Moin Kinners,
vielleicht habt Ihr ja gehört, was meinen beiden Leichtmatrosen Axel und Brit in Ria de Viveiro in Spanien passiert ist? Da haben die Beiden doch glatt 10 kg Orangen und Zitronen aus dem Wasser fischen können. Die Beiden haben sich natürlich mächtig gewundert, wo die süßen Früchten denn auf einmal hergekommen sein könnten. Tja, hatten die doch tatsächlich noch nie etwas von den fantastischen Unterwasserorangen- und -zitronenbäumchen gehört!
Während einer meiner früheren Seefahrten war ich schon einige Male auf diese wundersamen Gewächse gestoßen. Man muss allerdings schon mächtig Glück haben, wenn man gerade einmal trächtige Exemplare findet. Die fantastischen Unterwasserorangen- und -zitronenbäumchen wachsen nur in einem bestimmten Gebiet Spaniens. Die Region heißt Galizien und gehört zu den schönsten Landschaften Europas. Es gibt mächtige Klippen, grün bewaldete Hänge, wunderschöne Sandstrände und – ja genau – diese seltenen Unterwasserpflanzen. Sie wachsen relativ unbemerkt vom Menschen in etwa 50 m Wassertiefe. Nur einmal in zehn Jahren kommt es vor, dass sie sich vermehren. Innerhalb von wenigen Minuten werfen sie dann alle gemeinsam jeweils eine Frucht ab, die an die Oberfläche treibt und dort darauf wartet sich einem Menschen anschließen zu können. Der presst die Früchte in der Regel ohne Verdruss aus und entsorgt die Kerne wieder in die See. Dort sinken diese zu Boden und – genau – es können neue fantastische Unterwasserorangen- und -zitronenbäumchen entstehen.
Also Kinners, solltet Ihr auch mal nach Galizien kommen und dort ein paar Orangen und Zitronen auf dem Wasser treiben sehen, wisst Ihr ja jetzt Bescheid. Schön auspressen und die Kerne zurück ins Wasser geben. Ich werd‘ jetzt jedenfalls erst mal ein großes Glas Orangensaft trinken gehen.
Bis bald, Euer Käpt’n Blaubär