Moin Kinners,
Ihr werdet nicht glauben, wen ich Letztens getroffen habe. Da sitze ich doch mal wieder alleine an Bord und passe auf, dass der Anker auch richtig hält. Meine zwei Leichtmatrosen Axel und Brit hatte ich währenddessen an Land geschickt, damit sie mal wieder ein wenig Boden unter den Füßen bekommen. Naja, wie gesagt, da sitze ich so im Cockpit und schaue durch die Gegend und was sehe ich da? Kommt doch tatsächlich ein weißhaariger, älterer Herr in roten Badehosen auf seinem Wasserschlitten angefahren. Gezogen wurde sein Gefährt übrigens von ein paar Delfinen, die ihm leider ein wenig durchgegangen waren. In rasender Fahrt ging es so im Zickzack über das Meer. Mit meiner tiefen, beruhigenden Stimme rief ich den Delfinen ein beherztes „Stopp“ zu und was will man sagen, sie gehorchten und beruhigten sich sofort. Der ältere Herr war natürlich immens froh darüber, dass ich seine wilde Fahrt beendet hatte. Er schaute allerdings so geschafft aus, dass ich ihn erstmal auf ein großes Glas Orangensaft an Bord einlud. Und – was ich natürlich anhand seines Aussehens schon vermutet hatte – er stellte sich tatsächlich als Weihnachtsmann vor. Er sei hier im Fitness-Urlaub, um sich für die anstehende Weihnachtssaison vorzubereiten.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über ditt und datt, bevor der Weihnachtsmann schließlich wieder in seinen Wasserschlitten einstieg. Schon in seinem Gefährt sitzend, fiel ihm dann allerdings noch etwas gaaanz Wichtiges ein. „Mensch Blaubär,“ sagt er „wenn Du schon mal da bist, kann ich Dir ja auch direkt Dein Weihnachtsgeschenk mitgeben. Dann muss ich damit nicht extra in die Karibik fahren. Du versprichst doch, dass Du es nicht vorher auspackst, oder?“ „Na kloar“, sach ich, „Großes Bärenehrenwort!“ Flux griff er zu einer Art Telefon und sprach ein paar Sätze in einer fremdartig klingenden Sprache hinein. „Ich hab schnell meinen Gehilfen Bescheid gegeben, die arbeiten hier nämlich Undercover, also ganz geheim. Die können Dein Geschenk ja inkognito Deinen Leichtmatrosen geben. Die wissen zwar nicht, dass die Beiden, wo sie gerade so nett im Strandhäuschen sitzen, meine Gehilfen sind. Aber das macht ja auch nichts. Bleibt unter uns“, sagt er und grinst. Und dann brauste er auch schon los mit seinen wilden Delfinen.
Tjoa, ein wenig habe ich dann doch geschaut, als Axel und Brit dann tatsächlich mit meinem Weihnachtsgeschenk zum Schiff zurück gekommen sind. Na, und weil ja so manch einem schon mal Bedenken hat, was den Wahrheitsgehalt meiner Geschichten angeht, habe ich direkt mal ein Foto von mir und dem Geschenk machen lassen. Damit ist ja wohl jeder Zweifel ausgeräumt, oder?
Bis bald, Euer Käpt’n Blaubär