Ich muss zugeben – ich bin eine leidenschaftliche Grillerin! In der Daverdener Mühle gibt es nicht nur einen Grill, sondern gleich mehrere Modelle. Vom Weber-Summit, über den Spirit bis hin zum Weber-Q sind wir mit Gasgrills gut aufgestellt. Ergänzt wird die Runde durch einen Weber-Kugelgrill, eine Feuerschale und einen Holzbackofen.
An Bord bleibt für eine solche Vielfalt natürlich in der Regel kein Platz. Bereits auf Blue Noot hatten wir jedoch einen kleinen Magma-Kugelgrill im Einsatz, den Axel zum 40ten Geburtstag geschenkt bekommen hat. Der Magma-Grill zog dann auch auf Hello World mit um und hat uns während unserer Blauwassertour treue Dienste geleistet. Er befindet sich übrigens immer noch in unserem Besitz und darf seinen wohlverdienten Ruhestand in einem Regal genießen! Zurück in Deutschland sind wir dann auf einen Weber-Q umgestiegen und konnten auch damit viele BBQ-Gerichte an Bord bereiten.
Sowohl Magma als auch Weber-Q haben wir mit Gas betrieben, wobei wir schnell eine Umrüstung auf die normalen Bordgasflaschen vorgenommen haben und uns von den teuren Campinggaz-Fläschchen verabschiedet haben.
Ein großer Nachteil der beiden Bordgrills war, dass beide nur jeweils über einen Brenner verfügten. Indirektes Grillen oder unterschiedliche Temperaturzonen für zum Beispiel Fleisch und Gemüse waren nicht machbar. Geschmeckt hat es aber trotzdem meistens sehr lecker!
Zusätzlich zu den Gasgrills hatten wir teilweise auch Einmal-Holzkohlegrills mit an Bord. So konnten wir auch am Strand oder bei einem Picknick an Land schnell mal eben ein Würstchen grillen.
Eine Alternative, die wir bisher noch nicht ausprobiert haben, ist der Lotus-Grill. Dieser soll wohl ebenfalls sehr gut an Bord funktionieren. Gegrillt wird mit Holzkohle, jedoch besteht durch die Bauart des Grills angeblich kaum Brandgefahr und der Qualm hält sich wohl auch in Grenzen.
Welcher Grill am Ende für einen selbst am besten passt, hängt sicherlich vom Boot und dem verfügbaren Platzangebot, sowie der persönlichen Nutzung ab. Wer wie wir sehr viel grillt, wird vermutlich eher eine größere Variante wählen und sich nicht nur auf den Einmalgrill für die Benutzung an Land beschränken.
Neben dem passenden Bordgrill ist auch das richtige Equipment an Bord sehr wichtig. Unerlässlich ist natürlich die richtige Grillzange, die über einen hitzeresistenten Griff verfügen und möglichst aus Edelstahl sein sollte. Mit einer kleinen Räucherbox kann man auch an Bord den Grill in einen kleinen Räucherofen verwanden und so etwas dem frisch gefangenen Fisch eine besondere Note beim Grillen geben. Wiederverwendbare Spieße aus Edelstahl bieten sich, wenn man gerne Fleisch und Gemüse mixt. Ebenso finde ich Gemüsepfannen eine gute Investition, da sich mit den gelochten Edelstahlblechen auch kleinere Gemüsearten oder -würfel gut zubereiten lassen. Last, but not least gehört auch ein gutes Grillthermometer zu den Dingen, die ein Grillfreund unbedingt an Bord haben sollte. Ansonsten lässt sich das perfekte Steak eher mühsam zubereiten. Zwar gibt es auch ohne Thermometer verschiedene manuelle Tricks und Möglichkeiten, aber wir verlassen uns da doch lieber auf die Technik.
Ein Grill an Bord sorgt nicht nur für leckeres Essen, sondern verlagert auch die Kombüse auch nach draußen. In Nord- und Ostsee natürlich nur bei gutem Wetter. In südlicheren, wärmeren Revieren fast täglich. Insbesondere in den Tropen hat das Grillen im Cockpit oder an der Reling den charmanten Vorteil, dass die Hitze draußen bleibt und man unter Deck durch Einsatz des Gasherdes oder -ofens nicht noch mehr schwitzt als sowieso. Außerdem bleiben auch Gerüche, wie sie beispielsweise beim Grillen der frisch gefangenen Makrele entstehen, draußen und sorgen nicht tagelang für einen gewissen Muss unter Deck.
Ein paar unserer Grillrezepte findet Ihr übrigens hier.