Sowohl auf Hello World, als auch zuvor auf Blue Noot, haben wir immer eine zusätzliche Induktionskochplatte mit an Bord gehabt.
Ein Induktionskochfeld ist ein Kochfeld, bei dem die Töpfe durch induktiv erzeugte Wirbelströme sowie Ummagnetisierungsverluste erwärmt wird. Was kompliziert klingt, ist einfach in der Wirkung. Das Kochgeschirr erhitzt sich sehr schnell und der Topfinhalt entsprechend ebenso. Vergleichbar ist das Kochen mit Induktion zeitlich durchaus mit einem Gasherd, allerdings ist der Induktionsherd deutlich effizienter.
Eine mobile Induktionsplatte, wie wir sie im Einsatz hatten, hat zudem den Vorteil, dass man sie auch draußen im Cockpit betreiben kann. Eine Möglichkeit die wir für viele Wok-Gerichte, aber auch für sehr geruchsintensive Gerichte gerne genutzt haben.
Hinweis: Im Cockpit sollte die Induktionskochplatte, wie alle elektrischen Geräte, natürlich nur bei ausreichendem Schutz vor Wasser und Feuchtigkeit betrieben werden.
Auf Segelyachten lässt sich dank Solarenergie, Invertern und leistungsstarker Batterien eine Induktionskochplatte ohne Probleme betreiben. So macht man sich unabhängiger von der Gasversorgung und kann sehr nachhaltig und umweltschonend Kochen. Inzwischen gibt es sogar Yachten, die komplett auf einen Gasherd verzichten und stattdessen einen eingebauten Induktionsherd haben. Insbesondere auf Katamaranen oder Trimaranen, die deutlich weniger krängen als Monohulls, eine aus meiner Sicht sehr gute Alternative. Und auch für Monohulls gibt es zwischenzeitlich kardanisch aufgehängte Induktionsherde mit Backofen. Der Preis für die Geräte macht diese Alternative für viele vermutlich aber nicht sehr attraktiv.
Damit auch dort die Töpfe im Seegang nicht vom Herd rutschen, sollte man auf See zwischen Herd und Topf allerdings lieber eine Silikonmatte legen. So bleibt alles an seinem Platz und das Kochen geht trotzdem schneller.
Ein Nachteil ist das Induktion nicht mit jedem Kochgeschirr funktioniert. Der Topf- oder Pfannenboden muss magnetisch leiten können, sonst funktioniert das Prinzip nicht. Wer also aus Gewichtsgründen Töpfe und Pfannen mit Aluminiumboden im Einsatz hat, wird zunächst Probleme mit dem Induktionsherd haben. Man kann jedoch im Handel sogenannte Induktions-Adapterplatten erwerben, die beim Kochen zwischen Induktionskochfeld und Aluminiumkochgeschirr gelegt werden. Eine preiswerte und gewichtssparende Alternative zu schweren Edelstahltöpfen.
Da die magnetischen Wechselfelder durchaus negative Auswirkungen haben können, sollten Menschen mit Herzschrittmacher übrigens einen Mindestabstand von 40 cm von einem Induktionskochfeld einhalten. Dies gilt natürlich nicht nur an Bord!