Nun gut, Matratzen sind nicht unbedingt Technik, aber da es sich um bordspezifische Arbeiten handelt, haben wir uns entschlossen auch über unsere Matratzen einen kleinen Beitrag zu schreiben.
Da in der Regel Matratzen an Bord nicht dem Standardmaß entsprechen, sondern meist individuell zugeschnitten werden, kann man sie leider nicht mal eben so und einfach erneuern. Man hat die Wahl zwischen mehrere tausend Euro teuren maßgefertigten Yachtmatratzen oder man entscheidet sich für die günstigere Variante und konfektioniert sich eine Standardmatratze selbst.
Da wir in verschiedenen Foren darüber Berichte gelesen haben, haben wir uns für die zweite Variante entschieden. Dafür haben wir uns zwei Åkrehamn Schaum-Matratzen mit Memoryfoam von IKEA für jeweils Euro 229 gekauft. Die Matratzen sind bei Kauf fest gerollt und eingeschweißt verpackt, so dass man sie einfach im Auto transportieren kann. Beim Auspacken ploppen sie auf und man soll die Matratzen vor Erstbenutzung 72 Stunden liegen lassen. Als Lagerplatz diente dabei unser Wohnzimmeresstisch, auf dem wir dann auch die weiteren Arbeiten durchgeführt haben. Zu Hause lässt sich so ein Projekt definitv einfach umsetzen als an Bord!
Nachdem die Matratzen sich voll entfaltet hatten, ging es an die Anpassungsarbeiten. Zunächst haben wir dafür die alten Bordmatratzen als Schablone verwendet und zunächst die Maße für den abnehmbaren Bezug auf der Unterseite angezeichnet. Dann wurden die Bezüge abgenommen und auch die eigentliche Matratze angezeichnet.
Den Schaumstoff konnten wir dann relativ einfach, aber doch mit einer gewissen Geruchsbelästigung mit einem langen Heißschneidemesser zuschneiden. Das Messer mussten wir dafür extra bestellen, aber so können wir zukünftig sicherlich noch die eine oder andere Polsterarbeit an Bord besser durchführen. Es empfiehlt sich den Zuschnitt in jedem Fall draußen zu machen. Wir haben vorsichtshalber zusätzlich noch unsere Masken aus Corona-Zeiten aufgesetzt. Trotzdem waren die entstehenden Dämpfe ziemlich stechend und sicherlich nicht allzu gesund.
Nach dem Zuschnitt der Matratze wurde der Schaumstoff einfach wieder in den Bezug gemacht und die Matratzen zum Ablüften ein paar Tage liegengelassen. Unseren eigentlichen Plan, die Bezüge ebenfalls umzuarbeiten und das überschüssige Material abzunähen, haben wir dabei wieder verworfen, da dies bedeutet hätte, einen Großteil des Reißverschlusses aufzutrennen und neu zu vernähne. Da sich das überschüssige Material aber gut einwickeln lässt, sieht man nur bei genauerer Betrachtung, dass es sich nicht um die Originalmatratzen handelt. Und an Bord kommt ja auch noch ein Bettlaken darüber.
Nach einer Woche Lüften haben wir die Matratzen dann an Bord gebracht und zum Glück haben wir uns an keiner Stelle grob vermessen. Die Matratzen sehen gut aus und sind nun doppelt so dick wie vorher. Die erste Nacht im neuen Bett war super und wir freuen uns, dass wir nun mega bequem und rückenschonend an Bord nächtigen können.