Ostertörn Rund Fünen

Vom 8. bis 18. April 2004 sind wir von Flensburg aus einmal Rund Fünen gesegelt.

Am Donnerstag ging es schon mittags Richtung Flensburg los. Axel kam mit dem Flieger aus Frankfurt nach Hamburg und ich chauffierte unser neues Crewmitglied „Käpt’n Blaubär“ durch die Gegend. Schnell noch bei Citti eingekauft und dann endlich aufs Boot. Am Freitag ging es dann raus auf die Förde. Schönstes Wetter und netter Segelwind. Unser Ziel: mal wieder Sonderborg. Hier hatten wir uns mit Thomas von der Immigrant Song und Astrid und Reinhold von der Sinfonie Sylt verabredet. Das schöne Wetter verlockte dann auch gleich zum ersten Eis am Sonderborger Hafenkiosk.

Am Samstag wieder das gleiche Bild: blauer Himmel und Sonne satt. Bei einem leichten Süd-West lag Faborg als Ziel an. Wie an der Schnur gezogen liefen Sinfonie Sylt, Blue Noot und Immigrant Song den Hafen an und konnten ein nettes Plätzchen an der Außenmole ergattern. In der Hafeneinfahrt wurden wir dann auch noch freundlich von Andi und Bärchen von der Lands End begrüßt, denen wir dann später auch noch einen kleinen Schlauchbootbesuch abstatten.

Am Ostersonntag ging es dann zur Feier des Tages erstmal zum Yachtausstatter, der trotz des Feiertages wohlweißlich geöffnet hatte. Hier konnten tatsächlich noch diverse „Kleinigkeiten“ zur Gewichtserhöhung von Blue Noot erstanden werden. Danach hieß es für uns nur unter Genua bei einem flotten Nord-West nach Aerösköbing, während die anderen wieder Richtung Flensburger Förde mussten. In Aerösköbing angekommen, mussten wir uns erstmal das neue Kartensystem vom Hafenmeister erklären lassen. Strom, Wasser und Duschen gibt es jetzt nur noch auf Karte, die man kostengünstig beim Hafenmeister erstehen kann. So ein Sch…! Na ja, egal, die Stadt lohnt den Besuch allemal. Hinter Blue Noot lag eine nagelneue Hanse 411 namens Trio é Uno, die uns mit den Worten begrüßten: „Schön, dass man Euch auch mal live sieht! Wir waren letzte Woche erst auf Dickschiff.de.“ Na, was sagt man dazu. Hauptsache wir haben uns nicht all zu sehr daneben genommen. Und beim nächsten Treffen gibt es dann auch ein Cockpitbier von uns!

Am Montag dann der nächste harte Schlag. Mit achterlichen Winden ging es gemütlich nach Svendborg. Und natürlich schien auch wieder die Sonne wie wild, so dass wir sogar den Käpt’n Blaubär (also den plüschigen) mal ans Steuer lassen konnten. In Svendborg angekommen, hieß es für Axel dann erstmal Rumpf polieren. Zwei Stunden später und leicht gerötet und verschwitzt, war die Backbordseite dann wieder fast wie neu. Steuerbord wurde angesichts der fortgeschrittenen Stunde jedoch auf später verschoben.

Am Dienstag wurde dann erstmal die Stadt begangen. Bei Fötex konnte der Proviant aufgefüllt werden und Bendixen hielt mal wieder frische Krabben und Schollen für uns bereit. Danach ging es unter Dieselgenua in herrlicher Flaute und bei schönstem Sonnenschein durch den Svendborg Sund und an Langeland vorbei Richtung Nyborg. Zwischendurch holte Axel dann noch seinen neuen 60-Füßer raus und ließ ihn ferngesteuert von der Badeplattform aus segeln. Als dann nördlich Langeland doch noch endlich Wind aufkam, konnte der Rest der Strecke schön mit Backstagsbrise bis in den Hafen von Nyborg gesegelt werden.

In Nyborg wurde am nächsten Tag erstmal die Stadt erkundet. Die Schlossanlage und die Wälle präsentierten sich frühlingshaft mit zwitschernden Vögeln und blühenden Blumen. Das alles natürlich wieder in strahlender Sonne. Dann ging es mit einem schönen Schrick in der Schot an der Großen Belt Brücke entlang zur Durchfahrt Österenden. Die westliche Durchfahrt scheidet bei Blue Noot leider wegen fehlender 2 m Durchfahrtshöhe aus. Aber egal, bei dem herrlichen Wetter kann man auch mal gerne 10 sm Umweg fahren. Am Ende des Tages erreichten wir dann Torshavn an der Nord-Ost-Spitze von Fünen. Zur Begrüßung kam uns an der Ansteuerungstonne dann ein Schweinswal entgegen. Ein Ankermanöver in der völlig leeren Bucht schied leider aus, da die Sicherung vom Anker sich leider als nicht mehr gängig erwies. So legten wir an dem niegelnagelneuen Schwimmsteg an und waren damit wohl erstes und einziges Schiff bisher im Hafen. Während Axel die Ankersicherung reparierte, erkundete ich den menschenleeren Strand und dann hieß es mal wieder: Grill an! Mit Schafskäse in Folie, Rindersteaks und Kartoffelspießen ein Genuss sondergleichen.

Unter Spi und – wie sollte es anders sein – bei strahlendem Sonnenschein ging es am Donnerstag dann bis nach Aebelö und schließlich weiter unter Normalbesegelung nach Middelfart. Auch hier konnten vor Fredericia wieder Schweinswale gesichtet werden. Im Stadthafen von Middelfart wurde gekrant was das Zeug hielt. Ein Boot nach dem anderen landete im Wasser. Für uns stand hier natürlich ein Besuch bei Holms auf dem Programm. Während Axel sich Kalbscarpacio mit Parmesan und Zander genehmigte, kam bei mir Kalbsconsomme mit Foie Gras Ravioli, dreierlei Kalb mit Thymiansauce und eine kleine Käseplatte zum Abschluss auf den Tisch. Lecker!!!! Aber viel zu viel zu viel….

Freitag nahmen wir dann bei Null Wind einen kleinen Abstecher nach Skaerbaek in Kauf, denn unter Hvaler.dk hatten wir gesehen, dass sich hier ein paar Delfine rumtreiben. Und tatsächlich, kaum dass wir uns dem Hafen näherten, sprangen die Tiere auch schon aus dem Wasser. Erstaunlicherweise umkreiste ein Tier eine gelbe Tonne und schien sich gar nicht von ihr trennen zu wollen. Doch schließlich kamen beide Tiere zum Boot um es kurz zu inspizieren, kehrten jedoch schnell wieder zu ihrer Tonne zurück. Während die Sonne sich mal wieder von ihrer besten Seite zeigte, meinte es der Wind nicht ganz so gut mit uns. Mal konnten wir Segeln, dann mal wieder nicht. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Aarö – der Hafen war uns dann doch etwas zu klein – konnten wir dann aber auf dem letzten Stück noch schön bis fast in die Dyvig segeln.

Am Samstag ging es hoch am Wind den Alssund rauf. Die halbe Stunde Wartezeit an der Brücke in Sonderborg konnten wir geschickt durch den Kauf einen Eises verkürzen und den Rest des Weges bis nach Hörup lief Blue Noot dann nur unter Genua, aber mit 7 kn. Hier hatten sich schon die Crews von Stine (Markus und Sibylle) und Immigrant Song (Birgit und Thomas) versammelt. Klar, dass es mal wieder ein netter Abend wurde, oder?

Der Weg nach Flensburg zurück brachte dann neben kurzzeitigen Flauten auch erstmal wieder Wolken mit sich. Doch dafür konnte Blue Noot erstmals ihre Schlepperqualitäten beweisen, als die Hektik vor Glücksburg mit Motorschaden von einer Untiefe gezogen werden musste. Als es dann am Abend auch noch anfing zu regnen war eigentlich klar: Jetzt ist der Urlaub zu Ende! Schade, hätte doch auch noch ein paar Wochen so weiter gehen können. Aber immerhin haben wir jetzt eine Bräune, als wären wir in der „echten“ Südsee gewesen und nicht nur in der dänischen Südsee.