Moin Kinners,
wie Ihr vielleicht wisst, haben meine beiden Leichtmatrosen Brit und Axel am Montag, den 21. Juli 2008 vor der Küste Ecuadors den Äquator überquert. Nun muss man wissen, dass dies auf See ein ganz besonderes Ereignis ist! Natürlich nicht für Jedermann. Manch einer trinkt zu diesem Anlass vielleicht nur schnöde ein Glas Blubberwasser, manch einer versucht gar mit wissenschaftlichen Experimenten die Geheimnisse des Meeres zu ergründen. Alles nicht schlecht, aber auch nicht ganz richtig. Den natürlich gehört zu so einer Äquatorüberquerung auch eine ordentliche Äquatortaufe. Denn nur so wird aus einem Leichtmatrosen schließlich ein waschechter Salzbuckel.
Auf vielen Segelschiffen ist es nun üblich, dass bereits erfahrene Seeleute die Aufgabe übernehmen die Leichtmatrosen zu taufen. Doch an Bord von „Hello World“ konnte ich als gestandener Seemann mal wieder meine guten Kontakte spielen lassen. Hatte ich doch vor ein paar Jahren mal diesen komischen Kauz König Neptun bei einer meiner Expeditionen zum Meeresgrund kennengelernt. Damals, aber ach nein, dass ist eine andere Geschichte, die jetzt zu erzählen einfach zu lange dauern würde.
Wie dem auch sei. Als wir uns nun so dem Äquator näherten, nahm ich natürlich schon rechtzeitig und mit Hilfe von diversen Walen und Delfinen Kontakt zu meinem Kumpel Neptun auf. Brit und Axel haben davon natürlich nicht viel mitbekommen, sondern sich einfach kindisch über die vielen Meeresbewohner gefreut, die uns da so um den Bug sprangen. Unerfahrene Leichtmatrosen halt! So kam es jedenfalls, dass König Neptun persönlich die Aufgabe der Äquatortaufe übernehmen konnte. Bereits den ganzen Tag über begleitete er uns in seiner Meereskutsche, die von einem riesigen Buckelwal gezogen wurde. Auch dass merkten meine beiden Frischlinge natürlich nicht. Nachdem wir den Äquator dann überquert hatten – Axel hatte ordnungsgemäß eine wenig Blubberwasser für Neptun geopfert – kam König Neptun dann höchstpersönlich an Bord. Brit und Axel mussten ein paar der schwierigsten Aufgaben erledigen und allerlei Fragen beantworten, bis König Neptun sie schließlich mit frischem Meereswasser taufte. Zur Belohnung gab es dann natürlich ein wenig Brausewasser für die Beiden und ich konnte noch ein schönes Foto von den Dreien schießen.
Wenn Ihr nun natürlich Brit und Axel fragt, würden die doch glatt behaupten, ich – Käpt’n Blaubär – hätte mich verkleidet und ihnen die ganze Neptungeschichte nur vorgespielt. Eine Unverschämtheit! Das hat man nun von seiner Großzügigkeit und Freundlichkeit! Aber mal ehrlich, würde ich mich jemals so schrecklich verkleiden, nur um so kauzig auszusehen wie König Neptun?! Nie im Leben!!!
Bis bald, Euer Käpt’n Blaubär