Dreißigster Teil unserer Reise von den Tuamotus zu den Windward Islands der Gesellschaftsinseln vom 4. Juli bis 18. August.
Samstag, 4. Juli 2009: Anse Amyot/Toau – auf See 121,6 sm
Der Wecker klingelt doch tatsächlich um 5 Uhr in der Frühe. Müssen wir wirklich denn schon aufstehen?! Es ist doch noch so angenehm in der Koje. Doch Axel geht es besser und so quälen wir uns schließlich aus den Federn. Schnell wird noch einen Kaffee gekocht und dann kann es um Viertel vor Sechs auch schon losgehen. Ich löse die Leine zur Mooringboje und Axel fährt uns aus dem friedlichen Pass hinaus. Wenig später setzen wir Segeln und sausen mit angenehmen 7-8 kn in Richtung Tahiti. Die See ist schön ruhig und der Autopilot muss kaum arbeiten, um das Schiff auf Kurs zu halten. So hält er dann hoffentlich auch bis Tahiti durch. Wir verbringen den Tag auf See mal wieder hauptsächlich mit Lesen. Axel hat „Die brennende Gasse“ von Ann Bensson im Griff, während ich mich in „The Black Ice“ von Michael Connelly vertiefe. Axel darf sich dabei unter Deck herum lümmeln, während ich vom Cockpit aus ab und zu ein wachsames Auge in die Umgebung werfe. Unterbrochen wird die Leserei mittags durch Spaghetti aus der Dose für Axel und Spiegelei für mich. Der Wind lässt im Laufe des Tages merklich nach, so dass wir teilweise nur noch mit 5,5 kn unterwegs sind. Trotzdem sollte uns die Geschwindigkeit eigentlich noch ausreichen, um den Ankerplatz in Tahiti am nächsten Tag bei Tageslicht zu erreichen. Ansonsten ist es endlich mal wieder ein völlig unspektakulärer Segeltörn. Seichtes Schaukeln, schöner Sonnenschein und nachmittags gibt es auch noch ein Eis. Was will man mehr? Abends gibt es nur kalte Küche, denn ich habe ausnahmsweise mal gar keine Lust zu kochen. Während Axel es sich bis 21 Uhr noch einmal unter Deck gemütlich machen darf, sitze ich weiterhin im Cockpit und passe auf, dass wir keine anderen Schiffe über den Haufen fahren. Ganz schön anstrengend, wenn der eine Partner geschont werden muss. Gegen 21 Uhr darf ich dann aber auch in die Koje. Allerdings schaffe ich es jedoch mal wieder nicht ordentlich zu schlafen. Irgendwie brauche ich immer erst ein paar Tage, bis ich mich an das Schlafen auf See gewöhnt habe.
Sonntag, 5. Juli 2009: Auf See – Maeva Beach/Tahiti 106,8 sm
Wind und Wetter bleiben auch über Nacht ruhig, so dass es in unseren jeweiligen Wachen nicht viel zu tun gibt. Wir lauschen dabei mal wieder unserem Mp3 Player, der mir heute mal „Tintenherz“ von Cornelia Funke vorliest. Der Morgen bringt wieder ein wenig mehr Wind und Hello World beschleunigt erneut auf 7-8 kn. Zum Frühstück macht uns Axel Omelette mit Paprika, ein gutes Zeichen, dass es ihm deutlich besser geht. Danach werden mal wieder die Bücher heraus gekramt. Gegen 9.30 Uhr können wir dann erstmals die Umrisse von Tahiti am Horizont ausmachen. Die Insel ist ganz schön hoch und entsprechend schon aus großer Entfernung zu sehen. Immerhin über 2200 m Höhe misst der Mount Orohena in der Mitte der Insel. Der versteckt sich jedoch in den Wolken und ist erst einmal nicht auszumachen. Je näher wir kommen, desto mehr verziehen sich jedoch die Wolken und wir können Tahiti in voller Pracht betrachten. Gegen 15 Uhr haben wir schließlich den Pass vor Papeete, der Hauptstadt von Tahiti, erreicht. Wir kontaktieren Port Control über Funk, denn Papeete ist ein richtiger Hochseehafen. Ohne Probleme dürfen wir in den Hafen einlaufen und melden uns als nächstes beim Flughafen. Den müssen wir nämlich passieren, um zu unserem Ankerplatz zu gelangen. Auch dort bekommen wir schnell eine Freigabe und sehen wenig später zwei Flugzeuge dicht neben uns starten und landen. Es geht durch eine Art Kanal zwischen Insel und Außenriff. Tahiti gehört nämlich zu den Inseln mit einem Riffgürtel. Der Riffgürtel und das Fahrwasser werden auf den schönen Sonntagnachmittag mit hunderten von kleinen Booten bevölkert. Jeder Zweite fährt Wasserski, jeder Dritte ist auf einem Jetskie unterwegs. Na, dass hatten wir ja nun überhaupt nicht vermisst. Kaum ums Eck herum machen wir dann ein riesiges Ankerfeld aus. Per Funk haben wir bereits mit „Yohelah“ gesprochen und sehen nun noch weitere bekannte Boote vor Anker liegen. Allen voran „Nine of Cups“. Da fahren wir doch direkt einmal vorbei und rufen eine Begrüßung hinüber. Als Antwort bekommen wir eine Einladung zum Abendessen. Na, dann wäre das Thema ja auch schon mal geklärt. Schließlich gehen wir neben einem ganz alten Bekannten vor Anker. Die amerikanische Yacht „Szel“ mit Guy und Karen haben wir letztmalig nämlich sage und schreibe auf den Kanaren getroffen. Die Beiden können sich noch an uns erinnern und begrüßen uns entsprechend herzlich. Ansonsten ist uns fast jede Yacht am Ankerplatz schon einmal hier oder da begegnet. Schon erstaunlich, wie viele Leute man so im Laufe der Zeit kennen lernt. Wir räumen anschließend erst einmal das Schiff ein wenig auf und machen uns um kurz vor 18 Uhr auf den Weg zu „Nine of Cups“ rüber. Dort folgt erst einmal eine herzliche Begrüßung von David und Marcie. Auch Vanessa und Colin von „Reality“, sowie Rob und Teresa von „Yohelah“ sind zum Abendessen eingeladen und so wird es mal wieder ein netter Abend. Erst gegen 22 Uhr machen wir uns müde wieder auf den Rückweg zu Hello World, wo wir auch umgehend in unsere Kojen fallen.
Tahiti kommt in Sicht
Montag, 6. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Wir schaffen es mal wieder früh um Sieben aufzustehen und fahren – man höre und staune – noch vor dem Frühstück an Land. Wir sind nämlich ganz heiß darauf endlich mal wieder in einem richtigen Supermarkt einkaufen zu gehen. Auf dem Weg zum Dinghysteg halten wir noch kurz bei Ralf von „Relax“. Der ist derzeit Strohwitwer, weil Carmen zum Arbeiten in Deutschland ist. Nach einem kurzen Schnack geht es weiter und mit Full-Speed zum Dinghysteg der Marina Taina. Dumm nur, dass uns keiner von dem dort vorgelagerten Riff erzählt hat. Mein „Stoooooopppp“ geht daher in ein ziemliches Krachen und Rumpeln über und wir sitzen hoch und trocken. Nur gut, dass unser Dinghy einen stabilen Aluboden hat. So ruckeln wir nur ein wenig und sind schon wieder frei. Auf den ersten Blick scheinen weder Dinghy noch Außenborder etwas abbekommen zu haben. Scheinbar haben wir noch einmal ordentlich Glück gehabt. Nachdem wir das Dinghy fest gemacht haben, geht es durch die Marina und vorbei an zahlreichen Megayachten zunächst zu den Müllcontainern. In den letzten Wochen hat sich ordentlich was angesammelt, doch wir wollten den Müll natürlich auch nicht unbedingt auf den Tuamotus lassen, wo er ganz bestimmt nicht fachgerecht entsorgt wird. Um drei große Säcke erleichtert, geht es dann an der Hauptstraße entlang in Richtung Papeete. Mann, ist das ungewohnt! So viele Autos auf einmal haben wir seit Panama nicht mehr gesehen. Und dann der Lärm und Gestank! Nach wochenlanger Zivilisationsentwöhnung fällt die Rückkehr in den hektischen Betrieb ganz schön schwer. Nach zehn Minuten Lauferei erreichen wir schließlich den Carrefour Supermarkt. Dort stöbern wir erst einmal zwei Stunden lang durch die Regale und stecken dabei die eine oder andere Leckerei in den Einkaufswagen. Vor lauter Delikatessen vergessen wir sogar, dass wir ja eigentlich erst einmal Frühstücken gehen wollten. Mit einem voll bepackten Einkaufswagen und um einige Franc ärmer geht es schließlich wieder zurück zur Marina. Den Einkaufswagen nehmen wir dabei einfach mit, denn in der Marina gibt es dafür eine Sammelstation. Wir sind schließlich nicht die Einzigen, die sich hier mal wieder ordentliche Vorräte anlegen wollen. Zurück an Bord gibt es dann erst einmal ein wenig frisches Baguette mit einer feinen Auswahl französischen Käses. Lecker! Man glaubt gar nicht, wie gut ein richtig schöner Camembert schmecken kann. Nach diesem opulenten Mahl müssen wir dann allerdings auch erst einmal ein wenig Siesta halten. Erst gegen 15 Uhr geht es dann noch einmal los. Wir fahren wieder an Land, wobei wir feststellen, dass unser Dinghy nun doch ziemlich voll Wasser ist. Oh jeh, da scheinen wir wohl doch ein Loch abbekommen zu haben. Das Ganze wird sich sicherlich reparieren lassen, doch die entsprechenden Materialien dafür müssten wir wohl erst kaufen. An Land wandern wir noch einmal zum Carefour. Dort haben wir nämlich einen Optiker entdeckt, bei dem wir unbedingt eine neue Sonnenbrille für Axel machen lassen wollen. Zwar hat Axel erst auf Bonaire einen neue Sonnenbrille mit optischen Gläsern bekommen, doch die hat in den Marquesas leider das zeitliche gesegnet. Irgendwie verträgt so eine Brille es einfach nicht, wenn man sich zu oft drauf setzt. Seine Ersatzbrille hat er dann in den Tuamotus beim Polieren verloren und nun haben wir nur noch eine uralte Sonnenbrille für ihn an Bord. Es muss also dringend was Neues her. Wir werden auch schnell fündig und entscheiden uns für ein robustes Modell mit Plastikrahmen und -gläsern. Mitnehmen können wir sie allerdings nicht sofort, da die Gläser erst aus Papeete geordert werden müssen. Anschließend bummeln wir noch einmal durch den Carefour und kaufen uns noch eine neue Plastikkiste für die gefällige Wäschewaschung. Auch ein paar andere Kleinigkeiten wandern noch in unseren Einkaufswagen und so geht es wieder voll bepackt zurück zur Marina und zum Schiff. Dort nehmen wir erst einmal unser Dinghy in den Davits hoch und stellen fest, dass es ganz schön zerschrammt aussieht. An einer Stelle scheint es außerdem tatsächlich ein Leck zu haben. Auf jeden Fall läuft eine Menge Wasser am Kiel entlang. Damit steht also das Programm für die nächsten Tage auch schon wieder fest. Wir knabbern schließlich zum Abendessen noch ein wenig Baguette mit Käse und Leberpastete. Dazu gibt es eine Testflasche Wein. Wir haben im Supermarkt nämlich eine kleine Auswahl gekauft und müssen uns nun durch diese durchtesten. Der Weinvorrat muss nämlich leider auch wieder aufgestockt werden. Da die billigste Flasche Wein hier sage und schreibe 895 CFP (umgerechnet etwa 7,50 Euro) kostet, ist das leider kein allzu billiges Vergnügen. Zu mindestens die erste Testflasche erweist sich jedoch als durchaus lecker. Den Rest des Abends verbringen wir entspannt mit Lesen und landen schließlich mal wieder gegen 21 Uhr in unseren Kojen.
Dienstag, 7. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Auch heute stehen wir mal wieder recht früh um 7.30 Uhr auf. Diesmal gibt es dann allerdings auch erst einmal ein schönes Frühstück. Neben Käse und Lachs haben wir gestern beim Carefour auch einen Toaster und das passende Toastbrot erstanden. So gibt es heute neben dem obligatorischen Frühstücksei nach langer Zeit auch mal wieder Toast mit Lachs und Meerrettichsahne. Mann, geht uns das wieder mal gut! Anschließend machen wir uns stadtfein und packen unsere Bootspapiere in einen Rucksack. Bei Ankunft in Tahiti muss man nämlich noch einmal ordentlich einklarieren, was wir heute Vormittag auch gleich erledigen wollen. Mit dem Dinghy geht es an Land und zu Fuß weiter zur Bushaltestelle gegenüber der Marina. Dort müssen wir nur fünf Minuten warten und schon sitzen wir im Bus nach Papeete. Die Busfahrt kostet 200 CFP pro Person und dauert etwa eine halbe Stunde. Dann sind wir mitten im Zentrum von Papeete und steuern zunächst einmal die Touristinformation an. Dort bekommen wir einen Stadtplan und den Weg zur Hafenpolizei gewiesen. Auf dem Weg dorthin fallen unsere Augen dann doch glatt auf eine Bremer Speckflagge. Kaum zu glauben, aber da weht sie am Bug eines kleinen Explorer-Kreuzfahrtschiffes. Bremen ist wie Kölle halt auch überall. Schließlich erreichen wir die Polizeistation und dürfen auch direkt einchecken. Wir füllen ein Formular aus und schon sind wir offiziell einklariert. Da wir länger als die offiziellen drei Monate in Französisch Polynesien bleiben wollen, müssen wir allerdings noch auf ein weiteres Amt gehen. Dort marschieren wir dann auch erst einmal hin. Im zweiten Stock eines Bürogebäudes finden wir dann das Haut Commissariat Direction de la Reglementation et du Controle de la Legalite. Dort weist uns eine freundliche Dame jedoch an, dass wir eigentlich nicht zu ihr müssen, da wir ja Europäer seien. Jeder Europäer bekommt ohne Probleme ein erweitertes Aufenthaltsrecht und braucht dafür kein Visum. Wir müssten nur zum Rathaus in der Nähe von unserer Marina gehen und würden dort als Einwohner eingetragen werden. Na, dass klingt ja auch nicht schlecht. Wir wollten eigentlich schon immer mal Einwohner von Tahiti werden. Heute erkunden wir jedoch erst einmal noch weiter Papeete und verschieben den Besuch auf dem Amt auf den nächsten Tag. Als Erstes steuern wir die riesige Markthalle von Papeete an. Sie ist hoch und luftig gebaut und bietet alles, was das Herz begehrt. Wir betreten zuerst den Bereich, wo Blumengebinde und duftige Tiareblüten verkauft werden. Kurz dahinter befinden sich Stände mit allerlei lokalen Spezialitäten. Muschelketten werden hier direkt neben getrockneten Bananen oder Vanillestangen verkauft. Auch der eine oder andere geschnitzte Tiki findet sich hier, gleich neben imposanten Haigebissen und geflochtenen Taschen. Ums Eck kommen dann die „normalen“ Marktwaren in Sicht. Obst und Gemüse in reichhaltiger Auswahl. Der lokale Fisch wird kurz dahinter auf eisgekühlten Tresen feil geboten, wobei gleich daneben auch schon mal ein Baby im Maxi Cosi aufbewahrt wird. Viel ist hier gegen Mittag nicht los, doch vor den angrenzenden Imbissständen herrscht dafür reges Gedrängel. Wir nehmen schließlich eine Seitentreppe und machen uns zur Erkundung der Kunsthandwerksabteilung im Obergeschoss bereit. Neben bunten Pareos hängen hier brav Hawaiihemden und bedruckten T-Shirts. Gleich daneben wird Perlenschmuck aller Art angeboten und auch hier findet sich wieder der eine oder andere geschnitzte Tiki. Manchen der Sachen sieht man allerdings deutlich die Herkunft in Fernost an. Alles was nach Original aussieht, erkennt man dann auch gleich am höheren Preis. Da sind wir dann doch froh, dass wir auf den Marquesas ein paar schöne Stücke deutlich günstiger erstehen konnten. So geben wir heute auf dem Markt mal kein unnützes Geld aus, sondern machen uns lieber mal auf den Weg zum nächsten Baumarkt. Bevor wir den finden, bleiben wir allerdings erst einmal im nächsten Straßencafé hängen. Unsere Mägen hängen bereits auf Halbmast und müssen dringend gefüllt werden. Nach urlanger Zeit dürfen wir mal wieder Moules Frites bestellen, also Muscheln mit Pommes. Ja, wann gab es die eigentlich zum letzten Mal? Muss wohl irgendwann 2007 in der Bretagne gewesen sein. Gut gestärkt geht es schließlich zum Baumarkt. Dort finden wir nicht nur die tollen Kokosnussentschalungsmesser (satte 8.000 CFP sollen die hier kosten, da haben wir wohl ein gutes Tauschgeschäft auf Toau gemacht), sondern auch noch ein wenig Flüssigmetallkleber für unser Dinghy und ein paar Dremel-Tools für mich. Weiter geht es den Boulevard Pomare entlang in Richtung Motu Uta. Dort befindet sich die Industriezone mit weiteren Baumärkten und einem Schiffsausrüster. Axel findet einen neuen Winkelschleifer für 8.600 CFP, ich weitere Dremelsachen. Außerdem erstehen wir eine solarbetriebene Gartenlampe, die wir zukünftig auf unserem Vordeck als Ankerleuchte einsetzen wollen. Allerdings nur als zusätzliches Licht zu unserem normalen Ankerlicht, einfach um sicher zu gehen, dass uns nachts so nahe am Fahrwasser niemand umfährt. Auch beim Schiffsausrüster werden wir einiges an Kohle los. Dort gibt es nämlich Primer und Epoxy für die Reparatur unseres Dinghies zu kaufen. Außerdem ein paar neue Schnorchelflossen für Axel, denn die alten Flossen waren ihm leider auf Fakarava zwischen Ankerkette und Korallenkopf geraten. Voll bepackt laufen wir schließlich wieder in Richtung Innenstadt. Nahe des Fährhafens sehen wir dann unseren Bus stehen und dürfen auch bereits einsteigen, obwohl erst in 10 Minuten abgefahren wird. Die Wahl der Haltestelle erweist sich als Glücksgriff, denn so steigen wir in einen leeren Bus ein, während sich an der nächsten Haltestelle massenhaft Leute drängen. Gegen 16 Uhr sind wir schließlich wieder zurück in der Marina Taina und finden unser Schlauchboot erfreulicherweise nicht voll Wasser gelaufen vor. Zurück am Schiff heben wir das Dinghy wie gewohnt in den Davits hoch und ziehen dabei den Ablaufstöpsel. Doch – oh Wunder – kein Tropfen Wasser läuft aus unserem eigentlich leckgeschlagenen Dinghy heraus. Wie kann denn das nun wieder sein? Gestern stand immerhin Wasser schon über dem doppelten Boden und es lief literweise Wasser hinaus. Handelt es sich um die wundersame selbstabdichtende Leckage oder hat es vielleicht gestern einfach nur während unseres Supermarktbesuches draußen geregnet? Haben wir jetzt etwa all das teure Reparaturzeug umsonst gekauft? Doch nein, den Boden abschleifen und neu lackieren müssen wir eh mal. Nur können wir uns jetzt damit etwas mehr Zeit lassen. Nachdem alle Einkäufe ordentlich inspiziert und schließlich weg gepackt wurden, gibt es noch einen kleinen Salat zum Abendessen. Anschließend sitzen wir noch eine ganze Weile im Cockpit und überlegen uns, was wir auf unserer nächsten Weltumsegelung so alles anders machen würden. Mit dem Schiff sind wir zufrieden und würden sicherlich auch wieder damit losfahren, doch die Routenplanung und vor allen Dingen der Zeitrahmen wären wohl völlig anders. Auch wenn das für den einen oder anderen komisch klingt, aber zwei Jahre bis in die Südsee sind einfach zu schnell. Viel zu viele interessante Ziele sind einfach links oder rechts liegen geblieben. So würden wir wohl unbedingt auch die Ost- und Westküste von Nordamerika bereisen wollen und auch der Karibik würden wir wohl ein oder zwei Saisons mehr widmen. Das bedeutet natürlich mehr oder minder, dass man beim nächsten Mal ohne Zeitlimit los fährt. Im Moment sind wir ja mit der Absicht unterwegs doch mal wieder arbeiten zu gehen. Auch darum drehen sich unsere abendlichen Gespräche. Was wird wenn und wie gestalten wir unsere berufliche Zukunft. Spannend wird es allemal und wir sind doch schon einigermaßen gespannt, was da so an Abenteuern auf uns wartet. Wie üblich halten wir es auch heute nicht länger als bis 21 Uhr im Cockpit aus, dann geht es mal wieder in die Koje und zu unseren Träumen.
Von Ananas, über Banane und Muschelkette bis zum Zuckerohr – hier gibt es alles zu kaufen
Mittwoch, 8. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Ich stehe bereits um 6.30 Uhr auf in der Hoffnung früh morgens endlich mal unsere Internetseiten aktualisieren zu können. Doch wie immer ist es nicht ganz so einfach. Zwar haben wir hier vor Anker ein drahtloses Netzwerk zur Verfügung, doch irgendwie scheint es mit der Anzahl der surfenden Segler nicht gut klar zu kommen. Immer wieder bricht die Verbindung ab und ich schaffe es bis 9 Uhr gerade einmal Fotos von zwei Tagen auf unseren Server hoch zu laden. Wenn ich in dem Tempo weitermache, dauert es noch ewig, bis die Sachen dann endlich auch im Netz anzuschauen sind. Nach Frühstück mit Toast und den Resten vom Lachs geht es schließlich um 10 Uhr mit dem Dinghy an Land. Dort treffen wir auf Ralf von „Relax“ mit dem wir uns zum gemeinsamen Behördengang verabredet haben. So laufen wir wenig später die Straße entlang zum Rathaus von Puna’Auia, dem Örtchen in dem sich unser Ankerplatz befindet. Dort angekommen werden wir schnell im Sekretariat fündig und bekommen unsere Aufenthaltsgenehmigung ausgehändigt. Nunmehr dürfen wir recht unbegrenzt in Französisch Polynesien bleiben, auch wenn wir den Service in diesem Jahr nicht länger als bis September ausnutzen wollen. Der Rückweg führt uns dann bei McDonalds vorbei und wir können einem schnellen Cheeseburger auf die Faust nicht widerstehen. Während Ralf anschließend wieder in die Marina abbiegt, laufen wir noch ein Stück weiter zum Carrefour. Dort stehen mal wieder ausgedehnte Einkäufe an. Da wir kein Auto zur Verfügung haben, müssen die benötigten Getränke einfach Stück für Stück bei jedem Einkauf besorgt werden. So schieben wir wenig später Wasserflaschen, Safttüten und auch ein paar Bierdosen wieder zurück zum Schiff. An Bord wird dann erst einmal alles verstaut, bevor wir es uns zum Mittagessen mit einem frischen Grillhähnchen aus dem Supermarkt bequem machen. Axel konnte außerdem seine neue Sonnenbrille abholen und freut sich nun wieder über ein deutlich klareres Bild. Gegen 15.30 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zu unseren Freunden von der „Anemos“. Die Vier sind gestern Nachmittag ebenfalls auf Tahiti angekommen und Axel will sich unbedingt ein wenig medizinischen Ratschlag von Dr. Frank holen. Seit Wochen kämpft er mit Rückenschmerzen und hofft nun auf ein paar Informationen. Die bekommen wir natürlich auch und unterhalten uns auch noch nett mit Tanja und Frank dabei. Zu nett, denn so verpassen wir fast unseren zweiten Termin des Tages. Sind wir doch um 16.30 Uhr zum Sundowner auf „Ohana“ eingeladen. Mit ein wenig Verspätung schlagen wir dort auf und unterhalten uns auch mit Susanne und Holger mal wieder hervorragend. Die kleine Mailin hat anscheinend einen Narren an mir gefressen und so bin ich nebenbei auch noch mit Lego, Puppe Lilly und Stoffhund Stefan beschäftigt. Gegen 20 Uhr geht es schließlich zurück zu Hello World, wo wir schnell noch ein wenig Baguette essen. Dann werden mal wieder die Bücher raus geholt und wir schmökern bis 22 Uhr vor uns hin. Und wie nicht anders zu erwarten, landen wir auch heute am Ende des Tages mal wieder in unseren Kojen.
Donnerstag, 9. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Auch heute stehen wir wieder um 7.30 Uhr auf. Nachdem Axel gestern ja bei Dr. Frank war, führt er heute auch wieder brav seine Rückenübungen aus. Dann gibt es ein schnelles Frühstück und schon geht es mit dem Dinghy los. Am Dinghysteg treffen wir uns mit Frank, Tanja, Joshua, Vincent und Martin, einem Freund der Vier, der gerade zu Besuch da ist. Gemeinsam geht es mit dem Bus nach Papeete, wo uns der erste Weg in die nächste Apotheke führt. Dort erstehen wir mit Franks Hilfe ein paar verschreibungspflichtige Medikamente für unsere Bordapotheke. Anschließend trennen sich unsere Wege wieder. Während wir noch einmal zur Polizeistation laufen, um uns dort eine Bescheinigung für den Bezug zollfreien Diesels holen, geht es für Frank & Co. zur nächsten Bank. Da Tanja einen norwegischen Pass hat, muss sie nämlich leider einen Bond hinterlegen, d.h. etwa 2.300 Euro für ein eventuelles Flugticket. Nachdem wir unser Dieselpapier bekommen haben, geht es für uns weiter zu einem TexStyl genannten Laden. Dort haben wir gehört, soll es Schmuckzubehör geben, d.h. alles, was man so für die gefällige Perlenverarbeitung braucht. Ich erstehe ein paar Anhänger und den passenden Perlenkleber, außerdem noch ein wenig Silberdraht. Weiter geht es dann in Richtung Markt. Bevor wir noch einmal die quirlige Markthalle durchstöbern können, landen wir allerdings erst einmal bei Tahiti Pearl Market. Das ist allerdings kein Markt, sondern ein ganz normaler Juwelier. Na ja, vielleicht nicht ganz normal, denn es gibt hauptsächlich Perlen zu kaufen. Wir freuen uns über die deutschsprachige Bedienung und erstehen eine hübsche große Perle für mich. Die wird auch gleich auf eine Kette gezogen und ich bekomme sie direkt um den Hals gehängt. Ein schönes Schmuckstück und schon ein wenig schicker als meine selbstgemachten Stücke. Weiter geht es dann zum Markt. Hier habe ich beim letzten Besuch zahlreiche aufgereihte Muscheln entdeckt, von denen ich jetzt einige für meine Sammlung kaufe. Außerdem erstehen wir ein paar geschliffene Austernschalen. Die Schalen selber zu schleifen hat sich ja doch als reichlich aufwendig heraus gestellt. Axel kauft noch ein wenig Gemüse und damit ist unser Shoppingvormittag dann auch schon erledigt. Auf dem Weg zum Bus treffen wir die Crew der „Anemos“ wieder und fahren gemeinsam zurück zu Marina. An Bord gibt es dann erst einmal ein wenig Baguette mit Thunfisch zum Mittag. Dazu ein kühles Bier, das tut gut! Anschließend sortiere ich meine neuen Muscheln in meinen Sortimentskasten, stelle schnell noch zwei Perlenketten her und kürze eine Kette für Teresa ein. Axel hilft derweil Frank beim Dieseltanken. Da sie trotz aller Bemühungen heute immer noch nicht einchecken konnten, können sie selber noch keinen zollfreien Diesel tanken. So helfen wir mit unserem Zettel aus und leihen auch gleich noch unsere Dieselkanister dafür aus. Da unsere Kanister noch gefüllt sind, wird der Inhalt einfach in den Tank von „Anemos“ geschüttet und wir bekommen neuen Diesel von der Tankstelle in der Marina. Der Nachmittag vergeht so entsprechend schnell und schon ist es wieder Zeit für einen Sundowner. Seit Tagen haben wir wenig von Rob und Teresa gesehen und sie daher mal wieder spontan zu uns eingeladen. Wir bereiten ein paar Schnittchen mit Käse und Lachs zu und laden außerdem noch Strohwitwer Ralph zu uns ein. Bis 19.30 Uhr unterhalten wir uns mal wieder prächtig und verabreden uns am Samstag gemeinsam zu einer Tanzveranstaltung zu gehen. Nachdem wir wieder alleine an Bord sind, sitzen wir noch eine Weile im Cockpit, bevor es mal wieder in die kuscheligen Kojen geht.
Megayachten gibt es in Tahiti reichlich
Freitag, 10. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Heute stehen wir bereits um 7 Uhr auf und machen uns eine Viertelstunde später schon auf den Weg an Land. Mit im Gepäck haben wir diesmal drei prallgefüllte Säcke mit Wäsche. In der Marina gibt es nämlich endlich mal wieder Waschmaschinen. Die kosten zwar satte 800 CFP pro Maschine, doch dafür gibt es sogar richtig heißes Wasser. Schnell sind die Maschinen gefüllt und wir unterhalten uns während der Wartezeit mit ein paar anderen Seglern. Mit der frisch gewaschenen Wäsche sind wir gegen 8 Uhr wieder zurück an Bord, wo wir erst einmal jede Menge Wäscheleinen spannen. Dann wir alles aufgehängt bevor wir uns endlich zum wohlverdienten Frühstück niederlassen dürfen. Die ersten Wäschestücke können anschließend auch schon wieder trocken von der Leine genommen werden. Das geht hier in den Tropen echt fix. Nebenbei bekommen wir dabei Besuch von Holger, Susanne und Mailin, die zum einen ein paar Tauschbücher vorbei bringen und sich zum anderen erst einmal von uns verabschieden wollen. Nach zwei Wochen Tahiti wollen sie nämlich endlich zur Nachbarinsel Moorea hinüber. Außerdem kommen Frank und Martin von „Anemos“ kurz vorbei und wir halten auch mit den beiden ein kurzes Schwätzchen. In der Zwischenzeit ist noch mehr Wäsche getrocknet und gegen 12 Uhr haben wir wieder jede Menge trockene und vor allem sehr saubere Sachen an Bord. Zum Mittagessen genehmigen wir uns ein wenig Baguette mit Hähnchenbrust, dann heißt es ab ins Dinghy und zu „Warrior“ gefahren. Michelle und Robin wollen nämlich gerne die Mooringboje von „Ohana“ übernehmen, da Robin am nächsten Tag nach Hause fliegt und Michelle ungern alleine vor Anker liegen möchte. Da Robin jedoch gerade nicht an Bord ist, helfen wir Michelle beim Standortwechsel. Kaum zurück an Bord fängt es dann doch tatsächlich in Strömen an zu Regnen. Den ganzen Tag hat sich in den Bergen schon einiges zusammengebraut und nun prasselt es heftig auf uns nieder. Nur gut, dass die Wäsche bereits trocken und im Schiff ist. Als es gegen 15 Uhr wieder ein wenig trockener wird, fahren wir noch einmal mit dem Dinghy an Land. Wie üblich führt uns unser Weg zum Carrefour Supermarkt, wo wir langsam aber sicher unsere Vorräte wieder aufstocken. Heute sind es insgesamt 24 l Saft, 18 l Mineralwasser, 24 Dosen Bier und 12 Flaschen Wein die wir im Einkaufswagen zurück zur Marina schieben. Außerdem gönnt sich Axel nach langer Überlegung ein neues Subwoofer Soundsystem. Das wird zurück an Bord dann natürlich auch direkt ausprobiert und eingebaut. Klingt schon irgendwie besser! Ich staue derweil die gekauften Getränke weg und stelle erschreckt fest, dass wir bestimmt noch fünf bis zehn Mal den Gang zu Carrefour wagen müssen, bevor alles Vorräte wieder aufgestockt sind. Abends gibt es dann mal wieder ein wenig Baguette mit Käse, außerdem Honigmelone mit Schinken. Anschließend genießen wir den inzwischen wieder trockenen Abend im Cockpit, wobei ich versuche mal wieder ein paar unserer Fotos auf den Webseitenserver hoch zu laden. Leider scheitert der Versuch jedoch auch heute wieder kläglich und ich muss mich vielleicht doch langsam mal auf die Suche nach einem Internetcafé machen. Aber vielleicht wird es ja auch in Moorea wieder besser. Ich traue mich im Moment jedenfalls schon kaum noch Fotos zu machen. Allerdings werde ich morgen wohl nicht darum herum kommen ein paar nette Aufnahmen zu machen, dann wollen wir nämlich nach Papeete zur Heiva, dem traditionellen Sing- und Tanzwettbewerb von Französisch Polynesien. Da gibt es sicherlich ein paar nette Fotos zu machen. Gegen 21 Uhr verschwinden wir dann wie üblich wieder unter Deck und kuscheln uns wenig später in unsere Kojen.
Samstag, 11. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Heute steht tagsüber nicht viel Arbeit an und so schlafen wir mal wieder ein wenig länger aus. Erst gegen 8 Uhr krabbeln wir aus den Kojen und genießen wie üblich ein leckeres Frühstück im Cockpit. Axel ist der Meinung, dass Samstags eigentlich Bärensonntag heißen sollte und kocht uns daher auch ein Frühstücksei. Anschließend hüpfe ich in unser Dinghy und fahre kurz zu „Yohelah“ hinüber. Dort verabrede ich uns zur gemeinsamen Fahrt nach Papeete am Nachmittag und gebe Teresa noch ein paar Tipps für den Einkaufsbummel in Papeete. Während wir uns unterhalten, kommen außerdem die Kanadier Maryann und Larry von „Traversay III“ bei uns vorbei. Von den Beiden haben wir schon von David und Marcie von „Nine of Cups“ gehört und freuen uns daher sie endlich persönlich kennen zu lernen. Nachdem wir die Klönrunde wieder aufgelöst haben, geht es für mich zurück an Bord von Hello World. Dort schreibe ich mal wieder ein wenig an unserem Logbuch, während Axel versucht Ralph bei der Reparatur seines Dinghies zu helfen. Zum Mittag gibt es dann einen leckeren Salat mit Hähnchenbruststreifen, bevor wir uns dann doch ein wenig an die tägliche Arbeit machen. Axel versieht unsere frisch gefüllten Dieselkanister mit Additiv, damit sich dort keine Bakterien einschleichen können. Außerdem wird der Tank vom Dinghy mal wieder aufgefüllt, damit wir nicht aus Versehen irgendwann mal rudern müssen. Dabei stellen wir fest, dass das Deck unter den Kanistern ganz schön dreckig aussieht. Also wird auch dort mal wieder ein wenig geschrubbt und gewienert. Dann steht noch die Reparatur der Leine unseres Rettungskragens an. Die ist nämlich schön durchgescheuert und würde so im Notfall wohl nicht mehr halten. Last, but not least probieren wir dann auch mal wieder unsere Heizung aus. Sie läuft erfreulicherweise immer noch ohne Probleme an und heizt in wenigen Minuten das Schiff ordentlich durch. Dann ist es auch schon wieder Nachmittag und wir müssen uns ein wenig sputen. Schnell wird geduscht und sich landfein gemacht. Um 16 Uhr holen wir dann Ralph auf „Relax“ ab und fahren gemeinsam an Land. Dort treffen wir uns an der Bushaltestelle mit Teresa, Rob und Michelle und fahren zusammen in die Stadt, um uns dort eine Vorstellung der Heiva anzuschauen. Die Heiva ist eine Art Wettkampf in traditionellen polynesischen Disziplinen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Tanz- und Gesangwettbewerben. Es werden allerdings auch andere Wettbewerbe ausgetragen, wie zum Beispiel Amoraa ofae (Steinheben), Patia fa (Speerwerfen) und Kokosnussknacken. Wir haben heute Abend Karten für eine Soiree mit jeweils zwei verschiedenen Tanz- und Gesanggruppen. In Papeete angekommen geht es zunächst zur Brauerei „Le Trois Brasseurs“, wo wir uns ein kühles Bier und eine Kleinigkeit zu Essen gönnen. Rasenden Schrittes geht es anschließend an der Hafenpromenade entlang zum Place Toata. Hier hat man eine große Festspielarena aufgebaut und es wimmelt bereits vor Menschen. Wir schaffen es gerade pünktlich und suchen uns schnell unsere Sitzplätze in den oberen Rängen. Die Sitze scheinen allerdings eher für zarte Französinnen gebaut zu sein, denn für uns sind sie doch recht schmal. Axel hat zusätzliche Probleme, da seine Beine außerdem für den Sitzreihenabstand deutlich zu lang sind. Zum Glück sind jedoch noch ein paar andere Sitze unbelegt, so dass wir es uns „auf Lücke“ bequem machen können. Nach zahlreichen Erläuterungen auf Tahitianisch und Französisch fängt das Spektakel gegen 19.30 Uhr dann endlich an. Gestartet wird mit der Gruppe Hitireva in der Tanzkategorie Heiva. Ganze 100 Tänzer tummeln sich auf der Bühne und berauschen uns mit dynamischem Hüftwackeln, männlichem Stampfen und aufwendigen Kostümen. Eine ganze Stunde hält uns die Gruppe auf Trab und lediglich das Fotografierverbot stört uns dabei ein wenig. Schade, denn die beeindruckenden Kostüme und die zauberhaft lächelnden Südseeschönheiten hätten wir Euch schon gerne gezeigt. Weiter geht es im Programm mit den zwei Sangesgruppen. Zunächst verzaubert uns die Gruppe Tamarii Afaahiti in der Kategorie Himene Tarava Tahiti. Dann geht es weiter mit den Sängerinnen und Sängern von Vaihoataua in der Kategorie Himene Tarava Raromatai. Leider geht hier vieles der beeindruckenden Stimmgewalt einfach an uns vorbei, denn weder verstehen wir den Inhalt der Texte, noch können wir mit unseren ungeschulten Ohren den komplexen Strukturen der Lieder folgen. Auch bei den Einheimischen scheinen die Sangeswettbewerbe nicht so beliebt zu sein, denn viele verlassen für diesen Teil der Show die Arena. Gegen 21.45 Uhr geht es dann mit der zweiten Tanzgruppe weiter. Kaum zu glauben, aber die Gruppe Heikura Nui liefert in der Kategorie Heiva Nui eine noch beeindruckendere Show ab, als die erste Gruppe. Die Kostüme sind hauptsächlich aus Palmenblättern hergestellt und rascheln wunderbar im Takt der schwingenden Hüften. Völlig begeistert verlassen wir schließlich gegen 22.30 Uhr den Festivalplatz. Am Ausgang werde ich dann noch schnell fürs Fernsehen interviewt, ob mir denn die Show gefallen hat. Dummerweise mache ich dabei wahrscheinlich erst einmal einen ziemlich dämlichen Eindruck, denn natürlich fragt man hier erst einmal in Französisch. Zum Glück wird dann jedoch alles schnell ins Englische übersetzt und ich kann meiner Begeisterung genügend Ausdruck verleihen. Erfreulicherweise hält dann auch noch direkt ein Bus vor uns und wir sind innerhalb von einer Viertelstunde wieder zurück bei der Marina. An Bord gibt es schnell noch ein erfrischendes Kaltgetränk, bevor wir gegen 23.30 Uhr müde in unsere Kojen fallen.
Beeindruckende Tänze bei der Heiva i Tahiti
Sonntag, 12. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Nach dem langen gestrigen Abend schlafen wir heute mal wieder bis 8 Uhr aus. Dann gibt es das übliche Sonntagsfrühstück mit Ei im Cockpit. Die Sonne knallt mal wieder ganz ordentlich und wir freuen uns, dass es heute endlich mal wieder ins Wasser geht. In der Nähe vom Flughafen gibt es nämlich unter Wasser das Wrack einer Cessna, sowie eines kleinen Frachtschiffes zu begutachten. So machen wir uns nach einem geruhsamen Vormittag mit dem Dinghy auf den Weg. Um 12 Uhr geht es los, im Konvoy mit Rob und Teresa, Michelle und Ralph. Ralph fährt vorne an, denn nur er kennt den Weg zum Tauchplatz. Nach einer Viertelstunde verlassen wir das Fahrwasser und tasten uns vorsichtig an den vielen Korallenköpfen vorbei. Im glasklaren Wasser können wir schließlich den Flieger unter uns erkennen und werfen ein wenig entfernt unseren Anker ins Wasser. Schnell werden die Tauchsachen aufgerödelt, bzw. die Schnorchelsachen (Ralph und Michelle) angelegt und schon geht es ins Wasser. Für eine halbe Stunde genießen wir einen entspannten Tauchgang an insgesamt drei Wracks entlang. Neben der Cessna liegen noch zwei kleinere Boote, wobei eines der Boote sogar noch den Motor eingebaut hat. Die Wracks hat unserer Vermutung nach jemand hier abgelegt, um ein so genanntes künstliches Riff zu formen. Gleich nebenan finden sich jedoch auch ein paar natürlich gewachsene Korallen und Anemonen, so dass man sich fragt, warum das eigentlich Not tut. In einer der Anemonen entdecken wir dann auch tatsächlich mal wieder einen Anemonenfisch, den Axel diesmal natürlich sofort auf seinen Digitalfilm bannt. Auch ein paar andere neue Fische können wir entdecken, unter anderem den wirklich skurril gezeichneten Picasso-Drückerfisch. Da hat sich die Natur wohl ein wenig Hilfe beim großen Künstler geholt. Wir tauchen schließlich wieder auf, fahren zum Schiff zurück und trinken gemeinsam mit Ralph erst einmal ein kühles Dekompressionsbierchen. Dazu gibt es lecker Melone mit Schinken und ein paar interessante Gespräche zum Thema Fliegerei. Ralph ist nämlich jahreslang Bundeswehrjet und Touristenflieger geflogen. Nach einer Stunde Quasselei verabschieden wir uns erst einmal wieder und verabreden uns für später zum gemeinsamen Abendessen. Während ich am Laptop die Fotos des Tages verarbeite, stellt Axel dann mal wieder unseren Generator an. Eigentlich ist dieser Vorgang keiner weiteren Erwähnung im Logbuch würdig, denn wir starten den Generator eigentlich fast täglich für eine halbe Stunde. Heute jedoch plagen uns mal wieder Probleme. Obwohl der Generator ohne Murren anspringt und Axel ihn nach einer Viertelstunde durch einen Blick in die Schallschutzkapsel kontrolliert, geht es nach einer halben Stunde Laufzeit rapide bergab. Die Drehzahl lässt nach und das gewohnte Brummen geht in ein langsames Jaulen über. Ups, da stimmt was nicht! Bevor der Generator von selber verstummt, schalten wir ihn schnell ab und schauen lieber mal nach. Aus der Schallschutzkapsel dringt inzwischen Rauch und es stinkt merklich nach Abgasen. Ein kurzer Blick zeigt, dass sich unsere Notreparatur des Auspuffs scheinbar inzwischen aufgelöst hat. So ein Mist! Und dabei hatten wir doch so sehr gehofft, dass sie es bis zum Eintreffen der passenden Ersatzteile durchhält. Die sind zwar inzwischen von Deutschland aus unterwegs, sollen aber zwischen 10 bis 15 Tagen brauchen, bis sie hier auf Tahiti eintrudeln. Aus leidiger Erfahrung heraus wissen wir jedoch, dass es meistens etwas länger braucht. Axel ist also geneigt, das kaputte Teil möglichst heute noch auszubauen und den Versuch einer erneuten Reparatur zu starten. Allerdings würde das wohl einige Zeit in Anspruch nehmen und bis weit in die Nacht andauern. So verschieben wir die Reparatur lieber auf den nächsten Tag und machen uns stattdessen an die Zubereitung unseres Abendessens. Wenig später verdrängt daher ein leckerer Geruch nach Knoblauch, Fenchel und geschmorter Zwiebel den beißenden Qualm und wir sehen die ganze Sache schon wieder etwas entspannter. Um 18 Uhr kommt dann Ralph wieder vorbei und wir genießen gemeinsam eine leckere Fischsuppe. Dabei unterhalten wir uns natürlich auch weiterhin prächtig und lösen die Runde erst gegen 21.30 Uhr wieder auf. Bevor es zu Bett geht, versuchen wir noch einmal unser Glück mit der Internetverbindung. Aber auch heute schaffen wir es wieder nicht eine stabile Verbindung herzustellen. Nur gut, dass wir uns von Ralph eine externe Antenne leihen konnten. Die wollen wir morgen einmal ausprobieren und hoffen dann endlich mal wieder ein Update durchführen zu können.
Nemo gefunden!
Montag, 13. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Nachdem uns gestern der Generator wieder kaputt gegangen ist, macht Axel sich nach dem Frühstück direkt an die Arbeit. Ohne Generator haben wir nämlich ein kleines Energieproblem. Zwar können wir nach wie vor Strom über die Hauptmaschine erzeugen, doch dafür müssten wir den Motor jeden Tag gute zwei Stunden laufen lassen. Keine wirklich netten Aussichten. Während Axel also im Motorraum verschwindet, probiere ich die geliehene Internetantenne aus. Am Anfang klappt das auch ganz gut und ich kann endlich mal ein paar mehr Fotos auf den Server laden. Dann bricht die Verbindung jedoch sang- und klanglos zusammen und ich komme mal wieder keinen Schritt voran. So wird das einfach nichts mit dem Update. Aber in dem Paket aus Deutschland steckt auch eine neue Internetantenne, die hoffentlich etwas leistungsfähiger als die von Ralph geliehene ist. Ich mache es mir daher mit einem Buch im Cockpit gemütlich und darf Axel ab und zu mal Werkzeuge anreichen. Nach einer halben Ewigkeit hat Axel es dann geschafft unser kaputtes Generatorteil auszubauen. Doch die geplante Reparatur löst sich leider in Luft auf. Der vormals löchrige Auspuffkrümmer hat sich inzwischen völlig zerlegt und Axel hält zwei durchbrochene Teile in der Hand. Da können wir auch mit Epoxy oder Aupuffklebeband nicht mehr viel ausrichten. Das Teil sieht aus, als hätte es schon ungefähr zwanzig Jahr harten Dienst geleistet, nicht erst zwei. Völlig zerfressen und bröselig. Also bleibt uns jetzt nur auf eine schnelle Lieferung des Ersatzteils zu warten. Während wir es uns mittags mit ein wenig Toast und Käse gemütlich machen, werfen wir die Hauptmaschine an und lassen sie bis nachmittags um 15.30 Uhr brummen. Nach zwei Stunden Laufzeit sind die Batterien wieder gut gefüllt und im Schiff ist es wohlig warm. Dummerweise entwickelt die Maschine nämlich auch deutlich mehr Hitze unter Deck. Leicht gefrustet entern wir dann erst einmal unser Dinghy und holen Ralph ab. Gemeinsam geht es an Land, denn wir haben uns zum Shoppen in Papeete verabredet. Mit dem Bus geht es in die Stadt hinein, wo wir uns in zwei Gruppen aufteilen. Axel und Ralph dürfen in den Baumarkt und zum Schiffsausrüster, ich darf endlich mal in Ruhe durch die Boutiquen schlendern. So jedenfalls lautet der Plan. Wenig später stelle ich jedoch fest, dass hier in Papeete scheinbar jedes Geschäft bereits um 16 Uhr die Pforten schließt. Es gelingt mir gerade noch ein T-Shirt für Axel und ein Buch für mich zu erstehen. Dann ist Schluss mit lustig. In einem Zeitungsladen erkundige ich mich dann nach dem Programm für den morgigen Feiertag. Viel wird anscheinend nicht geboten, oder aber die Beiden hilfreichen Zeitungsladenmitarbeiter wissen es einfach nicht besser. Um 8 Uhr gäbe es eine Parade, aber heute sollte ich mir doch unbedingt den Fruchttragewettbewerb am Place Vaiate anschauen. Mir schwant Übles, denn normalerweise tummeln sich auf dem Place Vaiate ab abends um 18 Uhr jede Menge fahrende Imbissbuden. Die wollten wir heute eigentlich für ein leckeres chinesisches Abendessen nutzen. Also schlendere ich schon mal zum Platz hinüber und stelle fest, dass es heute dort wohl nicht zu essen geben wird. Stattdessen machen sich ein paar ältere Herren in Lendenschurz zum Früchtetragen bereit. Das sieht zwar auch interessant aus, wird unsere Mägen aber wohl nicht füllen. Auf dem Platz kommen mir dann auch Axel und Ralph etwas früher als verabredet entgegen. Auch die Beiden sind leicht gefrustet, denn natürlich hat auch der Schiffsausrüster bereits um 16 Uhr seine Pforten geschlossen. In den Baumarkt haben sie es zwar gerade noch geschafft, doch dort nur ein paar Kleinigkeiten erstehen können. Als ich den beiden dann auch noch mitteile, dass das geplante Abendessen leider ausfällt, geht die Stimmung dem Nullpunkt entgegen. Wir schnappen uns schließlich den nächsten Bus zurück zur Marina Taina und steigen diesmal eine Station früher beim Carrefour aus. Der hat erfreulicherweise noch auf und wir können ein paar Lebensmittel für den morgigen Feiertag erstehen. Zu Fuß geht es dann zur Marina zurück, wo wir uns entscheiden dann halt heute Abend einfach in einem der hiesigen Restaurants essen zu gehen. Doch Pustekuchen, nachdem man uns umständlich einen Platz zugewiesen hat, erklärt man uns, dass es aber erst um 19 Uhr etwas zu essen gäbe. Jetzt auch noch eine Stunde warten?! Nee, also wirklich nicht. Dann geht es doch wieder lieber aufs Schiff zurück. Dort sitzen wir dann auch wenig später und mildern die schlechte Stimmung schnell mit Baguette, Käse und leckerem Schinken ab. Geht ja auch und ist auch viel günstiger. Wieder deutlich besser gelaunt, geht es dann gegen 21 Uhr mal wieder zum Schönheitsschlaf in die Kojen.
Eine offizielle Wettkampfskategorie – Früchtewettrennen
Dienstag, 14. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Juchuh, endlich mal wieder ein Feiertag! Das bedeutet lange Ausschlafen, Frühstück mit Ei und ansonsten ein völlig arbeits- und stressfreier Tag. Was für ein Feiertag heute ist? Na, Bastille Tag natürlich! Den haben wir schon in Frankreich mitfeiern dürfen und hoffen so mal wieder auf ein schönes abendliches Feuerwerk. Zuvor heißt es dann aber doch noch ein wenig ran an die Arbeit. Zusammen mit Marcie und David von „Nine of Cups“ fahre ich an Land und mache noch einmal den Carrefour unsicher. Allerdings werden heute nur ein paar Kleinigkeiten für das Festmenü am Abend eingekauft. Nachdem Marcie und David nämlich von ihrem Werftaufenthalt zurück sind, wollen wir heute nun endlich einen ruhigen gemeinsamen Abend miteinander verbringen. Zurück an Bord bin ich erfreulicherweise schon knapp zwei Stunden Motorgebrumme entgangen. Dafür ist es unter Deck entsprechend warm und auch draußen sieht es in der Mittagshitze nicht wirklich besser aus. Da hilft nur entspannt zurück legen und ein Buch zur Hand nehmen. Unterbrochen wird die Mittagsruhe nur durch ein feiertägliches Mittagessen bestehend aus Geflügelleber mit Schafskäse für mich und Königinnenpastete für Axel. Anschließend macht Axel es sich wieder im Cockpit bequem, während ich unter Deck mal eben fix zwei neue Ketten für mich herstelle. So langsam wird meine Schmucksammlung immer größer und ich muss mich wohl bald mal nach einer guten Aufbewahrungsmöglichkeit umsehen (ja und ich höre an dieser Stelle deutlich die Stimme meiner Mutter, die mir zuruft ich solle doch einfach ein paar davon nach Deutschland schicken). Nachmittags gegen 14.30 Uhr wird Axel dann von Ralph abgeholt und fährt mit ihm in die Marina. Ralphs Außenborder macht schon seit Monaten Mucken und die beiden wollen ihn nun heute ordentlich auseinandernehmen und alle Zündkerzen säubern. Jungs und ihr Spielzeug halt. Ich lehne mich derweil mit einem neuen Michael Connelly zurück und mache es mir im Cockpit bequem. Irgendwann gegen 16.30 Uhr begebe ich mich dann an die Vorbereitungen fürs Abendessen. Es gibt mal wieder Fisch und dazu einen gesunden Salat. Während ich mich um das Thaicurry avec trois poisson kümmere, richtet Axel den Salat an. Schließlich fehlen nur noch die Gäste, welche in Form von Marcie und David gegen 18 Uhr zu uns herüber geschippert kommen. Nachdem wir uns fast ein Jahr nicht mehr gesehen haben, gibt es natürlich vieles zu bequatschen. So wird der Abend mal wieder länger als gedacht und wir schaffen es erst gegen 23 Uhr in die Kojen zu schlüpfen. Bei so einem netten Abend fällt es dann auch gar nicht weiter auf, dass es hier auf Tahiti scheinbar gar kein Feuerwerk gegeben hat. Nun ja, ist vielleicht doch nicht ganz so sehr Frankreich, wie die Franzosen es gerne hätten.
Moorea im Abendlicht
Mittwoch, 15. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Auch heute geht es mal wieder früh um 7 Uhr aus den Kojen. Während Axel seine Rückenübungen auf dem Achterdeck macht, bereite ich das Frühstück zu. Nach einem leckeren Frühstück geht es dann gegen 9.30 Uhr zusammen mit Ralph an Land. Wir nehmen mal wieder den Bus nach Papeete und wollen heute die verpassten Einkäufe von Dienstag nachholen. In Papeete angekommen, trennen sich daher unsere Wege mal wieder. Ralph und Axel laufen in Richtung Schiffsausrüster los, während ich mich durch die Boutiquen und Shops der Innenstadt bummele. Am Ende lande ich natürlich wieder mal in der riesigen Markthalle, wo heute gelinde gesagt die Hölle los ist. In Papeete haben gleich zwei Kreuzfahrtschiffe festgemacht und so wimmelt es nur so vor Touristen. Ein Teil der Markthalle ist außerdem für musikalische und tänzerische Vorführungen abgesperrt und so wird entsprechend gedrängelt. Während ich mich im Obergeschoss nach netten Souvenirs umschaue, wird im Untergeschoss der wilde Haka-Tanz aus den Marquesas aufgeführt. Den habe ich ja bereits zweimal in den Marquesas genießen können und freue mich so über die Trommelmusik und das Kriegsgeschrei der Tänzer. Nebenbei erstehe ich zwei schöne Perlmuttschalen und eine Perlmutthaarklammer. Anschließend laufe ich noch ein wenig durch die Straßen und lande schließlich beim Rathaus der Stadt. Das sieht einigermaßen eindrucksvoll aus und ist zudem noch mit allerhand Kunsthandwerkständen umzingelt. Ich wandere die Stände einmal ab, sehe jedoch keine weiteren Mitbringsel für uns. Gegen 12 Uhr mache ich mich schließlich auf den Weg zur Touristinformation, wo ich wie verabredet wieder auf Axel und Ralph treffe. Schnell springen wir in den bereits wartenden Bus zurück nach Punaauia und sind wenig später auch schon wieder zurück in der Marina. Zurück an Bord gibt es dann erst einmal ein wenig Baguette mit leckerem Käse und den Resten der Geflügelleber von gestern. Den Rest des Tages verbringen wir dann mit kleinen Bastelarbeiten und viel Leserei im Cockpit. Auch den Abend verbringen wir ruhig und gemütlich im Cockpit, nur durch einen leckeren Salat zum Abendessen mit ein wenig Betriebsamkeit unterbrochen. Gegen 21 Uhr liegen wir dann mal wieder in unseren Kojen und sinken schnell unseren Träumen entgegen.
Donnerstag, 16. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Der frühe Segler bekommt die Waschmaschine, oder wie ging das alte Sprichwort noch? Entsprechend früh stehe ich heute auf und fahre bereits um 6.30 Uhr mit zwei Säcken Wäsche an Land. Eine der vier Waschmaschinen ist bereits in Beschlag und eine weitere Maschine ist mit dem Vermerk „Do not work“ versehen. Ob das jetzt eher ein allgemeiner Ratschlag ist, oder ob die Maschine einfach kaputt ist, wage ich nicht auszutesten. Mir reichen aber auch die zwei verbleibenden Maschinen, die auch schnell gefüllt und in Gang gesetzt werden. Mit meinem aktuellen Buch (Michael Connelly „The last Coyote“) setze ich mich dann für ein Stündchen auf eine der Bänke in der Marina und warte, dass meine Wäsche fertig gewaschen wird. Dann geht es zurück an Bord, wo erst einmal alles ordentlich zum Trocknen aufgehängt wird. Axel bereitet derweil Frühstück, nach welchem mein Magen inzwischen auch schon sehr deutlich verlangt. Wie üblich gibt es auch wieder ein leckeres Frühstücksei und so können wir uns gegen 10.30 Uhr frisch gestärkt an die nächste Aufgabe begeben. Die meiste Wäsche ist inzwischen trocken und den Rest lassen wir getrost an Bord hängen. Für uns geht es mal wieder zum Carrefour, wo wir auch heute einen Einkaufswagen voll Lebensmittel und Getränke packen. Erstaunlich, wie oft man mit dem Einkaufswagen hin und her schieben muss, bis man so ein Schiff endlich wieder voller Proviant hat. Und dabei kaufen wir noch nicht einmal so viel ein, wie wir in Panama in unser Schiff geladen haben. Es muss eigentlich nur für die Gesellschaftsinseln und für die Reise nach Rarotonga reichen. Dort soll man deutlich günstiger einkaufen können und wir wollen ja auch nicht zu viel Kram mit uns rum schleppen. Bevor an Bord alles ordentlich weg gestaut werden kann, muss allerdings erst einmal dringend unsere Wäsche abgehängt werden. Während wir im Carrefour waren, hat sich nämlich der Himmel drohend bewölkt und der Wind ordentlich aufgedreht. Mehrere Handtücher haben sich schon von der Leine los gerissen und liegen nun an Deck. Nur gut, dass augenscheinlich nichts über Bord geweht wurde. Während wir den Rest des Tages mit Lesen verbringen, werden in den Booten hinter uns die Segler leicht nervös. Zwar weht es nur mit 15-20 kn, doch irgendwer hat das Gerücht verbreitet, dass ein Schauer mit 45 kn Wind zu erwarten sei. Wir vergleichen diese Information mit unseren Wetterdaten und beschließen erst einmal nur unserem Hauptanker zu vertrauen. Der sollte das bei dem guten Ankergrund hier eigentlich allemal aushalten können. Einen Zweitanker auszubringen bedeutet nicht nur viel Arbeit, sondern meistens auch ein völliges Kettenwirrwarr mit den Ankern der anderen Yachten. Vorsichtshalber bitten wir jedoch unseren Nachbarn Ralph ein Auge auf Hello World zu werfen, denn wir verlassen um 17.30 Uhr erst einmal unser Bötchen. Von Guy und Karen von „Szel“ sind wir nämlich gemeinsam mit Marcie und David zum Abendessen eingeladen worden und so geht es mit ein paar Crackern und etwas Lachstartar einmal quer durchs Ankerfeld. Auch heute wird es wieder mal ein netter Abend und wir freuen uns, dass wir Guy und Karen nach unserem ersten Treffen vor etwa anderthalb Jahren auf den Kanaren hier nun wieder treffen. Ist schon lustig, wenn man mitten in der Südsee „alte Freunde“ treffen kann. Der Abend geht mal wieder weit über Cruiser’s Midnight hinaus und so sind wir erst gegen 22.30 Uhr zurück an Bord von Hello World. Der Wind hat inzwischen auf Null abgeflaut und wir freuen uns, dass wir uns erstens nicht die Mühe mit einem Zweitanker gemacht haben und zweitens eine ruhige Nacht erwarten können.
Freitag, 17. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti – Cooks Bay/Moorea 20,1 sm
Aus irgendeinem Grund ist Axel morgens mal wieder nicht aus der Koje zu bewegen. So gibt es heute erst gegen 9 Uhr Frühstück und sogar die inzwischen zur Gewohntheit gewordenen Rückenübungen werden ausgelassen. Dann machen wir das Dinghy klar und starten eine kleine Runde durch Ankerfeld. Unser erster Stopp ist direkt nebenan bei „Relax“, wo wir uns erst einmal von Ralph verabschieden. Dann geht es an der Marina vorbei und zu „Warrior“. Michelle ist inzwischen alleine an Bord, denn Robin musste aus gesundheitlichen Gründen leider vor ein paar Tagen nach Hause, sprich nach Australien fliegen. Wir helfen Michelle noch schnell ein neues Großfall einzuziehen und verabschieden uns dann auch erst einmal von ihr. Sie wird ab nächster Woche „Warrior“ mit Crewunterstützung nach Australien segeln, damit sie sich dort um Robin kümmern kann. Da wir nicht wissen, ob wir bis dahin von unserem Mooreaausflug wieder zurück sind, gibt es heute schon mal einen dicken Abschiedsdrücker. Bleibt nur zu hoffen, dass wir die Beiden irgendwann wiedersehen werden. Da Colin von „Reality“ gerade an Bord ist und Michelle beim Ölwechsel hilft, können wir uns auch von ihm direkt verabschieden. Dann geht es zu „Reality“ selbst hinüber, wo wir das gleiche mit Vanessa machen. Colin und Vanessa bleiben erst noch eine Weile auf Tahiti, so dass wir die Beiden voraussichtlich in der nächsten Woche schon wiedersehen werden. Kein allzu langer Abschied also. Von Marcie und David, sowie Karen und Guy haben wir uns gestern Abend schon verabschiedet, so dass wir schließlich gegen Viertel nach Elf endlich den Anker hoch nehmen können. Wie schon bei den letzten Ankermanövern stellen wir dabei mal wieder fest, dass unsere Ankerkette an einer bestimmten Stelle einfach aus der Kettennuss springt. Das ist kein gutes Zeichen und wir beschließen es in den nächsten Tagen einfach mal mit dem Umdrehen der Ankerkette zu versuchen. An der Stelle, wo sie immer auf dem Grund liegt, scheint sie inzwischen deutlich mehr abgenutzt zu sein und so das Überspringen zu verursachen. Gemütlich geht es dann das Rifffahrwasser entlang zum Tuapuna Pass. Da der Pass bei bestimmten Bedingungen als gefährlich gilt, haben wir uns vorher erst einmal erkundig, was dort zu erwarten ist. Heute scheint er jedoch ohne Probleme befahrbar zu sein, auch wenn es schon ein komisches Gefühl ist, wenn links und rechts neben einem die Wellenreiter die Wellen hinab gleiten. Draußen auf See erwartet uns ein schöner Segelwind und so geht es unter Groß und Genua geschwind auf Moorea zu. Nach etwas über zwei Stunden kommen wir dort an und fahren in die Baie de Cook auf der Nordseite der Insel hinein. Der Pass durch das Riff ist herrlich ruhig und das Wasser schein mal wieder glasklar zu sein. Da der kräftige Südwind in die Bucht pfeift, entschließen wir uns nicht in der Hauptbucht zu ankern, sondern suchen uns nahe dem Pointe Pihaena ein schönes Plätzchen. Übrigens direkt neben unseren Freunden von „Yohelah“ von denen wir daher auch nicht in Tahiti verabschieden brauchten. Abends gibt es dann ein wenig Tomaten-Gurken-Salat und ein paar Bratwürstchen dazu. Nach dem langen Abend gestern geht es heute mal wieder etwas früher in die Kojen, wo wir noch ein wenig vor dem Einschlafen lesen.
Die perfekte Welle am Tuapuna Pass
Samstag, 18. Juli 2009: Cooks Bay/Moorea 1,5 sm
Die Nacht gestaltet sich aufgrund der starken Böen etwas unruhig und ich kontrolliere mehrfach unsere Ankerposition. Auch Axel schläft nicht supergut und so bleiben wir heute einfach mal etwas länger in den Kojen liegen. Erst gegen 9 Uhr gibt es Frühstück, wobei der Wind erfreulicherweise inzwischen mal wieder völlig abgeflaut hat. Gut gestärkt begeben wir uns dann an die gestern beschlossene Aufgabe unsere Ankerkette umzudrehen. Dafür bringen wir als erstes einmal unseren Zweitanker aus. Nachdem der gut hält, kommt der Hauptanker aus dem Wasser, wird ins Dinghy gelegt und dann von der Kette gelöst. Das Ende der Kette fixieren wir an Deck und lassen dann unsere gesamten 70 m Kette ins Wasser hinab. Natürlich nicht völlig, denn das letzte Ende wird natürlich am Anker befestigt. Dann wird die Kette andersherum wieder in den Ankerkasten eingeholt und wir stellen erfreut fest, dass sie nun nicht mehr überzuspringen scheint. Das Problem sollten wir damit also erst einmal gelöst haben. Allerdings werden wir uns wohl in Neuseeland um entweder eine Neuverzinkung oder gar die Anschaffung einer neuen Ankerkette kümmern müssen. Nachdem wir den Zweitanker wieder eingeholt und den Hauptanker erneut ausgebracht haben, lassen wir uns erst einmal leicht geschafft ins Cockpit fallen. Derweil kommt Teresa auf einen kurzen Besuch vorbei und wir scannen ihr ein paar Dokumente ein. Damit Katze Maya nach Neuseeland einreisen darf, müssen nämlich so einige bürokratische Hürden überwunden werden. Dabei helfen wir natürlich gerne, auch wenn wir selbst unter anderem wegen dieser Probleme lieber keine Tiere an Bord haben. Obwohl, vielleicht müssten wir uns langsam mal erkundigen, welche Impfungen wir dem Käpt’n Blaubär eigentlich angedeihen lassen müssten. Um 13 Uhr nehmen wir dann zum wiederholten Male an diesem Tag unseren Anker auf und fahren ums Eck in die Hauptbucht der Cooks Bay. Dort gehen wir neben unseren Freunden Geraldine und Geoff von „Blue Dawn“ vor Anker. Die Beiden haben wir seit Panama nicht mehr gesehen und freuen uns nun auf ein Wiedersehen. Geraldine kommt denn auch wenig später mit ihrem Dinghy angebraust und wir klönen ein wenig über das seitdem Erlebte. Für den nächsten Tag verabreden wir uns spontan zu einem kleinen Ausflug. Nachdem uns Geraldine wieder verlassen hat, hält mich dann nichts mehr zurück. Die Internetverbindung zeigt sehr gute Konnektivität an und ich kann endlich, endlich mal wieder unsere Webseite updatet. Davon kann mich auch kaum der betörende Duft nach Spaghetti Aglio Olio mit Scampi abhalten (na gut, dass war jetzt vielleicht ein wenig übertrieben). So ist gegen 19 Uhr endlich mal wieder alles auf dem aktuellen Stand und ich kann mich beruhigt mit einem guten Buch im Cockpit zurücklehnen. Gegen 21 Uhr – wer hätte jetzt auch was anderes erwartet – geht es dann mal wieder in die warm, weichen und kuscheligen Kojen.
„Yohelah“ im Morgenlicht
Sonntag, 19. Juli 2009: Cooks Bay/Moorea 0 sm
Oh jeh, so ganz gut war das mit dem Ankerkettenumdrehen wohl nicht für Axels Rücken. Erst gegen 8 Uhr schafft er es aus der Koje zu krabbeln, nur um sich im Cockpit wieder in eine rückenschonende Lage zu begeben. Da hilft nur Voltaren und Bewegung. So geht es nach dem Frühstück gegen 10 Uhr an Land, wo wir uns mit Geraldine und Geoff von „Blue Dawn“ treffen. Die beiden haben auf Moorea ein Auto zur Verfügung und nehmen uns heute Vormittag freundlicherweise auf einen Ausflug mit. Vom Örtchen Paopao aus geht es auf einer holprigen Straße das Paopao Tal entlang, vorbei an zahlreichen Ananasplantagen. Dann erreichen wir die Hauptstraße und fahren durch Serpentine den Berg hinauf. Nach etwa zwanzig Minuten Fahrt erreichen wir schließlich den Marae Titiroa. Hier ist unser erster Haltepunkt, denn Geraldine geht heute erstmalig der neuen Trendsportart Geocaching nach. Das ist so etwas wie eine moderne Schnitzeljagd, bei der man sich im Internet Koordinaten und Hinweise für das Versteck eines kleinen „Schatzes“ holt. Den geht man dann mit GPS und Kompass in der freien Natur suchen. Das Ganze ist besonders in unbekannten Gegenden ganz lustig, da viele der Schätze an völlig touristisch unerschlossenen Gebieten versteckt werden. Man lernt also nebenbei auch noch nette Plätze kennen. Während Axel und Geoff lieber am Marae zurück bleiben, klettern Geraldine und ich durchs Unterholz. Schließlich landen wir an einer Grundwasserpumpstation und finden tatsächlich an einer Ecke ein kleines Kästchen. Geraldine trägt sich ins Logbuch ein, entnimmt dem Kästchen zwei Gegenstände und tut zwei andere Gegenstände im Gegenzug wieder hinein. Nun muss sie sich nur noch im Internet als Finder eintragen und schon ist das Ganze offiziell. Nach der erfolgreichen Jagd geht es mit dem Auto ein kleines Stück weiter bergauf zum Aussichtspunkt Belvédère. Von hier aus haben wir einen umwerfenden Blick auf Cooks Bay und Opunohu Bay. Wir können von hier oben sogar Hello World vor Anker liegen sehen. Zu Fuß geht es noch ein Stückchen weiter und für eine Viertelstunde quer durch den Dschungel. Wir haben Glück und der Pfad ist nicht allzu matschig, so dass wir gemütlich vor uns hin traben können. Links und rechts des Weges gibt es dabei mal wieder viele hübsche Blumen und Pflanzen zu begutachten. Schließlich erreichen wir einen kleinen Wasserfall, dessen Wasser wir uns kühlend über die Arme laufen lassen. Auf dem Rückweg kommen wir an einem weiteren Aussichtspunkt vorbei und dürfen die Szenerie noch einmal auf uns wirken lassen. Dann geht es zurück zum Parkplatz und bergab wieder ins Tal hinunter. Wir machen noch einen schnellen Abstecher in die Opunohu Bay, wo wir unsere Freunde von der „Anemos“ vor Anker liegen sehen. Zurück in der Cooks Bay geht es erst einmal zur Tankstelle, wo wir uns mit frischen Ananas und Bananen versorgen. Ein Teil davon wird dann schnell als leichtes Mittagessen an Bord verspeist, bevor es für mich auch schon wieder weiter geht. Während Axel an Bord bleibt und ein wenig liest, hole ich Geraldine ab und fahre mit ihr zusammen an Land. Bei einem der dort befindlichen Shops haben wir uns nämlich spontan zum Pareo-Malkurs angemeldet. Die nächsten zwei Stunden verbringen wir daher mit Pinsel und Farbe und halten hinterher zwei erstaunlich gut geratene Pareos in der Hand. Man entdeckt doch immer wieder neue Talente an sich. Stolz geht es zurück an Bord, wo wir unsere Werke natürlich erst einmal vorführen müssen. Leider stinkt mein Pareo jedoch gelinde gesagt schrecklich nach Fixierer und muss wohl erst einmal ordentlich gewaschen werden, bevor man ihn richtig verwenden kann. Den Rest des Nachmittags und Abends verbringen wir dann entspannt mit einem guten Buch und lassen uns zum Abend mal wieder ein leckeres Rindersüppchen schmecken. Das gab es schon seit Ewigkeiten nicht mehr, doch im Moment wird es hier abends doch ziemlich kühl. Gerade einmal 20°C zeigt unser Thermometer noch an! Da kann man schon mal ein wärmendes Süppchen gebrauchen. Gegen 21 Uhr geht es wie üblich wieder in die Kojen, schön ein dicke Decken eingemummelt.
Geraldine und Brit haben sich einen Pareo gemalt
Montag, 20. Juli 2009: Cooks Bay/Moorea – Opunohu Bay/Moorea 4,9 sm
Auch heute schaffen wir es mal wieder nicht vor 8 Uhr aus den Kojen. Die Nacht war schon wieder ziemlich kühl und man musste sich tatsächlich sich unter der Decke verkriechen. Nachdem wir schön gefrühstückt haben, fahren wir mit dem Dinghy zu „Blue Dawn“ hinüber. Dort verabschieden wir uns erst einmal von Geraldine und Geoff, die noch ein paar Tage in der Cooks Bay vor Anker liegen bleiben wollen, während es uns in die nächste Bucht weiter zieht. Dann geht es noch einmal schnell an Land um den Müll zu entsorgen. Um halb Zwölf geht dann schließlich der Anker auf und wir fahren unter Motor aus der Cooks Bay hinaus. Am Außenriff entlang geht es zur nächsten Buch, die erfreulicherweise nicht weit entfernt ist. Nach einer knappen Stunde Fahrt gehen wir schließlich am Eingang der Bucht bei Pointe Vaipahu vor Anker. Ausnahmsweise haben wir dabei mal nur 5 m Wassertiefe am Ankerplatz, im Gegensatz zu den sonst gewöhnlich vorhandenen 15-20 m. Zahlreiche andere Yachten liegen um uns herum und es ist nicht ganz einfach auf Anhieb einen passenden Ankerplatz zu finden. Nach ein paar Fallen Anker und Anker auf Manövern haben wir aber auch wieder unseren Platz gefunden und dürfen es uns im Cockpit gemütlich machen. Dummerweise hat Axel hat immer noch mit seinem Rücken zu kämpfen und auch sein Bauch bereitet ihm erneut Schwierigkeiten. So verbringen wir den Rest des Tages geruhsam mit Lesen im Cockpit und ohne allzu große Anstrengungen. Zu Essen gibt es die Reste vom gestrigen Süppchen und im Anschluss schauen wir uns mal wieder eine DVD an. „Der Englische Patient“ beeindruckt mit schönen Landschaftsaufnahmen und einer traurigen Geschichte. Gegen 22 Uhr geht es dann mal wieder in die Kojen. Axel nimmt sich heute vorsichtshalber eine Extradecke mit, denn nur ein Bettbezug ist bei den hiesigen Temperaturen deutlich zu wenig.
Blick auf die Opunohu Bay
Dienstag, 21. Juli 2009: Opunohu Bay/Moorea 1,5 sm
Bis etwa 4 Uhr morgens haben wir eine ruhige Nacht, dann briest der Wind auf und macht den Ankerplatz etwas ungemütlich. So nehmen wir heute nach dem Frühstück den Anker auf und fahren ums Eck in die Opunohu Bucht hinein. Dort ist es etwas geschützte, allerdings ankern wir hier wieder etwas tiefer und man kann nicht so schön die Rochen über den Sand gleiten sehen. Rob und Teresa von „Yohelah“ sind ebenfalls hier und kommen kurz mit dem Dinghy bei uns vorbei. Der Tag verläuft wieder sehr ruhig und Axel und ich lesen uns langsam aber sicher durch unseren Büchervorrat. Nachmittags funken wir noch mit unseren anderen Nachbarn Frank und Tanja von „Anemos“, die hier ein paar schöne Tage mit ihren Eltern respektive Schwiegereltern verbringen. Axel verabredet für den nächsten Morgen noch einmal eine Sprechstunde mit Dr. Frank, nur um sicher zu gehen, dass wir bei Medikamentierung und Behandlung seiner Bauch- und Rückenschmerzen nichts falsch machen. Abends fallen wir von dem anstrengenden Tag mal wieder früh in die Kojen. So nichtsnutzig kann ein Tag im Paradies vergehen 😉
Mittwoch, 22. Juli 2009: Opunohu Bay/Moorea – Maeva Beach/Tahiti sm
Auch heute Nacht heult uns der Wind wieder mächtig um die Ohren und ich bin ab 3 Uhr morgens ständig auf den Beinen, um unseren Anker zu kontrollieren. Der hält jedoch zum Glück durch und wir verholen uns erst am Morgen auf den alten Ankerplatz vor der Bucht zurück. Hier weht der Wind erstaunlicherweise gerade mal mit 12-15 kn. Die starken Böen, die uns in der Nacht durchgeschüttelt haben, kommen scheinbar nur in der inneren Bucht durch die hohen Berge zustande. Beim Verholen können wir den Luxuskreuzfahrtsegler „Star Flyer“ in die Bucht einlaufen sehen. Was für ein schöner Anblick. So ähnlich muss auch die Ankunft von Captain Cook hier ausgesehen haben, wenn auch dessen Schiff vielleicht nicht ganz so glänzend weiß gewesen sein dürfte. Gegen 10 Uhr schaut dann Dr. Frank bei uns vorbei kommt und schaut sich Axel einmal etwas genauer an. Sein Ratschlag lautet dann doch lieber mal zum Arzt zu gehen und ein paar Untersuchungen durchführen zu lassen. So geht bei uns schließlich gegen 11 Uhr mal wieder der Anker auf und wir machen uns etwas früher als geplant auf den Rückweg nach Tahiti. Die ersten fünf Meilen müssen wir dabei leider motoren, doch dann können wir schön hoch am Wind zum Papeete Pass brausen. Wir verlieren dabei das Rennen zum Pass knapp gegen eine 95 Fuß Yacht. Die segelt allerdings nicht, sondern motort langsam neben uns her. Wahrscheinlich durfte die Südseeschönheit auf dem Vordeck nicht mit Wasser nass gespritzt werden. Fröhlich erreichen wir schließlich den Pass und motoren den Rest zu unserem alten Ankerfeld vor dem Sofitel Maeva Beach. Dort finden wir nach längerer Suche ein annehmbares Plätzchen und melden uns erst einmal bei unseren Freunden von „Nine of Cups“ und „Relax“ wieder an. Den Rest des Tages verbringen wir in aller Ruhe und Axel geht es wieder ein wenig besser. Wahrscheinlich liegt das allerdings nur an der Aussicht morgen ins Krankenhaus gehen zu sollen. Dort soll es mit den Untersuchungen angeblich am schnellsten gehen und wir haben uns schon die Adresse vom Krankenhaus Mamao heraus gesucht. Abends kommt noch Matthieu vom Internetanbieter „Iaoranet“ bei uns vorbei. Er verkauft nebenbei auch Wifi-Antennen und wir sind es langsam satt immer keine Verbindung zu bekommen. Mit der neuen Antenne klappt die Verbindung dann auch gleich hervorragend und so kann ich abends mal wieder ein wenig im Netz surfen. Zum Abendessen gibt es auch heute wieder nur eine leichte Tomatensuppe, denn so richtig fit ist Axel dann doch wieder nicht. Nach dem harten Seeschlag liegen wir dann auch bereits gegen 20.30 Uhr in unseren Kojen und sind froh, dass es hier auf Tahiti nachts scheinbar wieder etwas wärmer ist.
Star Flyer läuft in die Opunohu Bay ein
Donnerstag, 23. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti 0 sm
Erstaunlich, auch in Tahiti heult in der Nacht mal wieder der Wind. Abwechselnd herrscht völlige Flaute und die vor Anker liegenden Schiffe drehen sich wilde im Kreis. Nur gut, dass wir so einen verlässlichen Anker haben. Trotzdem schlafe ich eher unruhig und kontrolliere natürlich wie üblich öfter mal die Umgebung. Morgens wachen wir gegen 7 Uhr auf und müssen feststellen, dass es draußen in Strömen regnet. So drehen wir uns lieber noch einmal um und sind erst gegen 8 Uhr aus den Kojen heraus. Auf Frühstück verzichten wir heute mal und nehmen stattdessen gegen 9 Uhr den Bus in Richtung Papeete. Dem Busfahrer sagen wir direkt, dass wir zum Krankenhaus Mamao wollen und so werden wir dort direkt vor der Tür abgesetzt. Eine Nachfrage an der Rezeption bringt uns in die Notaufnahme, wo wir gerade einmal fünf Minuten warten müssen, bis Axel schon zur Untersuchung hinter verschlossenen Türen verschwindet. Ich mache es mir derweil im Wartesaal gemütlich und schaue mir französische Quizsendungen an. Dummerweise habe ich natürlich nicht daran gedacht mir für die Wartezeit ein Buch mitzunehmen. Nach anderthalb Stunden kommt Axel kurz raus und meint, es würde wohl etwas länger dauern. Die Ärzte wollen ihn sicherheitshalber durch den Computertomographen schicken und ich solle doch einfach ein wenig die Stadt unsicher machen. Gesagt, getan und so stürze ich mich ins Gewühl von Papeete. So richtig macht Shoppen heute allerdings keinen Spaß. Erstens sind meine Gedanken natürlich bei Axel und zweitens regnet es nach wie vor in Strömen. So kaufe ich mir schließlich einfach ein Rätselheft und mache mich wieder auf den Rückweg zum Krankenhaus. Zwischendurch gibt es noch einen schnellen Cheeseburger bei McDonald, dann sitze ich wieder im Wartesaal. Irgendwann höre ich Axels Stimme von draußen erklingen und finde ihn in einem Rollie sitzend vor der Rezeption vor. Man hat ihn an einen Tropf gehängt, allerdings nur, um das Kontrastmittel, welches zur CT gespritzt wurde, möglichst schnell zu verdünnen. Gemeinsam warten wir auf die Ergebnisse der Untersuchung, welche auch nicht lange auf sich warten lassen. Es gibt tatsächlich ein Problem an Axels Darm, das die Schmerzen und das Fieber verursacht. Als Behandlung bekommt Axel zunächst eine Handvoll neuer Antibiotika und wird erst einmal wieder nach Hause geschickt. Für die nächste Woche werden wir jedoch gebeten, baldmöglichst einen Folgetermin mit einem weiter behandelnden Arzt vereinbaren. Wir laufen leicht geplättet durch den Regen zur Bushaltestelle in der Innenstadt und fahren zurück zu unserem Schiff. Den Abend verbringen wir angesichts des weiterhin regnerischen Wetters schön unter Deck. Dort lesen wir mal wieder ein wenig und liegen auch heute wieder früh in den Kojen.
Freitag, 24. Juli 2009: Maeva Beach/Tahiti – Marina Taina/Tahiti 0,5 sm
Nach einem leichten Frühstück machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg in die Marina. Dort fragen wir im Office nach, ob wir eventuell einen Liegeplatz in der Marina bekommen können. Nach mehreren Monaten Dauerankern wollen wir es uns endlich mal wieder an einem Steg gemütlich machen. Außerdem brauchen wir auf diese Weise nicht dauernd die Maschine laufen zu lassen, um unsere Batterien laden zu können. Die Ersatzteile für den Generator sind nämlich immer noch auf dem Weg zu uns. Die Marina hat erfreulicherweise auch einen Platz für uns frei und so machen wir uns wenig später auf den Weg von unserem Ankerplatz in die Marina. Da unser Liegeplatz an einer recht engen Stelle liegt, holen wir uns dabei Unterstützung von Marcie, David und Ralph. So sind wir wenig später sicher an unserem neuen Liegeplatz, wenn der auch noch nicht ganz optimal ist. Wir liegen mit dem Bug zum Steg und sind achtern durch Mooringleinen gesichert. An sich nicht schlecht, doch das An-Bord-gehen ist über die Bugleiter auf diese Weise nicht ganz so einfach. Fürs Erste wird es allerdings erst einmal gehen. Axel ist von dem Manöver ziemlich geschafft und darf sich daher den Rest des Tages in Ruhelage begeben. Ich lese derweil ein wenig, rätsle in meinem neuen Heft herum und mache einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Marina Supermarkt. Abends gibt es dann auf Wunsch des Skippers nach langer Zeit mal wieder Fischstäbchen. Erstaunlich, aber wahr, auch heute finden wir uns mal wieder früh in unseren Kojen wieder.
Samstag, 25. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Dank der neuen Antibiotika geht es Axel besser und so gibt es heute endlich auch mal wieder ein ordentliches Frühstück. Ausnahmsweise sogar mal auf einem Samstag mit Ei! Anschließend entspannen wir noch ein wenig, bevor es gegen 11 Uhr in Richtung Carrefour los geht. Unsere Saft und Wasservorräte nähern sich erstaunlicherweise schon wieder dem Ende. Außerdem erstehen wir eine lokale Mobil-Telefonkarte, damit wir hier in Tahiti und dem Rest der Gesellschaftsinseln auch mal telefonieren können. Zurück an Bord werden die erstandenen Sachen ordentlich verstaut und weg gepackt. Axel lehnt sich dabei mit einem Buch im Cockpit zurück, während ich unter Deck schufte. Irgendwie scheint ihm an dieser Stelle das „krank sein“ doch ganz gut zu gefallen. Insbesondere, wenn er dabei ab und zu mit einer Leckerei beglückt wird. Den Rest des Tages verbringen wir gemütlich im Cockpit und schauen uns die Unmenge von kleinen Motorbooten an, die neben uns an der Slipanlage für einen Wochenendausflug gewassert werden. Von der Marina kommt außerdem die gute Nachricht, dass wir ab morgen Nachmittag einen Längsseitsliegeplatz beziehen können. Abends bereiten wir uns einen leckeren Salat mit Hähnchenbrustfilet, lesen anschließend noch eine Weile, bevor wir auch heute wieder frühzeitig in die Kojen verschwinden.
Sonntag, 26. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Kaum zu glauben, aber wer früh ins Bett geht, kann trotzdem noch gemütlich lange ausschlafen. Erst gegen 8 Uhr fallen wir aus den Kojen und bereiten uns das übliche Sonntagsfrühstück im Cockpit. Gegen 9.30 Uhr dürfen wir Hello World dann an einen Längsseitsliegeplatz verholen. Nun ist es doch deutlich einfacher an Bord zu kommen und wir brauchen uns nicht immer über die Bugleiter hangeln. Wir verbringen auch den heutigen Tag mit viel Ausruhen für Axel und ein wenig Aufräumarbeiten für mich. Außerdem lesen wir beide uns mal wieder durch das eine oder andere Buch hindurch. Nur gut, dass es hier im Umkreis so viele Segler zum Büchertauschen gibt. Obwohl wir sogar noch das eine oder andere ungelesene Exemplar aus Deutschland mit uns herum schleppen. Manches braucht halt einfach ein wenig länger, bevor man in der richtigen Stimmung für den Inhalt ist. Abends gibt es einen abgewandelten Fischburger, bestehend aus Baguette mit Fischstäbchen und Remoulade. Anschließend wird weiter geschmökert und auch heute landen wir wieder vor Neun in den Kojen.
Hello World in der Marina Taina
Montag, 27. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Heute geht es zur Abwechslung mal wieder etwas früher aus den Kojen. Nach einem kleinen Frühstück geht es dann los zur Bushaltestelle. Wir fahren erneut zum Krankenhaus und ich habe mir diesmal sogar ein Buch für die Wartezeiten mitgenommen. In der Klinik Mamao angekommen, gestaltet sich das Ganze nicht so einfach. Wir fragen bei der Notaufnahme an, wo wir nun für die weitere Behandlung hin müssen und werden zu Dr. Delbreil weitergeleitet. Dort spricht man leider nur sehr bruchstückhaftes Englisch und wir müssen uns mit Händen und Füßen verständlich machen. Am Ende bekommen wir schließlich einen Termin für den nächsten Vormittag um 11 Uhr und dürfen unverrichteter Dinge wieder abziehen. Da es noch früh am Tag ist, beschließen wir noch beim Schiffsausrüster Sing Tung Hing Marine vorbei zu gehen. Der Weg dorthin ist jedoch länger als gedacht und führt durch ziemlich trostloses Industriegelände. Den nachgefragten Stopknopf für unseren Yanmar hat man dann leider nicht vorrätig, doch zum Glück ging der eigentlich defekt geglaubte Stoppknopf beim letzten Motormanöver auch wieder. Aber es wäre natürlich trotzdem gut im Zweifelsfall ein Ersatzteil an Bord zu haben. Die Lieferzeit beträgt jedoch mindestens einen Monat, so dass es wohl bis Neuseeland auch erst einmal ohne Ersatzteil gehen muss. Wir trotten zurück in die Innenstadt und sind schnell von der langen Lauferei an der stickige Straße entlang beide ziemlich kaputt. Nur gut, dass wir eine Flasche Wasser mitgenommen haben. Mit dem Bus geht es schließlich zurück zur Marina. Dort fallen wir mehr oder minder kaputt ins Cockpit und verbringen den Rest des Tages mit Lesen und Rätseln. Außerdem funken wir ein wenig mit Geoff und Geraldine von „Blue Dawn“. Die Beiden sind inzwischen auch wieder in Tahiti und hängen außerhalb der Marina an einer Mooringboje. Abends gibt es ein wenig Salat und gegen 21 Uhr liegen wir mal wieder brav in den Kojen.
Dienstag, 28. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Auch heute heißt es wieder einigermaßen früh aufstehen. Wir nehmen den üblichen Bus und fahren damit zum Hospital Mamao. Dort haben wir zwar für elf Uhr einen Termin, müssen jedoch bis 13 Uhr warten, bis wir endlich zu Dr. Delbreil vorgelassen werden. Am Ende der Beratung kommt heraus, dass Axel nun erst einmal für zwei Wochen die neuen Antibiotika nehmen soll. Danach soll noch einmal ein CT-Scan gemacht werden, um festzustellen wie sich die Sache entwickelt hat. Somit hängen wir nun wohl erst einmal mindestens vierzehn Tage in Tahiti fest. Es gibt Schlimmeres, wenn wir natürlich auch langsam mal gerne weiter segeln würden. Anschließend laufen wir wieder in die Innenstadt von Papeete und erstehen in der Markthalle noch ein wenig frisches Gemüse für das Abendessen. Bevor es mit dem Bus zurück zur Marina Taina geht, schauen wir noch bei der Marina in der Innenstadt vorbei. Auf dem Hinweg haben wir dort nämlich unsere Freunde Jan und Wietske von „Suwarrow Blues“ liegen sehen. Die Beiden und ihre drei Kinder haben wir seit Galapagos nicht mehr gesehen und so ist die Wiedersehensfreude natürlich entsprechend groß. Nach einer Stunde Quasseln geht es dann zurück nach Hause. Zurück an Bord darf sich Axel dann wieder entspannt zurück lehnen, während ich mal wieder das übliche Chaos unter Deck beseitige. Nachmittags schaut Ralph kurz vorbei und erkundigt sich nach den Untersuchungsergebnissen. Spontan laden wir ihn zum Abendessen ein, denn Axel fühlt sich heute deutlich fitter, als in den letzten Tagen. So koche ich wenig später leckeres Schweinefilet mit Backpflaumen. Der Abend wird allerdings nicht allzu lang, denn natürlich wollen wir es nicht direkt wieder übertreiben.
Mittwoch, 29. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Nach den beiden stressigen Tagen schlafen wir heute mal wieder bis 8.30 Uhr aus. Dann gibt es wie üblich ein leckeres Frühstück im Cockpit. Heute haben wir zur Abwechslung mal wieder herrlichen Sonnenschein und nicht eine einzige Wolke ist an den Berghängen zu sehen. Den Vormittag verbringen wir daher mit lesen und rätseln im Cockpit. Geoff und Geraldine kommen auf einen kurzen Schnack vorbei und wir werden über Funk benachrichtigt, dass im Marina Office eine Paketbenachrichtigung auf uns wartet. Die leiten wir natürlich direkt an unseren Agenten Laurent vom Polynesia Yacht Service weiter. Ohne den wird es nämlich schwer das Zeug aus dem Zoll heraus zu bekommen. Nachmittags bummeln wir gemeinsam zum kleinen Marina Supermarkt und kaufen einige Zutaten fürs Abendessen ein. Für heute haben wir nämlich mal wieder Marcie und David zu uns eingeladen. Ich koche Hähnchen vom Blech, das ist schön gesund und schmeckt zum Glück dabei auch noch ganz gut. Marcie steuert außerdem Shortbread mit eingemachten Brombeeren aus Chile zum Nachtisch bei. Wie immer verbringen wir einen netten Abend mit den Beiden und es gibt interessante Geschichten aus Chile, der Osterinsel und Pitcairn für uns zu hören.
Donnerstag, 30. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Ach, wie herrlich ruhig lässt es sich doch in der Marina im Vergleich zum Ankerfeld schlafen. Man braucht einfach nicht mit einem Ohr dauern auf Windänderungen oder slippende Anker zu horchen. So sind wir gegen 8 Uhr wunderbar ausgeschlafen und können ein leckeres Frühstück mit Ei genießen. Anschließend ist dummerweise erst einmal der großer Abwasch vom Vortag dran. Außerdem wird mal wieder ein wenig Grundreinigung in der Küche betrieben. Unter anderem wird die Besteckschublade aufgeräumt und sauber gemacht. Erstaunlich, was wir so alles an Gerätschaften an Bord haben. Da findet sich doch tatsächlich das lange Zeit nicht benutzte Spargelschälmesser, der dritte und vierte Sparschäler, der ebenfalls selten eingesetzte Zestenreißer und eine ganze Batterie an Schaschlikspießen. Außerdem fällt auf, dass sich eines unserer guten Küchenmesser nicht mehr auffinden lässt. Da müssen wir wohl mal dringend auf die Suche gehen. Während Axel anschließend im Cockpit relaxen darf, mache ich auch den Rest des Bootes unter Deck ein wenig sauber. Dann beschäftige ich mich mal wieder mit Muschelidentifikation. Ich habe im Internet nämlich heraus gefunden, dass eine meiner Kauris tatsächlich für 200 Euro gehandelt wird. Nicht schlecht, welche Werte man da so einfach am Strand finden kann. Der Nachmittag vergeht ebenfalls ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Ralph schaut kurz vorbei und bringt uns neue Bücher mit. Gut so, denn Axel verschlingt im Moment fast täglich ein Buch. Leslie und Philip von „Carina“ sind inzwischen auch in Tahiti angekommen und schauen ebenfalls kurz vorbei. Den heutigen Abend verbringen wir mal wieder in aller Ruhe und wärmen uns zum Essen nur ein wenig Reste vom Vorabend auf. Bereits gegen 20.30 Uhr liegen wir in den Kojen und lesen dort noch eine Weile.
Freitag, 31. Juli 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
So, genug des schludrigen Lebensstils. Ich stehe bereits um 6.30 Uhr auf, denn ich habe mal wieder Waschtag. Und da die Waschmaschinen der Marina immer gut belegt sind, ist früh morgens die beste Zeit dafür. Zwei Maschinen werden schnell gefüttert und die Wartezeit kann ich diesmal nett bei uns an Bord verbringen. Nach einer dreiviertel Stunde ist die Wäsche fertig und ich kann sie auf dem Vorschiff aufhängen. Dann mache ich Frühstück und schaffe es gegen 8 Uhr auch endlich Axel aus der Koje zu bewegen. Dem geht es auch heute wieder ein Stückchen besser, so dass er heute mal wieder seine in letzter Zeit etwas vernachlässigten Rückenübungen machen kann. Ich schreibe derweil ein wenig an unserem Logbuch, denn auch das wurde in den letzten Tagen doch arg vernachlässigt. Aber wer schreibt schon gerne über Krankheit und Arztbesuche. Auch Fotos haben wir in letzter Zeit irgendwie ziemlich wenig gemacht. Mal schauen, wann wir das wieder ändern können. Dummerweise ist heute kein wirklich ideales Wäschetrockenwetter. Während die Wäsche schlapp auf dem Vorschiff rum hängt, fängt es sogar leicht an zu nieseln. Aber die Sachen abhängen und zum Trockner tragen will ich dann auch nicht wirklich. Eine Waschmaschine kostet bereits 800 CFP und der Trockner schlägt noch einmal mit dem gleichen Preis zu Gute. Da warten wir doch lieber auf mehr Sonnenschein. In der Zwischenzeit bummeln wir heute erst einmal zum Carrefour und kaufen dort ein wenig frisches Gemüse ein. Gemächlich schlendern wir wieder zurück und kommen auf dem Rückweg noch beim örtlichen Schiffsausrüster vorbei. Dort erstehen wir ganz nebenbei noch ein wenig neue Festmacherleine. Unsere Festmacher sind über die Jahre doch ziemlich mitgenommen und müssen einfach mal ersetzt werden. Die Leinen hier sind erstaunlich günstig und kosten gerade einmal die Hälfte von dem was wir in Deutschland bezahlt haben. Es gibt doch auch immer wieder positive Überraschungen! Außerdem erstehen wir noch vier neue Fender. Nicht das wir die wirklich brauchen würden, doch es handelt sich dabei um große, aufblasbare Fender, die sich nach Gebrauch einfach zusammenfalten lassen. Die wollte Axel einfach schon immer mal haben. So ausgerüstet geht es erst einmal zurück an Bord, wo die Wäsche inzwischen getrocknet ist und abgenommen werden kann. Nach einem kleinen Mittagssnack bestehend aus Sashimi lehnen wir uns im Cockpit zurück und lesen eine Weile. Unterbrochen wird die Leserei nur durch die Ankunft von Laurent mit unserem heiß erwarteten Paket aus Deutschland. Ein großer Umzugskarton voll mit Generator-Ersatzteilen, einer neuen Ruderlagerdichtung, einer neuen Internetantenne, zwei neuen Shorts für mich und jede Menge Haribo Lakritzschnecken und Gummibärchen steht plötzlich bei uns im Cockpit. Außerdem sind als Überraschung zwei Gläser Erdbeermarmelade von meinen Nichten Katinka und Svea in Zusammenarbeit mit Bärbel mit beigelegt. Mmmhh lecker! Auch können wir nun endlich unseren Commodores Burgee von Seven Seas Cruising Association (SSCA) in Empfang nehmen. Der wird natürlich auch gleich aufgehängt und baumelt nun unter der Bremen Flagge an der Backbordsaling. Nachmittags laufen wir noch einmal durch die Marina und schauen uns all die schönen Megayachten an. Was auffällt ist, dass auf jeder dieser millionenschweren Yachten gewerkelt und gewienert wird. Außerdem steht an jeder Gangway mindestens ein großer Karton mit Ersatzteilen. Wer glaubt, dass sich ständiger Reparaturen nur auf uns beziehen, täuscht sich gewaltig! Je größer das Boot, desto mehr Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten werden fällig. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass wir selber schrauben müssen, während auf den großen Yachten eine Heerschar von Leuten damit beschäftigt ist. Auf dem Rückweg zum Schiff treffen wir noch Geraldine, die sich von uns verabschieden will. Sie und Geoff fahren nun auch weiter und segeln nach Bora Bora. Dort wollen sie allerdings bis Ende August bleiben, so dass wir vielleicht ja noch die Möglichkeit haben wieder aufzuschließen. Zurück an Bord wird noch ein wenig gelesen und dann machen wir uns ein leckeres Abendbrot. Heute gibt es mal ein wenig gedünsteten Thunfisch mit Mojo-Kartoffeln. Nur gut, dass wir für die Kartoffeln tatsächlich immer noch das gute kanarische Meersalz verwenden können. Wer hätte gedacht, dass wir so lange damit auskommen? Nach dem Essen wird wie üblich noch ein wenig gelesen, bevor es gegen 21 Uhr mal wieder in die Kojen geht.
Erdbeermarmelade aus Deutschland
Samstag, 1. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Für mich geht es heute doch tatsächlich schon wieder um 6.30 Uhr raus aus den Federn. Die zweite Fuhre Wäsche ist angesagt. Da wir ja im Moment Zugriff auf eine Waschmaschine haben, werden nach langer Zeit auch mal wieder unsere gesamten Plaids gewaschen. Gegen 8 Uhr ist alles zum Trocknen aufgehangen und Axel hat das Frühstück fertig. Anschließend verfallen wir heute mal nicht in Untätigkeit, sondern nutzen den ebenfalls vorhandenen Frischwasseranschluss. Ich schrubbe erst alle unsere Cockpitpolster, dann wird das Cockpit grundgereinigt. Dafür nehmen wir auch alle Sachen aus unserem doppelten Boden und schrubben dort einmal ordentlich durch. Es sammelt sich doch ganz schön viel Dreck über die Zeit. Nachdem das Cockpit wieder glänzt, spüle ich auch noch das Deck einmal schön ab. So richtig sauber machen, wollen wir es allerdings erst in den nächsten Tagen. Vorher nehme ich allerdings lieber die trockene Wäsche vom Vorschiff. Ralph kommt mittags kurz vorbei und unterhält uns ein wenig. Nachdem die schnöde Arbeit erledigt ist, setze ich mich mal wieder an den Laptop, während Axel im Cockpit liest. So vergeht auch der Nachmittag mal wieder schnell und wir machen es uns zum Abendessen gemütlich. Axel kocht leckere Kartoffel-Gemüse-Pfanne und ich darf mich entspannt zurück lehnen. Anschließend lesen wir noch eine Weile, bevor es gegen 21 Uhr mal wieder in die Kojen geht.
Sonntag, 2. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Glückes Geschick, endlich dürfen wir mal wieder bis 8.30 Uhr ausschlafen. Anschließend gibt es ein leckeres Frühstück im Cockpit, heute mal bestehend aus Gemüseomelett. Dann ist erst einmal Aufräumen und Abwaschen angesagt. Ab 10.30 Uhr machen wir uns dann an die Aufgabe unseren Generator wieder lauffähig zu machen. Da Axel ja eigentlich noch krank ist und sich schonen soll, bleibt dummerweise diese Aufgabe heute mal hauptsächlich an mir hängen. Axel gibt Anweisungen und ich schraube am Generator herum. Völlig schwarz vom Ruß gelingt es mir in anderthalb Stunden den neuen Auspuffanschlussstutzen einzubauen. Der erste Startversuch verläuft jedoch leicht deprimierend. Der Generator geht nach wenigen Sekunden immer wieder aus. Nur gut, dass uns direkt einfällt, dass wir wohl vergessen haben die Kabel vom Überhitzungsschutz anzuschließen. Kaum macht man’s richtig, schon funktioniert’s! Der Generator läuft wieder wie Hulle. Da wir inzwischen auch fast jedes andere Verschleißteil als Ersatzteil an Bord haben, brauchen wir uns um Energieerzeugung hoffentlich die restliche Zeit keine Sorgen mehr zu machen. Anschließend werden besagte Ersatzteile noch schön ordentlich verstaut und alles wieder sauber gemacht. Damit ist es dann auch schon 14 Uhr und wir haben doch tatsächlich das Mittagessen verpasst. Schadet aber nichts, denn Axel soll im Moment weniger Essen und ich bin eh zu fett. Also verzichten wir aufs Essen und freuen uns schon mal vorab auf den Abend. Gegen 15 Uhr kommen dann mal wieder Marcie und David bei uns vorbei. Die Beiden haben inzwischen auch ihre lang erwarteten Ersatzteile bekommen und wollen nun in den nächsten Tagen weiter segeln. Im Gegensatz zu uns Europäern dürfen die Amerikaner ja nur maximal 90 Tage in Französisch Polynesien bleiben. Da haben wir es schon etwas besser. Um 17 Uhr machen wir dann nach langer Zeit mal wieder unser Dinghy klar. Wir fahren zu „Carina“ an den Ankerplatz, wo wir bei Leslie und Philip zum Abendessen eingeladen sind. Es gibt nicht nur leckeres Coq aux vin sondern auch mal wieder viele interessante Gespräche. Erst gegen 21.30 Uhr sind wir zurück an Bord von Hello World und fallen schnell in unsere Kojen.
Montag, 3. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Nach dem frühen Aufstehen der letzten Tage geht es heute mal wieder erst um 8 Uhr aus den Kojen. Dann folgt wie üblich erst einmal ein leckeres Frühstück im Cockpit. Anschließend wird nach langer Zeit mal wieder die Nähmaschine raus geholt. Während ich den ganzen Tag vor mich hin nähe, macht sich Axel zusammen mit Ralph ans Dinghy schrubben. Das tut mal dringend Not, denn in den Tuamotus haben wir doch irgendwie einige Kilo Sand im Dinghy angesammelt. Da immer auch irgendwie viel zu viel Zeug im Dinghy frei rum fliegt, nähe ich als Erstes mal ein zwei Taschen zum Anhängen an die Dinghygriffe und einen Beutel für den kleinen Dinghyanker. Dann geht es an ein Cover für unseren Plotter und gleich auch noch eine Tasche für die Instrumentenabdeckungen. Die fliegen nämlich auch immer lästig quer durch die Gegend, wenn sie gerade nicht zum Schutz auf den Instrumenten gelagert werden. Des weiteren wage ich mich an eine Relingstasche, denn es nervt mich schon seit langem, dass unser Angelzeug immer in irgendwelchen Eimern und Kisten an Deck stehend aufbewahrt wird. Kurzzeitig denke ich in meinem Nähwahn auch noch über ein Ganzkörpercover für Axel nach, lasse es dann angesichts der benötigten Stoffmenge doch lieber bleiben. Während Axel mittags mit seiner Arbeit fertig ist, dauert es bei mir bis zum späten Nachmittag. Dann falle ich ziemlich kaputt im Cockpit um und lasse mich von Axel mit Ente a l’Orange aus der Dose zum Abendessen verwöhnen. Axel isst derweil ein paar Ravioli, bei denen sich bei mir irgendwie immer der Magen umdreht. Nach dem Essen lesen wir noch eine Weile im Cockpit, bevor wir mal wieder ziemlich müde in unsere Kojen fallen.
Dienstag, 4. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Die Nähmaschine ist über Nacht auf dem Salontisch stehen geblieben und lockt daher nach dem Frühstück mit weiteren Näharbeiten. Nachdem meine erste Relingstasche recht gut gelungen ist, mache ich heute direkt noch zwei weitere Exemplare. So sollte sich aber nun auch wirklich alles ordentlich weg stauen lassen. Außerdem nähe ich noch zwei Gurtbänder an Schäkel, die wir von nun an als Sicherungsleine für unsere Dinghyaufhängung an den Davits nutzen wollen. Gegen 15 Uhr bin ich mit meinem Tagwerk fertig und darf im Anschluss zuschauen, wie Michelle vom Tahiti Yacht Supply uns 50 m zusätzlich Kette an die alte Ankerkette schweißt. In den folgenden Gesellschaftsinseln ankert man durchaus schon mal gerne auf 25-30 m Tiefe, da sind unsere vorhandenen 70 m Ankerkette einfach zu wenig. Nun haben wir deutlich mehr und auch bei normalen Ankertiefen keine Probleme mehr mit überspringender Kette in der Ankerwinsch. Hinzu kommt, dass die Ankerkette hier erstaunlicherweise auch noch günstiger als in Deutschland ist. Kaum zu glauben bei den Preisen, die man hier sonst so für alles mögliche zahlt. Die zusätzliche Ankerkette passt ohne Probleme in unseren Ankerkasten und auch der Bug senkt sich durch die zusätzlichen ca. 110 kg nicht merklich ab. Das hätten wir eigentlich schon lange vorher mal machen sollen. Zur Entspannung und Stärkung laufen wir im Anschluss an das Kettenmanöver zum Marina Supermarkt und gönnen uns bei McDonald einen schnellen Cheeseburger auf die Faust. Zurück an Bord wird erst einmal ein wenig gelesen, bevor wir uns an die Zubereitung des Abendessens begeben. Wir haben mal wieder Ralph von „Relax“ eingeladen und grillen heute gemeinsam Thunfisch, Lammkoteletts und Maiskolben. Dazu noch ein frischer Salat und schon ist der nette Abend gesichert. Wie immer mit Ralph drehen sich die Gesprächsthemen hauptsächlich ums Fliegen. Als ehemaliger Bundeswehr- und Fluglinienpilot hat Ralph so einiges zu erzählen und Axel ist immer ein guter Zuhörer bei solchen Themen. Gegen 21 Uhr ist aber auch heute wieder Schicht im Schacht. Ralph fährt zurück zum Ankerplatz und wir fallen in unsere Kojen.
Wir bekommen 50 m mehr Ankerkette
Mittwoch, 5. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Heute stehen wir mal wieder früh um 7 Uhr auf. Nach einem schnellen Frühstück wird das Abwasch-Chaos vom Vorabend beseitigt, dann werden schnell ein paar Sachen gepackt und wir machen uns auf den Weg zum Eingangsbereich der Marina. Dort haben wir uns für 9 Uhr mit dem Abholservice von Hertz verabredet. Da es Axel inzwischen deutlich besser geht, wollen wir die Zeit nutzen und ein wenig Tahiti per Mietwagen erkundigen. Außerdem müssen mal dringend wieder ein paar schöne Fotos gemacht werden. Zwar dauert es ein wenig länger, bis man uns aufsammelt, doch der Verkehr scheint heute wirklich ziemlich haarig zu sein. Angeblich hat irgendwer in Papeete aus Protest eine Straße gesperrt. Vielleicht will man Französisch Polynesien ja doch noch von Frankreich unabhängig machen? Wir werden zum Flughafen Faa’a (ja, richtig gelesen! Drei As hintereinander, die auch alle betont werden) gefahren und bekommen dort einen kleinen Peugeot 107. Mit dem machen wir uns dann wieder in Richtung Marina Taina und weiter auf. Wir fahren zunächst gemütlich die Westküste von Tahiti Nui entlang. Tahiti besteht nämlich eigentlich aus zwei Inseln, Tahiti Nui (großes Tahiti) und Tahiti Iti (kleines Tahiti). Die beiden wurden von unterschiedlichen Vulkanen gebildet und treffen sich am Isthmus von Taravao. Die Fahrt geht immer an der Küste entlang, denn die inneren Berge und Täler sind von keinerlei Straßen durchzogen und nur mit einem Wagen mit Allradantrieb zu bewältigen. Nichts für unseren kleinen Peugeot also. Während sich zunächst kaum ein Blick auf das nahe Außenriff und die Lagune erheischen lässt, wird die Bebauung deutlich geringer, je weiter man nach Süden kommt. Kurz hinter dem Örtchen Pa’ea machen wir erstmal Halt und schauen uns den dortigen Marae Arahurahu an. Der Marae (heiliger Platz) ist gut gepflegt und wir dürfen seit den Marquesas mal wieder ein paar Tikis bewundern. Neben zwei steinernen Tikis hat man hier auch ein paar aus Holz geschnitzte Tikis aufgestellt. Ein paar davon ähneln allerdings eher der typisch deutschen Pommesgabel. Ob das so gewollt ist oder verbirgt sich hier gar ein uraltes, ungelöstes Mystikum? Nach dem wir ein wenig herum gelaufen sind, geht es mit dem Auto nur fünf Minuten Fahrtzeit weiter, dann machen wir schon an der nächsten Sehenswürdigkeit Halt. Diesmal schauen wir uns die Grotten von Maraa an. Diese sind zwar schön anzuschauen, jedoch eigentlich eher eine Enttäuschung. Die Grotten sind durch Zäune weiträumig abgeriegelt und man kann sich die Tropfsteinhöhlen nicht von Nahem anschauen. Scheinbar sind ein paar zu vielen Touristen ein paar Steine auf den Kopf gefallen. So geht es wenig später weiter in Richtung Süden und zum Isthmus und der Stadt von Taravao. Da es noch früh am Tag ist, beschließen wir als Nächstes die Südküste von Tahiti Iti zu erkunden. Die Bebauung wird noch geringer und wir haben zum großen Teil freien Blick auf die Lagune und das Riff. Bei Pointe Kilométrique (PK) 9,5 biegen wir von der Hauptstraße ab und rumpeln uns etwa einen Kilometer den Berg hinauf. Am Ende finden wir den Marae Nuutere, welcher zwar erst im Jahre 1994 restauriert wurde, jedoch heute schon wieder einen völlig zerfallenen Eindruck macht. Entsprechend schnell sind wir wieder auf Achse und fahren weiter nach Teahupoo. Dort endet die Straße abrupt am Tirahi Fluss und wir kehren wieder um. Zurück in Taravao entschließen wir uns erst einmal einen kleinen Mittagssnack einzunehmen. Dummerweise scheinen alle Restaurants geschlossen zu sein und wir sind froh, dass wir in einer Seitenstraße schließlich Chez Loula & Remy entdecken. Ein kurzer Blick auf die Speisekarte lässt zwar die Hand um die Geldbörse fester zupacken, das Gourmetherz dagegen jedoch deutlich höher schlagen. Auch wenn das Ambiente eher zu einem Schnellrestaurant passt, werden wir speisetechnisch nicht enttäuscht. Axel bestellt das Touristenmenü bestehend aus Poisson Cru, Fisch des Tages in Basilikumsauce und Tarte de Pommes. Ich entscheide mich für nur ein Hauptgericht, erwische jedoch mit dem Coup de Boeuf eher die Sattwerdeportion für eine Truppe Bauarbeiter. Entsprechend gut gesättigt verlassen wir nach anderthalb Stunden wieder das Restaurant und machen uns auf zur Erkundung der Nordküste von Tahiti Iti. Die ist erstaunlicherweise noch weniger besiedelt und bietet laut Reiseführer keinerlei Grund zum Anhalten. So sind wir schnell in Tautira angelangt, wo auch hier die Straße wieder mehr oder minder endet. Die gesamte Ostküste von Tahiti Iti lässt sich leider nur zu Fuß erkunden. Das wäre dann ein Marsch von mehreren Stunden Dauer und über satte 12 km Länge. Somit sparen wir uns das dann lieber und beschließen stattdessen noch einmal ein wenig ins Landesinnere zu fahren. Laut unserem Reiseführer führt von Afaahiti eine Straße den Berg hinauf zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf Tahiti Nui. Nachdem wir ein wenig rum gesucht haben, finden wir die unbeschilderte Strecke schließlich auch und fahren steil bergan. Vorbei geht es zuerst an einzelnen Häusern und ein paar völlig surreal wirkenden, weil leer stehenden Reihenhaussiedlungen. Irgendwer hat hier scheinbar schon mal auf Vorrat gebaut, ohne dass bisher jemand einziehen will. Die Häuser werden schließlich von weidenden Kühen abgelöst und die Vegetation verändert sich wie üblich von tropischer Überwucherung in gemäßigten Baumbewuchs. Wir erreichen schließlich den Aussichtspunkt und parken unser Auto an einem großzügig mit Lac bezeichneten Tümpel. See ist wirklich leicht übertrieben, denn es handelt sich um einen völlig ausgetrockneten Tümpel mit Gartenteichfolie. Ob der wohl eigentlich als Wasserspeicher dienen soll? Wir wandern ein Stück weiter und haben schließlich einen netten Blick auf den Isthmus und Tahiti Nui. Gerne würde ich an dieser Stelle spektakulären Ausblick schreiben, doch zahlreiche Bäume versperren den Blick und von Westen her nähert sich eine tiefdunkle Regenwolke der Engstelle. Also wird es leider nichts mit tollen Fotos. Wir steigen im beginnenden Nieselregen wieder ins Autochen und fahren den Berg in rasender Geschwindigkeit wieder hinab. Unten angekommen regnet es inzwischen in Strömen und wir beschließen auf den Besuch des Botanischen Garten heute lieber zu verzichten. Stattdessen machen wir uns auf den Rückweg zur Marina Taina. Angesichts des inzwischen herrschenden Feierabendverkehrt brauchen wir dazu satte anderthalb Stunden und erreichen erst kurz vor Dämmerung wieder unser Schiff. Völlig geschafft von dem anstrengenden Tag fallen wir ins Cockpit, futtern noch ein wenig Käsehäppchen und machen es uns mit unseren Büchern gemütlich. Gegen 21 Uhr kommt was kommen muss, wir fallen ins unsere Kojen und lassen wenig später leise Schnarchgeräusche von uns hören.
Die Pommesgabel als Tiki
Donnerstag, 6. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Heute schlafen wir mal wieder ein wenig länger bis 8 Uhr aus. Nach dem üblichen Frühstück mit Sonntagsei geht es dann mal wieder auf Achse. Wir haben den Peugeot für drei Tage gemietet und wollen heute den Rest von Tahiti Nui erkunden. Dazu geht es erst einmal in Richtung Flughafen Faa’a. Dort verpassen wir zunächst die richtige Abfahrt, landen jedoch schließlich auf der Straße zum Mount Marau. Von dort aus soll man angeblich eine schöne Aussicht auf Papeete und Moorea haben. Zunächst geht es jedoch an ziemlich herunter gekommenen Hütten und der städtischen Mülldeponie vorbei. Wenig später verwandelt sich die holprige Asphaltstraße in eine ausgewachsene Off-Road-Piste und wir müssen mit unserem Kleinwagen das Unternehmen Aussichtspunkt leider wieder aufgeben. Immerhin erheischen wir einen netten Blick auf Moorea und können ein schönes Foto machen. Zurück auf der Hauptstraße fahren wir in Richtung Papeete und durch die Stadt hindurch. Nachdem wir uns durch die Vororte Mahina, Pirae und Arue geschlängelt haben, biegen wir schließlich in Richtung Point Vénus ab. Für die nicht ganz so geschichtlich Sattelfesten, kommt jetzt ein kleiner Exkurs ins Südseehistorie. Der berühmte Käpt’n James Cook hatte auf seiner Reise im Jahre 1769 nämlich unter anderem den Auftrag den Durchgang der Venus durch die Sonne zu beobachten. Die so erhaltenen Daten sollte als Maßstab zur Errechnung des Abstands zwischen Erde und Sonne heran gezogen werden. Wie der Name schon vermuten lässt, war Point Vénus der Platz, wo Cook damals diese Messungen durchführte. Heute befindet sich hier ein populärer Wochenendausflugsplatz und der höchste Leuchtturm von Französisch Polynesien. Außerdem finden wir noch ein Denkmal für die Bounty (ja, auch die waren hier! Die Besatzung der Bounty sammelten auf Tahiti Brotfrüchte für die Karibik ein und Fletcher Christian und seine Leute versteckten sich nach der Meuterei auf Tahiti im Papenoo Tal, bevor sie schließlich auf Pitcairn endeten) und ein Denkmal für die ersten protestantischen Missionare, die hier am 4. März 1797 anlandeten. Das die Missionare hier erfolgreiche Arbeit geleistet haben, sieht man übrigens an der Unzahl von Kirchen auf der Insel. Fast in jedem Örtchen und eigentlich an jeder Milchkanne hat man auf Tahiti eine riesige Kirche errichtet. Man kann sich kaum vorstellen, wie es in diesen Gebäuden sonntags vor Menschen wimmeln soll. Die Kirchen hier sind schließlich etwa doppelt so groß, wie die übliche Kirche in Deutschland und auf Tahiti gibt es gerade einmal so um die 170.000 Einwohner. Vielleicht sitzen ja aber auch immer nur drei bis fünf Leute in einer Kirche. So jedenfalls errechnen wir über den Daumen die Anzahl Einwohner auf Kirchen verteilt. Wir fahren schließlich weiter und machen als nächstes am Arahoho Blowhole Halt. Diese auch Trou de Souffleur genannte Sehenswürdigkeit soll eigentlich mit einem geysirartigen Wasserstrahl glänzen. Doch heute fehlt scheinbar der dazu notwendige Schwell und Seegang, so dass wir nur ein leichtes Spucken zu sehen bekommen. Ein paar hundert Meter weiter auf der Straße biegen wir dann wieder mal von der Hauptstraße ab. Nach etwa einem Kilometer landen wir am Parkplatz zum Wanderweg zu den drei Faarumai Wasserfällen. Wir stellen also das Auto ab und laufen eine Viertelstunde zu den beiden Wasserfällen Haamarere Iti und Haamarere Rahi. Ein Stück zurück des Weges und wir landen beim dritten im Bunde, dem Vaimahutu Wasserfall. Obwohl wir laut Anweisung unserer Reiseführers brav Badesachen mitgenommen haben, weisen uns Schilder an allen drei Wasserfällen, dass hier Baden aufgrund der herunterfallenden Steine strengstens verboten ist. Nun denn also keine kühle Erfrischung für uns. So geht es mit dem Auto weiter bis wir mal wieder Taravao erreichen. Die Ostküste von Tahiti Nui ist relativ wenig besiedelt und so gibt es für uns nicht viel zu sehen. Zwar führt ein interessanter Weg ins Inland, doch der ist mal wieder nur mit Allradwagen und auch nur mit Guide zu befahren. Auch diesmal halten wir wieder in Taravao zum Mittagessen an und speisen diesmal im Snack Marie-Claire. Die Speisekarte in diesem etwas übergroßen Imbiss ist gute zwanzig Seiten dick und wir brauchen eine Weile, bis wir uns etwas ausgesucht haben. Axel kann mal wieder nicht bei Poisson Cru und Sashimi widerstehen, ich schmause Panierte Scampi mit Pommes. Gekrönt wird das Essen durch ein Deutschlandfähnchen im Reis, denn die freundliche Bedienung hat sich natürlich erst einmal erkundigt, aus welchem Land wir denn eigentlich stammen. Gut gesättigt holen wir anschließend noch einen Punkt vom gestrigen Programm nach und besuchen den Jardin Botanique. Hier wandern wir für eine gute Stunde durch die Grünanlagen und bewundern interessante Blüten, Büsche und Bäume. Lediglich die beiden uralten Galapagos-Schildkröten die hier ihr Dasein fristen, trüben ein wenig das hübsche Landschaftsbild. Die beiden Schildkröten kamen bereits im Jahre 1928 auf der Segelyacht „The Mary Pinochet“ hier an und sind demnach schon ganz schön uralt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie schon damals leicht über einen Meter groß waren! Nachdem wir das Touristenprogramm damit für den heutigen Tag abgearbeitet haben, geht es mit dem Auto wieder zurück in Richtung Puna’auia. Bevor wir wieder in die Marina Taina einbiegen, fahren wir allerdings erst noch einmal zum Carrefour Supermarkt. Dort laden wir hübsch Wasser, Saft und Cola in einen Einkaufswagen und wenig später in den Kofferraum. Ist doch angenehmer, wenn man das Zeug nicht über einen halben Kilometer mit dem Einkaufswagen durch die Gegend fahren muss. Zurück an Bord wird alles verstaut und dann gibt es erst einmal ein kühles Bierchen. Das haben wir uns nach dem wanderreichen Tag aber auch wirklich verdient. Abends gibt es noch ein wenig Baguette mit Käse und Schinken, dann lehnen wir uns mal wieder mit unseren Büchern zurück. Gegen 21 Uhr sind wir dann mal wieder tief und fest schlafend ins unseren Kojen zu finden.
Tropische Blütenpracht im Botanischen Garten
Freitag, 7. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Früh um 7 Uhr stehen wir mal wieder auf und verzichten heute mal auf ein Frühstück. Grund dafür ist nicht etwa eine ungewöhnliche Appetitlosigkeit, sondern eine Blutuntersuchung zu der Axel heute muss. Bevor es los geht, bringen uns Leslie und Philip, sowie Ralph noch jeweils ihre leeren Gasflaschen vorbei. Am dritten Tag unserer Autofreiheit steht nämlich Shopping und Gasbuddelfüllen an. Gegen 9 Uhr sind wir auf dem Weg und fahren erst einmal zur Klinik Mamao. Dort bekommt Axel ohne Probleme und lästige Warterei ein wenig Blut abgezapft, welches für die Untersuchung am kommenden Dienstag benötigt wird. Dann geht es in Richtung Arue, wo wir von Geraldine den Tipp bekommen haben, doch einmal beim Fare du Collectionneur vorbei zu schauen. Wir finden den Laden relativ problemlos und erstehen noch ein paar der hübschen, schwarzen Perlen. Bekanntlich kann man ja nie genug davon haben und die Preise halten sie hier wirklich in Grenzen. Nicht zu vergleichen mit den doch recht hohen Preisen in der Innenstadt von Papeete. Weiter geht es wieder zurück nach Papeete, wo wir zunächst an einem Fachgeschäft für Edelstahlschrauben anhalten. Axel will seine Bolzen, Muttern und Unterlegscheiben ergänzen und kauft auch direkt noch ein paar Schlauchschellen. „Die Gelegenheit ist günstig und man weiß ja nie, wann’s wieder welche gibt“, pflegt er in solchen Momenten zu sagen. Nicht, dass wir etwa Gefahr laufen würden anderweitig in nächster Zeit ohne solche Teile da zu stehen. Nein, nein, eigentlich sind wir noch ganz gut ausgestattet. Aber was des einen die Perle ist, ist des anderen halt die Edelstahlschraube. Da kann man sich auch über den satten Preis über 9.000 CFP für zwei Bolzen, vier Unterlegscheiben und sechs Schlauchschellen nicht beschweren. Direkt nebenan befindet sich der Laden von Oyster Pearl Supplies, der natürlich gleich mal von mir gestürmt wird. Hier gibt es nicht wie zu vermuten noch weitere Perlen zu kaufen, sondern vielmehr das dazu passende Werkzeug. Ich erstehe ein paar Spezialbohrer für Perlen und außerdem einige Graviermesser für das Beschnitzen von Perlmutt. Zur Not könnte man damit aber auch Perlen gravieren, doch ob ich mich daran versuchen sollte, wagen ich noch zu bezweifeln. Als nächstes geht es zum Schiffsausrüster NautiSport, bei dem wir noch ein paar neue Flossen für mich erstehen. Meine alten Schnorchelflossen sind zwar eigentlich noch ganz gut, doch beim Schwimmen in Strömungsgewässern deutlich unterdimensioniert. Letzter Halt des Tages ist beim Gaswerk auf dem Motu Uto. Dort müssen wir, um in den abgezäunten Bereich hinein fahren zu dürfen, erst einmal unseren Ausweis abgegeben. Dann werden unsere Gasbuddeln ausgeladen und wir werden gebeten in anderthalb Stunden wieder zu kommen. Mmh, eigentlich dachten wir, dass das schneller geht. So fahren wir erst einmal zurück in die Innenstadt und suchen uns einen Parkplatz. Dann schauen wir in der Marina bei unseren Freunden von „Suwarrow Blues“ vorbei und gehen schließlich noch eine Kleinigkeit zum Mittag essen. So vergeht die Zeit recht schnell und wir können unsere gefüllten Flaschen wieder abholen. Voll beladen geht es zurück zur Marina, wo wir unsere Einkäufe erst einmal an Bord stellen. Ralph kommt direkt vorbei und schnappt sich seine und „Carinas“ Gasflasche. So sind wir die auch schon wieder los. Nach einer kurzen Verschnaufpause machen Axel und ich uns dann noch einmal auf den Weg. Wir fahren zum Carrefour und erledigen dort unsere restliche Getränkeprovisionierung. Saft, Wasser, Wein und Bier sollten nun erstmal wieder eine Weile reichlich an Bord sein. Zurück an Bord wird natürlich erst einmal alles ordentlich verstaut. Dann dürfen wir uns endlich entspannt zurück lehnen und unsere Bücher wieder hervor holen. Während Axel gerade Frank Schätzings „Die dunkle Seite“ liest, habe ich ein ziemlich mies geschriebenes Buch am Wickel („Der Schlund“ von Cord Hagen; der Autor lässt doch tatsächlich jemanden auf den hinteren Sitz im Smart Roadster springen!). Abends gibt es dann nur noch ein wenig frischen Salat und wie immer liegen wir auch heute wieder früh in den Kojen.
Samstag, 8. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Nach den erlebnisreichen letzten Tagen freuen wir uns heute mal auf einen etwas entspannteren Tag. Allerdings vergessen wir dabei fast, dass wir ja noch unser Auto wieder abgeben müssen. So endet das Frühstück leicht abrupt und Axel fährt den Peugeot kurz vor Toreschluss schnell zum Flughafen zurück. Nachdem er wieder zurück ist, beschließen wir nun endlich doch einmal das Deck einer Grundreinigung zu unterziehen. So werden erst einmal alle beweglichen Teile wie Kayaks, Kanister und Leinen von Deck geräumt. Dann wir das Deck erst einmal schön gewässert, bevor wir ihm mit Seife und Schrubber zu Leibe rücken. Da kommt vielleicht ein Dreck bei runter! Unserem Teakdeck sieht man es normalerweise nicht wirklich an, ob es sehr staubig oder dreckig ist. Doch natürlich sammelt sich auch auf dem Holz eine Menge Zeug an. So wässern und putzen wir unermüdlich, bis das Deck wieder glänzt. Dummerweise verabschiedet sich an einer Stelle unser Schrubber zu einem Schwimmversuch und kommt erst in zwölf Meter Tiefe zum Stoppen. So finde ich mich wenig später in meinen Tauchsachen wieder und hole erst einmal den lebensmüden Schrubber wieder. Der steckt doch tatsächlich aufrecht mit dem Stiel im Schlamm und lässt sich gerne von mir retten. Nachdem ich ihn bei Axel wieder abgeliefert habe, bleibe ich direkt im Wasser und mache mich an die längst überfällige Aufgabe das Unterwasserschiff von lästigen Entenmuscheln und sonstigem Bewuchs zu befreien. Erstaunlich, was sich da seit Panama so alles angesammelt hat. Der Propeller und die Welle sind unter einer dicken Schicht Entenmuscheln verborgen und es gelingt mir nur mühsam die lästigen Viecher zu entfernen. Und bei unserem neuen Antifouling, welches wir erst im Februar diesen Jahres in Panama bekommen haben, muss man uns auf irgendeine Art und Weise kräftig beschissen haben. Im gesamten Wasserpassbereich und auch an großen Teilen des restlichen Unterwasserschiffes hat sich das Antifouling einfach in Wohlgefallen aufgelöst. Entsprechend stark ist der Bewuchs und ich bin ganze anderthalb Stunden beschäftigt wenigstens einigermaßen das Grün in den Griff zu bekommen. Nachdem wir übrigens wegen dem schlechten Antifouling übrigens lange Zeit vermutet hatten, dass uns die Truppe in der Flamenco Marina das Antifouling eventuell verdünnt hat, mussten wie diese Annahme vor ein paar Tagen leicht revidieren. Auf „Suwarrow Blues“ hat man nämlich ebenfalls in Panama Sea Hawk Antifouling gestrichen und die gleichen Probleme wie wir. Jan und Wietske haben ihren Unterwasseranstrich allerdings im Balboa Yacht Club machen lassen und Jan hat jede Dose persönlich geöffnet und das Streichen überwacht. Ob wohl einfach das Antifouling bereits beim Kauf verdünnt war oder ob wir einfach nur eine schlechte Charge abbekommen haben, lässt sich wohl im Nachhinein nicht mehr feststellen. Großer Mist ist es in jedem Fall. Gegen 14 Uhr tauche ich wieder aus dem nassen Element auf und finde Axel beim Edelstahlpolieren vor. Hello World glänzt wieder wie neu und wir sind froh, dass sich hier in der Marina alles viel einfacher putzen lässt. Nachdem wir mit unseren Arbeiten fertig sind, werden noch schnell wieder alle auf dem Steg zwischengelagerten Dinge an Bord zurück verfrachtet. Dann heißt es für den Rest des Nachmittags entspannen. Gegen 17.30 Uhr kommen dann Ralph von „Relax“, sowie Kerstin und Helmut von „Lop To“ bei uns vorbei. Gemeinsam laufen wir zum Bus und fahren nach Papeete. Heute wollen wir nämlich noch einmal einen Anlauf nehmen bei den Roulottes am Place Vaiete Essen zu gehen. Vorher geht es allerdings noch einmal in die Stadtmarina, wo sich inzwischen neben „Suwarrow Blues“ auch „Carina“ und „Anima III“ eingefunden haben. Nach einem gemeinsamen Drink auf „Carina“ geht es dann los zum Place Vaiete. Dort sammeln sich täglich ab 18 Uhr zahlreiche fahrende Restaurants. Meist bestehend aus einem umgebauten VW-Bus, davor aufgebauten Grills, Woks und riesigen Töpfen und umgeben von zahlreichen Bänken und Tischen. Wir schlüpfen direkt beim ersten Roulotte in die hintere Reihe, wo wir tatsächlich einen Tisch für unsere große Gruppe finden. Das Speiseangebot variiert von Chinesisch aller Art über Polynesisch bis zum Steak mit Pommes. Für jeden ist etwas dabei und der Service wird schnell und freundlich erledigt. Nach einer guten Stunde sind wir alle gut gesättigt und machen uns gemeinsam auf den Weg zur örtlichen Brauerei. Bei den Trois Brasseurs gibt es noch ein frisch gebrautes Bierchen, bevor wir uns schließlich gegen 21 Uhr wieder auf den Heimweg begeben. Die Suche nach einem Bus erweist sich als nicht ganz so einfach. An der Hauptstraße fährt um diese Zeit kein Bus mehr und so laufen wir zu dem kleinen Busbahnhof hinter dem Markt. Auch hier ist nicht mehr viel Betrieb, doch unsere Nachfrage bei einem Einheimischen ergibt, dass hier wohl noch Busse fahren. Es dauert auch keine fünfzehn Minuten und schon kommt ein Le Truck angefahren. Le Truck ist eine Art umgebauter Lastwagen mit zwei Sitzreihen auf der Ladefläche. Er ist das traditionelle öffentliche Verkehrsmittel in Französisch Polynesien und wird erst seit kurzem durch moderne Busse abgelöst. Eine halbe Stunde später liefert er uns wohlbehalten vor der Marina ab und wir fallen an Bord auch direkt und ohne Verzögerungen in unsere Kojen.
Am Place Vaiete tobt das Leben
Sonntag, 9. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Nach der langen Nacht von gestern, schlafen wir heute mal schön bis 8 Uhr aus. Zur Feier des Tages gibt es dann mal ein ganz besonderes Sonntagsfrühstück. Natürlich ist das obligatorische Ei vertreten, sowie Orangensaft und heute mal Räucherlachs. Anschließend hole ich mal wieder mein Schmuck-Equipment raus, während Axel sich noch weiter mit dem Polieren unserer Reling beschäftigt. Schließlich sind auch die letzten Rostspuren beseitigt und ich bin mal wieder um einige Schmuckstücke reicher. Nachmittags bummeln wir mal wieder ein wenig durch die Marina und schauen uns ein paar der hier liegenden Megayachten an. Insbesondere „Adele“ hat es uns dabei angetan. Da könnten wir auch schwach werden. Allerdings fehlen uns dazu wohl doch noch ein paar Milliönchen und die nötige Crew, denn 50 m Holz wollen doch noch etwas anders gepflegt werden, als 15 m Kunststoff. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie lange ich da unter Wasser mit dem Schrubben des Unterwasserschiffes beschäftigt wäre 😉 Der restliche Tag verläuft entspannt mit Lesen im Cockpit, unterbrochen von etwas Poisson Cru zum Abendessen. Gegen 21 Uhr liegen wir dann mal wieder wohlbehalten in unseren Kojen und widmen uns unseren Träumen von Adele.
Meine Schmucksammlung wird immer größer
Montag, 10. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
In der Nacht regnet es in Strömen und morgens ist es grau in grau. Da lockt einen nicht viel aus der Koje und so bleiben wir bis sage und schreibe 8.30 Uhr in unseren Kojen liegen. Zum Frühstück gibt es heute mal nur Obst, welches mehr oder minder schnell nebenbei verzehrt wird. Während ich mich anschließend an den Laptop setze und endlich mal wieder ein Update unserer Webseite starte, macht Axel es sich draußen gemütlich. Wobei gemütlich eher übertrieben ist. Es schauert den ganzen Tag hindurch und alles wird mehrfach nass. Also sind eher Arbeiten unter Deck angesagt. Ich drucke ein paar Guides für die kommenden Passagen aus, Axel pumpt den Diesel von unserem achteren Tank in die Haupttanks um. Scheinbar haben wir immer noch ungefähr 450 l Diesel an Bord. Gar nicht schlecht dafür, dass wir das letzte Mal in Galapagos getankt haben. Ansonsten verbringen wir den Tag mit Emails schreiben, Lesen und den üblichen Aufräumversuchen. Mittags kommen Kerstin und Helmut kurz vorbei und wir verabreden uns spontan für den Abend zu einem Informationsgespräch über Tonga. Bei meiner Aufräumaktion unter Deck kommt heute auch mal wieder der Tiefkühler dran und so steht auch schnell das Abendessen fest. Wir haben noch vor gekochtes Gulasch, was endlich mal weg gegessen werden sollte. Darüber freuen sich Helmut und Kerstin umso mehr, als dass Helmut bereits seit Tagen davon spricht endlich mal wieder Gulasch zu kochen. Nachdem wir besagtes Gulasch verzehrt haben, gibt uns Helmut einige Tipps zu Tonga. Er ist bereits seit einigen Jahren auf Weltumsegelung und hat die letzten Jahre ausführlich Tonga, Fiji, Neu Caledonien und natürlich Neuseeland erkundet. Nun ist er mit Kerstin auf dem Weg nach Hawaii und Kanada, nur um dann irgendwann wieder in Neuseeland zu landen. Natürlich wird auch das obligatorische Foto mit Käpt’n Blaubär gemacht, denn der Käpt’n lässt es sich natürlich mal wieder nicht nehmen die Gäste persönlich zu inspizieren. Der Abend endet relativ früh, denn strömender Regen macht uns das Leben im Cockpit schwer. So verlassen uns unsere Gäste gegen 20 Uhr und auch uns hält es nicht länger an Deck. Während ich noch ein paar CDs kopiere, verzieht Axel sich schon in die Koje und liest dort noch ein wenig. Gegen 21.30 Uhr wird dann mal wieder das Licht gelöscht und wir dämmern unseren Träumen von Tonga entgegen.
Helmut, Käpt’n Blaubär und Kerstin (der Blaubär versucht übrigens gerade seine Hut wieder zurück zu klauen!)
Dienstag, 11. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Puh, heute ist es endlich so weit. Nach zwei Wochen Antibiotika wollen wir uns heute endlich das Okay zur Weiterfahrt abholen. Nach dem Frühstück geht es daher mal wieder mit dem Bus zur Klinik Mamao. Dort angekommen werden wir von einem freundlichen und vor allem Englisch sprechenden Herren von der Rezeption zum Scanning geleitet. Er hilft uns bei den Formalitäten und regelt die für uns doch recht problematische Verständigung auf Französisch. So vergehen kaum fünf Minuten nach unserer Ankunft in der Radiologie bevor Axel auch schon in die Röhre geschoben wird. Alles läuft so schnell und problemlos ab, dass wir wenig später schon wieder aus dem Krankenhaus raus sind. Unseren Termin beim Arzt haben wir nämlich erst um 11.30 Uhr und nun ist es gerade erst 9 Uhr. Um die Zeit tot zu schlagen, laufen wir daher ein wenig durch die Gegend. Gegenüber des Krankenhauses entdeckt Axel ein merkwürdiges Gebäude und freut sich mit dem Ausruf „Guck mal, dass ist ja mal ein ganz schön großes Chinarestaurant!“. Ich muss ihn jedoch leider enttäuschen, denn von unserem Reiseführer weiß ich, dass es sich dabei um den Chinesischen Tempel von Tahiti handelt. Französisch Polynesien verfügt über eine große chinesische Population und der Tempel ist dem legendären Kriegschef Kan Kung gewidmet. Wir folgen dem Geruch von Räucherstäbchen und werfen einen Blick in den Tempel hinein. Leider fehlt uns für diese Art Religion das entsprechende Wissen und so können wir nur über die zahlreichen Drachenköpfe und Opferstationen staunen. Nach diesem Ausflug in touristische Sphären geht es wieder zurück zum Krankenhaus. Dort setzen wir uns eine Weile ins Bistro und schauen den zahlreichen Hühnern mit ihren Kücken zu. So etwas würde es in Deutschland wohl kaum geben, freilaufende Hühner auf einem Krankenhausgelände. Gegen 10.30 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg ins Gebäude und vertreiben uns die restliche Zeit im Wartezimmer. Schließlich sind wir an der Reihe und können uns ein gemischt-gutes Ergebnis der Untersuchungen anhören. Zwar hat sich Axels Zustand deutlich gebessert, doch ein gewisses Restrisiko auf eine erneute Verschlechterung bleibt nicht auszuschließen. Man empfiehlt uns in vier Wochen unbedingt noch einmal zur Nachuntersuchung einen Scan machen zu lassen. Da der nächste Computertomograph dummerweise erst wieder in Neuseeland steht, bedeutet das für uns wohl erst noch einmal einen Monat hier in der Gegend zu bleiben. Leicht enttäuscht, dass wir nicht ohne Vorbehalte weiter segeln können, machen wir uns wieder auf den Rückweg zu Marina. Dabei beschließen wir es uns einfach in der Zwischenzeit irgendwo auf den restlichen Inseln der Gesellschaftsinseln gemütlich zu machen und dann im September wieder nach Tahiti zurück kommen. Zurück an Bord freunden wir uns immer mehr mit dieser neuen Planung an und beschließen am Donnerstag endlich weiter zu segeln. Da wir von Moorea mehr oder minder wenig gesehen haben, wollen wir mit einem kurzen Stopp dort starten, bevor es weiter in Richtung Nordwesten geht. Zurück an Bord erholen wir uns erst einmal von den Strapazen des Vormittags, bevor es mit Einkaufstaschen bepackt mal wieder zum Carrefour geht. Dort kaufen wir frische Lebensmittel für die nächsten Tage ein und schieben das Ganze mal wieder im Einkaufswagen bis vors Schiff zurück. Abends laden wir mal wieder Ralf zum Essen ein und genießen heute mal gemeinsam milde Thai-Muscheln. Da man die Nähe zu Neuseeland auch am hiesigen Lebensmittelangebot merkt, gibt es dabei nicht die sonst üblichen Miesmuscheln, sondern leckere und angeblich sehr gesunde Greenshell Muscheln. Mmmhhh!!! Wie immer wird es ein netter Abend mit Ralf und wir fallen, nachdem er uns wieder verlassen hat, müde in unsere Kojen.
Besuch beim Chinesischen Tempel von Papeete
Mittwoch, 12. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Nachdem wir gestern bereits die Proviantierung mit Frischwaren erledigt haben, bleibt heute eigentlich nicht viel zu tun übrig. Allerdings sieht Hello World nach den Wochen in der Marina unter Deck nicht wirklich segelklar aus. So ist heute nach dem Frühstück erst einmal wieder Aufräumen angesagt. Insbesondere im Vorschiff sieht es aus, als ob eine Bombe geplatzt wäre. Was der Käpt’n Blaubär da wohl immer so in seiner Kabine treibt? Na, wollen mal lieber nicht zu genau nachhaken. Nachdem das erledigt ist, machen wir es uns für den Rest des Tages im Cockpit gemütlich, lesen und rätseln ein wenig dabei. Ich blättere außerdem im Internet ein wenig auf den Webseiten unserer Freunde und schaue nach, was die so alles im letzten Jahr hier erlebt haben. Da lässt sich immer noch der eine oder andere Geheimtipp bei heraus holen und die Vorfreude auf die kommenden Ziele steigt gleichermaßen dabei. Die Nachmittagsruhe endet wie üblich mit den Vorbereitungen fürs Abendessen. Wir haben spontan Jan und Wietske von „Suwarrow Blues“ zum Abendessen eingeladen und präsentieren ihnen Hähnchenbrust auf Kräutertomaten. Mit den Beiden lässt es sich prächtig plaudern und wir sind ein wenig traurig, dass es wohl nicht mehr allzu viele gemeinsame Abende geben wird. Die Beiden haben sich entschlossen mit ihren drei Kindern noch eine Saison in Französisch Polynesien dranzuhängen und erst nächstes Jahr weiter in Richtung Westen zu fahren. Für alle Fälle verabreden wir uns aber schon einmal zur gemeinsamen Erkundung von deutschen und holländischen Gourmetrestaurants sobald wir alle wieder zurück in Europa sind. Man muss ja schließlich auch langsam mal anfangen Pläne für die Zukunft zu stricken 😉
Donnerstag, 13. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
In der Nacht fängt es mächtig an zu wehen und wir sehen uns genötigt gegen 3 Uhr unsere Sonnensegel abzubauen. Morgens wachen wir dann zum Heulen und Klappern der umliegenden Boote auf. Hello World hat mal wieder den besten Platz, denn wir liegen nicht nur mit dem Bug im Wind sondern auch noch gut versteckt hinter einem dicken Katamaran. Ganz anders sieht es bei den Yachten aus, die quer zur Windrichtung liegen. Die uns gegenüberliegende Contest 50 neigt sich doch arg bedenklich zur Seite und selbst die riesigen Megayachten schwanken mächtig hin und her. Entspannt können wir zusehen, wie dort überall weitere Leinen ausgebracht werden und schon mal der Zweitanker parat gelegt wird. Wie es draußen im Ankerfeld aussieht, können wir gut erahnen, denn bei dem Wetter bleiben wir doch lieber unter Deck. Später erfahren wir, dass so manche Yacht auf Drift gegangen ist und sagenhafte Windgeschwindigkeiten von bis zu 50 kn gemessen wurden. Wir entschließen uns spontan heute dann doch lieber nicht nach Moorea zu fahren. Zu schön ist es einfach in der Marina. Der Wetterbericht sagt allerdings auch für die nächsten Tage ordentlich Wind bis zu 30 kn vorher, so dass wir am Ende beschließen das Thema einfach hier in der Marina auszusitzen. Die Zeit kann man gut nutzen und so ist mal wieder eine Grundreinigung unter Deck angesagt. Unter anderem werden alle Scheiben geputzt und auch die Gardinen werden abgenommen und gewaschen. Diese Aufgabe schieben wir irgendwie bereits seit Monaten, wenn nicht gar seit Jahren vor uns her. Sie ist allerdings auch wirklich nicht so einfach, wie sie sich anhört. Die Gardinen sind nämlich mit Haken und Ösen auf Gardinenschienen befestigt. Diese wiederum sind der schönen Optik halber hinter Blenden versteckt. Im Idealfall muss man nur die Blende abschrauben und schon kommt man gut an die Gardinen heran. Im Salon jedoch geht das nicht mal so eben und einfach und so muss jeder Haken einzeln aus der Öse gefriemelt werden. Dabei verbiegt man sich nicht nur die Finger sondern Nacken und Rücken auch gleich mit. Das Waschen und Trocknen erledigt sich dagegen vergleichsweise schnell. Der anschließende Prozess der Wiederanbringung erweist sich dann als noch schwieriger und so sind wir mit den blöden Gardingen doch tatsächlich den ganzen Tag gut beschäftigt. Nur gut, dass wir so etwas nicht alle zwei Wochen machen müssen! Abends bereitet uns Axel einen leckeren Salat mit Schafskäse zu. Der Wind legt sich wieder, wir machen es uns mit unseren Büchern erst im Cockpit und verschwinden dann früh in die Kojen.
Freitag, 14. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Obwohl der Wetterbericht auf für heute Starkwind vorher gesagt hat, ist es morgens nahezu Windstill in der Marina. Allerdings dürften wir bei der Windrichtung von ESE auch ziemlich gut in der Abdeckung der Insel liegen. Da wir beschlossen haben bis zum Ende des schlechten Wetters noch in der Marina liegen zu bleiben, kommt heute mal wieder die Nähmaschine aus dem Versteck. Endlich soll unser inzwischen doch reichlich verschrammte Außenborder ein Cover bekommen. Das Projekt erweist sich als nicht wirklich einfach, denn natürlich fehlt unserem Außenborder die hübsch-quadratische Form. Es müssen Rundungen und Öffnungen eingebaut werden und ich bin bereits mit der Herstellung eines Schnittmusters eine ganze Weile beschäftigt. Eigentlich wollen wir auch irgendwann mal so genannte Dinghychaps machen, doch dafür fehlt uns derzeit noch der Mut. Stattdessen nähe ich nach dem Außenbordercover auch noch eine Tasche für unseren Leinenwust am Mast. Nicht nur, dass die Leinen darin deutlich besser gegen die zerstörerische UV-Strahlung geschützt sind, nein, es sieht auch einfach noch besser aus. Wir nutzen außerdem die ruhigen Bedingungen und bringen noch eine weitere Schwimmnudel als Scheuerschutz an unserer obersten Saling an. Dabei macht Axel auch direkt den längst fälligen Riggcheck. Am stehenden Gut sieht alles perfekt und gut aus, doch einige Leinen weisen deutliche Scheuerstellen auf. Zwar ist es im Moment noch nicht tragisch, doch wie der Teufel es will, brechen solche Leinen erfahrungsgemäß immer im genau falschen Moment. Also läuft Axel wenig später zu dem kleinen Yachtausstatter in der Marina hinüber und erkundigt sich nach Leinenpreisen. Die erweisen sich als erfreulich gering und so kaufen wir bei Michelle gleich Spifall, Großsegelausholer und eine Bullentalje neu. Nach unseren Erfahrungen zahlt es sich eigentlich immer aus, das laufende Gut lieber gleich zu ersetzen und nicht so lange wie möglich damit zu warten. Michelle spleist uns die Leinen außerdem sehr schön und verlangt dafür nicht einmal zusätzliches Geld von uns. Nachdem wir so den Tag mal wieder fix rum bekommen haben, gibt es am Abend mal wieder leckeres Poisson Cru zu essen. Diesmal hat Axel sich für die chinesische Variante, sprich ohne Kokosmilch, entschieden. Natürlich schmeckt es mal wieder hervorragend und wir lehnen uns anschließend gemütlich im Cockpit zurück. Wer glaubt, wir würden dabei mal wieder ein Buch lesen, liegt damit richtig und wer glaubt, wir würden bereits gegen 21 Uhr wieder selig schlummern, hat auch nicht ganz unrecht.
Wir basteln uns ein neues Außenbordercover
Samstag, 15. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Heute geht es mal wieder etwas früher raus aus den Kojen und nach dem Frühstück auch gleich mit dem Bus nach Papeete. Wie in letzter Zeit üblich, nehmen wir dabei nicht einen der modernen Schnellbusse, die direkt vor der Marina halten, sondern laufen zur Haltestelle gegenüber von Carrefour. Nicht, dass wir etwas gegen moderne Busse hätten, aber am Wochenende fahren die Dinger einfach zu selten. Außerdem ist es auch immer wieder ein Erlebnis mit den alten „Le Truck“ unterwegs zu sein. Zwar werden auch hier immer häufiger neue Busse eingesetzt, doch meistens landet man noch in einem der umgebauten Pritschenwagen. Der Preis für die Busfahrt liegt bei einheitlichen 130 CFP pro Person und ist damit etwas geringer als der Preis für den anderen Bus. Damit verbunden ist jedoch eine gewisse Unbequemlichkeit, denn der Innenraum der Busse ist nicht gerade hoch. Man zahlt beim Fahrer und kriecht dann irgendwie in den Bus und sucht sich einen Sitzplatz. Meist sitzen bereits ein paar Einheimische im Bus und meistens dudelt auch irgendein Radio. In deutschen Bussen undenkbar, ohne dass sich direkt ein paar Leute darüber beschweren würden. Hier jedoch singt einfach die halbe Besatzung mehr oder minder schief die gespielten Lieder mit. Im Laufe der Fahrt füllt sich der Bus dann immer mehr und an jeder Haltestelle ist man geneigt zu glauben, dass jetzt nun wirklich die Höchstkapazität erreicht sei. Weit gefehlt, denn da der Bus nur über zwei gepolsterte Bänke verfügt, rutscht man einfach noch ein klein wenig mehr zusammen. Meistens muss man ein ganz ordentliches Stück frei machen, denn die Polynesier gehören nicht unbedingt zu den schlanksten Menschen. Wer glaubt, dass es hier vor schlanken Südseeschönheiten wimmelt, hat leider nur zum Teil recht. Die jungen Damen zwischen sagen wir mal 15 und 25 sind wirklich ein netter Anblick. Doch danach vollzieht sich eine mehr oder minder vollständige Wandlung. Die Rundungen nehmen zu und schwups hat man eine 150 kg leichte Schönheit. Auch die Herren der Schöpfung stehen da nicht viel zurück. Axel ist sicherlich nicht der Kleinste und Leichteste, doch gegen so manchen Tahitianer nimmt er sich doch ziemlich schlank und zierlich aus. Bereits auf der Fahrt nach Papeete stellen wir fest, dass viele der Geschäfte augenscheinlich heute nicht geöffnet haben. Auch in der Innenstadt angekommen, verändert sich das Bild nicht allzu sehr und wir rätseln mal wieder, was wir nun wieder verpasst haben. Am Ende stellt sich heraus, dass uns doch tatsächlich mal wieder ein Feiertag entgangen (den Katholiken sollte bekannt sein, dass heute Mariä Himmelfahrt ist). Während Axel trotzdem einen Versuch wagt und zu NautiSport läuft, mache ich noch einmal den Markt unsicher. Dort kaufe noch ein paar Macre Chips, also geschliffene Perlmuttstücke, und außerdem eine hübsche geflochtene Handtasche. Auf dem Weg durch die Lebensmittelabteilung werde ich dann fast von einer Ratte über den Haufen gelaufen. Irgh! Bei diesem Anblick verzichte ich daher heute doch mal lieber darauf noch ein wenig Obst und Gemüse mitzunehmen. Während ich also lieber noch weiter durchs Obergeschoss stöbere, kommt Axel wieder dazu. Auch NautiSport hatte leider geschlossen und so fahren wir schließlich recht unverrichteter Dinge mit dem Bus wieder zur Marina zurück. Dort angekommen geht’s dann nach einer kurzen Verschnaufspause gleich wieder an die Arbeit. Die Nähmaschine steht noch auf dem Salontisch und ich nähe noch eine zweite Leinentasche für den Mast. So langsam werde ich richtig gut darin. Die Nähte werden immer gerader und auch die Schnelligkeit bei Zuschnitt und anschließendem Vernähen geht deutlich rauf. Außerdem ist es einfach schön anzusehen, wie schnell sich ein Schiff durch manche Sachen verschönern lässt. Und die bewundernden Blicke der Stegnachbarn tun natürlich auch dem Ego ganz gut. Am späten Nachmittag kommt dann mal wieder Ralf auf ein Bierchen bei uns vorbei. Abends geht es dann mit dem Dinghy zu „Lop to“ an den Ankerplatz. Kerstin und Helmut verwöhnen uns mit Snacks, Dips und Crackern. Wir bleiben bis sage und schreibe 21.30 Uhr und unterhalten uns dabei prächtig. Zurück an Bord geht es dafür dann aber auch schnurstracks in die Kojen.
Neues Hobby: Cover nähen
Sonntag, 16. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Sonntag! Ausschlafen!! Und dann ein schönes Frühstück mit Ei!!! Was will man eigentlich mehr? Na gut, es schadet auch nichts, dass die Sonne strahlt, bereits morgens um 9 Uhr etwa 30°C herrschen und wir gemütlich im Cockpit sitzen können. Der neue Toaster leistet gute Dienste und so sind wir nach einer knappen Stunde gut gesättigt und startklar für das weitere Tagesprogramm. Als erstes machen wir uns heute daran die neuen Leinen einzuziehen. Die Ausholleine für unser Großsegel ist schnell gemacht, doch das neue Spifall will nicht so recht durch eine kleine Öse im Masttopp. So klettert Axel in den Bootsmannsstuhl und ich fahre in per elektrischer Winsch langsam nach oben. Dort ist das Fall schnell durch die Engstelle gebracht und Axel nutzt die Gelegenheit ein paar Fotos von oben zu schießen. So vergeht der Vormittag mal wieder wie im Flug und wir können am Ende stolz auf unser Schiff blicken. Mit all den neuen Leinen, neuen Taschen und Covern, frisch geputzt und poliert sieht es tatsächlich wieder aus wie neu. Gegen 14 Uhr kommt dann Kerstin bei uns vorbei. Während Axel sich unter Deck an den Laptop verzieht, basteln wir Damen ein wenig Schmuck im Cockpit. Am gestrigen Abend erzählte uns Kerstin nämlich, dass sie sich demnächst einmal an der Herstellung von Muschelschmuck versuchen wolle. Und da ich darin inzwischen schon einige Erfahrung habe, darf ich ihr heute nun zeigen, wie das Ganze funktioniert. Unter meiner Anleitung stellt sie ihr erstes Schmuckstück her und schnell bekommen wir dabei Zuschauer. Amanda von der vor uns liegenden Yacht „Mahina Tiare“ schaut uns zu und gibt uns nebenbei einige Tipps für die Südsee. Wie wir erst später heraus finden, haben wir mit Amanda eine richtige Segelprominente als Zuschauerin. Nicht nur, dass sie bereits etwa 215.000 Seemeilen (in Worten: Zweihundertundfünfzehntausend!) auf dem zierlichen Buckel hat. Nein, sie hat auch auf der berühmten „Maiden“ beim Whitbread Ocean Race (heute Volvo Ocean Race) einmal die Welt umrundet. Heutzutage segeln sie und ihr Mann John mit ihrem Schiff durch die Gegend und bringen dabei Gästen aus aller Welt das Segeln bei. Auch kein schlechter Job. Nachdem Kerstin mit ihrem Schmuckstück fertig ist und wieder an Bord von „Lop To“ zurückgekehrt ist, mache ich auch noch gleich zwei neue Schmuckstücke für mich. Vielleicht sollte ich wirklich langsam mal darüber nachdenken das eine oder andere Stück zu verkaufen? Axel drängt mich schon eine ganze Weile dazu und auch alle unsere Freunde meinen, ich sollte es doch einmal damit versuchen (obwohl natürlich noch keiner bisher wirklich gesagt hat, dass er mir gerne ein Stück abkaufen würde). Abends kocht Axel uns dann zur Abwechslung mal etwas Vegetarisches. Es gibt mit Reis gefüllte Paprikaschoten, die allerdings doch irgendwie die nötige Würze und Peppigkeit vermissen lassen. Egal, satt macht es allemal und wir können ja beim nächsten Mal einfach ein paar Zutaten variieren. Am Ende kommt dann ja vielleicht ein ganz brauchbares Rezept dabei heraus. Wir verbringen den Rest des Abends mit Lesen im Cockpit und machen es uns gegen 21 Uhr mal wieder in den Kojen gemütlich.
Nette Aussicht von der Mastspitze
Montag, 17. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Seit langem klingelt morgens um 7 Uhr doch tatsächlich mal wieder der Wecker. Zum Glück handelt es sich um selbst gewähltes Leid, denn wir wollen heute endlich mal wieder Tauchen gehen. Die Ärzte haben ihr Okay dazu gegeben und so sammeln wir nach einem schnellen Frühstück unsere Siebensachen zusammen. Gegen 8.30 Uhr werden wir dann vom Tauchboot der marinaansässigen Tauchbasis Fluid abgeholt. Gemeinsam geht es in Highspeed zum Tuapuna Pass und gegen mächtigen Schwell aber wenig Wind noch etwa eine halbe Seemeile in Richtung Süden weiter. Dann dürfen wir nach über einem Monat endlich mal wieder abtauchen. Es geht an einer Steilwand, einem so genannten Drop-off, entlang. Unter uns tiefes Blau, links neben uns tiefes Blau und um uns herum ein komisches Geräusch. Was wie Walgesang klingt, erweist sich später auf Nachfrage auch tatsächlich als Walgesang! Ab August tummeln sich in den Gesellschaftsinseln nämlich die Buckelwale und bringen hier ihre Kälber zur Welt. Leider bleibt es bei dem Gesang und keiner der Giganten des Meeres taucht unvermittelt neben uns auf. Wir tauchen an der Steilwand entlang und genießen einen entspannten Tauchgang auf 20-25 m Tiefe. Leider sind die meisten Korallen hier ziemlich tot und bieten keinen allzu schönen Anblick. Trotzdem gibt es noch genügend Fische und wir schießen mal wieder das eine oder andere Foto. Nach knapp 50 Minuten sind wir wieder oben an der Luft und werden erst einmal für ein Käffchen wieder hinters Riff gefahren. Dann geht es zurück in die Marina, wo wir so richtig mit Wasser prassen können, um unsere Tauchsachen abzuspülen. Anschließend ist natürlich mal wieder Fotobearbeitung angesagt. Ich packe die Fotos dann auch direkt in unsere Webseitengalerie und veröffentliche den ganzen Kram mal wieder. Ist es tatsächlich schon wieder über eine Woche her seit dem letzten Update? Fehlt nur noch das Logbuch, doch da werde ich mich erst morgen früh dran begeben. Gegen 15 Uhr machen wir uns mal wieder auf den Weg zum Carrefour Supermarkt. Für das Abendessen müssen noch ein paar Sachen eingekauft werden, denn wir haben uns mal wieder Gäste eingeladen. Zurück an Bord wird dann auch direkt los gekocht. Es gibt mal wieder Hähnchenpfanne aus dem Ofen, die an Bord leider deutlich viel länger braucht, als zu Hause im Elektroofen. Gegen 18 Uhr kommen dann Alois und Sonja von der österreichischen Segelyacht „Felix“ vorbei. Die Beiden kennen wir von Günthers Funkrunde und haben sie bereits kurz auf Makemo in den Tuamotus getroffen. Nun ist Zeit für ein paar längere Gespräche und wir verbringen einen netten Abend zusammen. Wie üblich ist gegen 21 Uhr mal wieder Schluss mit lustig, unsere Gäste verlassen uns wieder und wir fallen wenig später in unsere Kojen.
Endlich mal wieder Tauchen
Dienstag, 18. August 2009: Marina Taina/Tahiti 0 sm
Prasselnder Regen weckt mich gegen kurz vor 6 Uhr. So ein Mist! Wenn es regnet legen wir ja bekannterweise nicht ab und wir wollten doch heute endlich mal wieder los. Wo ich schon mal wach bin, kann ich ja auch direkt aufstehen und ein wenig an unserem Logbuch schreiben. Zum Glück klar dabei auch der Himmel wieder auf und wir können zum Frühstück wieder wie gewohnt im Cockpit sitzen. Anschließend machen wir alles segelklar, stoppen allerdings ziemlich abrupt auch wieder ab. Schleicht sich doch eine dicke, schwarze Regenwand von Norden heran. Also doch lieber noch einmal einen Blick auf die Wetterkarte. Die diversen Berichte sagen zwischen 15 und 25 Knoten Wind vorher und sprechen auch von dem einen oder anderen Schauer. Kaum ausgelesen, fängt es draußen auch direkt an zu schütten. Also wird es wohl doch wieder nix, mit dem schönen Plan nach Moorea zu fahren. Egal, erfreulicherweise findet sich schnell ein Alternativprogramm und wir können ja auch immer noch morgen nach Moorea fahren. Axel beschließt am Nachmittag noch einmal nach Papeete zu NautiSport zu fahren, legt sich jedoch erst einmal noch ein Stündchen in die Koje. Nicht zum schlafen natürlich, sondern um sich mal wieder in ein gutes Buch zu vertiefen. Nachdem die letzten Tage Herbert Feuersteins Drittes herhalten musste, ist jetzt Jaques Berndorf und die „Eifel-Jagd“ dran. Ich lege mich wenig später dazu und schmökere noch ein wenig in „Lautlos“ von Frank Schätzing. Mittags nascht Axel ein wenig Sushimi, während ich mir die Reste vom gestrigen Abendessen wieder aufwärme. Dann kommt mal wieder Ralf auf ein kurzes Schwätzchen vorbei und Axel vergisst doch fast, dass er ja eigentlich noch in die Stadt will. Während die beiden Herren los laufen, mache ich es mir weiter an Bord gemütlich. Das Logbuch will mal wieder geschrieben und veröffentlicht werden und so tippe ich munter auf den Laptop ein. Schließlich ist alles fertig und ich kann die Sachen veröffentlich. Dabei werden dann auch noch ein paar Emails beantwortet, auch da hat sich in den letzten Tagen wieder viel zu viel angesammelt. Irgendwann gegen 16 Uhr ist Axel dann wieder da und bringt ein paar Einkäufe mit. Bei NautiSport hat er eine Klappöse erstanden, im Edelstahlladen die dazu passenden Schrauben. Außerdem war er noch bei Carrefour und hat uns ein wenig Fisch fürs Abendessen gekauft. Wir sitzen noch eine Weile im Cockpit und unterhalten uns über unsere weiteren Pläne. Ich wälze dabei den Cruising Guide und am Ende beschließen wir bis zum nächsten Arzttermin einfach nur Moorea und Tahiti zu erkunden. Dann bleibt uns zwar weniger Zeit für die Leeward Inseln, doch dafür brauchen wir uns nicht groß mit dem Wetter beschäftigen. Hat wie immer alles seine Vor- und Nachteile. Schließlich begebe ich mich mal wieder in die Küche und starte die Vorbereitungen für das Abendessen. Erst kommt die Sauce dran. Aus Schalotten, Knoblauch, Tomate und noch ein paar anderen Zutaten zaubere ich eine leckere Vanillesauce. Die wird später dann zu gedünstetem Thunfisch und Reis gereicht und findet bei Axel und dem ebenfalls mal wieder zum Abendessen eingeladenen Ralf großes Lob. Wir sitzen mit Ralf bis 20.30 Uhr im Cockpit zusammen und diskutieren mal wieder Reisepläne, Vor- und Nachteile von Monohulls und Katamaranen, Fliegergeschichten und Immobilienerfahrungen. Nachdem Ralf uns wieder verlassen hat, lesen wir noch eine Weile und fallen dann in die Kojen.