Vom 29. Juli bis 14. August 2005 konnten wir mit Blue Noot von Flensburg aus einmal Rund Seeland segeln.
Freitag, 29. Juli 2005: Flensburg – Faborg 48,7 sm
Früh morgens am 29. Juli geht es los. Wir dümpeln bei munteren 1-2 Windstärken los und wechseln auf dem Weg nach Faborg immer wieder zwischen richtiger Genua und Dieselgenua. Das Wetter ist diesig schwül und der Wetterbericht verspricht uns eine Gewitterfront nach der anderen. Doch am Ende erreichen wir wohlbehalten Faborg. Hier kommen wir neben einem netten Katamaran aus Wilhelmshaven zu liegen, die sich – trotz seiner 35 Füße – trauen unser Dickschiff längsseits zu nehmen.
Samstag, 30. Juli 2005: Faborg – Svendborg 16,2 sm
Es schüttet wie aus Kübeln. Wer hat da schon Lust auf lange Schläge? So bleibt es bei der kurzen Strecke nach Svendborg. Wir finden einen netten Segler, der uns den Platz am Schwimmsteg freimacht, weil wir doch irgendwie das größere Schiff haben. Der Anleger gestaltet sich wie immer in Svendborg mal wieder spektakulär. Man sollte nicht glaube, dass ein zugeworfener Festmacher auch den Effekt hat, dass jemand das Schiff dann auch festbindet (was die Situation durchaus entschärfen würden). Nein, lieber ruft man dem Skipper Anweisungen zu und starrt gebannt auf die geringer werdende Entfernung zwischen Bug des einen Bootes und Heck des Vorliegers. Egal, ein gezielter Sprung an Land, ein nicht so höflicher Anschnauzer seitens der Seefrau und ein tolles Mittelspringmanöver helfen Wunder. Zum Glück hat der Bendixens Fischladen auf und der Tag ist gerettet. Dagegen bietet unser Standardausflug zum Küchenausrüster nicht mehr den gewohnten Kick. Wurde doch während unserer Abwesenheit die Ladenfläche um die Hälfte reduziert und dafür einige Diddl-Mäuse ins Programm aufgenommen. Nun, ja!
Sonntag, 31. Juli 2005: Svendborg – Kerteminde 43,0 sm
Die Sonne scheint, das Bärchen lacht, da wird doch gleich ‚gen Nord gemacht. Morgens früh um Zehn geht es an Langeland entlang. Der Wind wird auch mal wieder mehr und am Ende müssen wir doch tatsächlich noch vor der Brücke ein Reff einbinden. Drohend kommen Gewitterwolken näher und Blitze zucken am Horizont. Doch zum Glück verschont uns der Regen und wir kommen trockenen Fußes (oder heißt es in unserem Fall: Kieles?) unter der Großen Belt Brücke durch. Nachdem auch der Wind wieder wenig wird, setzen wir wieder volle Segel und genießen die rückkehrende Sonne. Am Nachmittag nähern wir uns Kerteminde und der Himmel zieht sich mal wieder bedrohlich zu. Nur noch 2 sm vom rettenden Hafen entfernt, nähert sich eine bedrohliche Böenwalze und an Bord wird heftig diskutiert, ob da vielleicht Wind drin steckt oder nicht. Am Ende gewinnt das Argument „Wenn Du die Segel dann lieber nass bergen willst“ und die Lappen kommen runter. Just auf den letzten Metern trifft es uns dann mit voller Wucht. Der Wind legt in Sekunden von 15 kn auf 40, 46, 49 kn zu. Blue Noot legt sich schräg und Axel beschwert sich am Mast, warum ich das Schiff nicht im Wind halte. Na ja, am Ende müssen wir eine halbe Stunde im Gewittersturm abwettern und können dann klitschnass Kerteminde anlaufen. Freundlicherweise hat unser Kat aus Faborg noch ein Plätzchen an Backbordseite frei und wir haben mal wieder einen netten Liegeplatz. Zu meinem großen Glück hatte Axel nachmittags versprochen mich in Kerteminde zum Essen einzuladen. Zu seinem Pech war mir dann das nette Restaurant eingefallen, welches wenige Wochen zuvor in der Essen & Trinken beschrieben wurde. So endeten wir abends beim 4-Gänge-Menü im Restaurant Rudolf Mathis. Mmhhh, lecker!!!
Montag, 1. August 2005: Kerteminde – Sejerö 36,9 sm
Na, das gute Wetter läst mal wieder auf sich warten. Der Westwind treibt uns den Großen Belt hinauf und am Ende wissen wir eigentlich gar nicht, wo wir nun übernachten sollen. Zum Ankern ist es eigentlich zu windig und eine richtig nette Ankerbucht lässt sich auch nicht finden. Aber der Ankerführer weiß Rat, östlich von Sejerö soll man bei westlichen Winden wie in Abrahams Schoß liegen. Na ja, in der gewünschten Ankerbucht angekommen, scheitert unser erster Ankerversuch am slippenden Anker. Der nächste Versuch läuft auch nicht besser. Im Unterschied zum ersten Versuch haben wir diesmal allerdings ein nettes Steinchen am Anker hängen. Der 50 kg-Brocken lässt sich leider nur durch einen gezielten Sprung ins Wasser wieder vom Haken lösen. Und das bei 18° C-Wassertemperatur (Was für ein Sommer!). Doch, alle guten Dinge sind drei, der nächste Versuch klappt. Wir liegen wie in Abrahams Schoß. Na ja, jedenfalls, wenn in Abrahams Schoß 2m Schwell herrschen. Wir werden hin und her geschaukelt, kein Rotweinglas hält es mehr auf dem Cockpittisch. Während die eine Prognose auf „wird schon gleich aufhören“ lautet, ist manch einer an Bord doch anderer Meinung. Zu dumm, dass das Geschaukele dann doch die ganze Nacht anhält.
Dienstag, 2. August 2005: Sejerö – Hundested 37,3 sm
Völlig übernächtigt wir um 11 Uhr der Anker aufgeholt. Bei westlichen Winden sausen wir an Seelands Odde vorbei. Schließlich wird auch noch der Gennaker ausgepackt und es wird ein herrlicher Segeltag. Auch wenn der Himmel mal wieder ein freundliches Grau zeigt. Als Hafen – und ja, es musste ein Hafen sein – haben wir uns Hundested ausgesucht. Nicht die beste Wahl, wie sich herausstellt. Ein Industriehafen, der nach Fisch stinkt und öliges Wasser beinhaltet. Der einzige Lichtblick: der örtliche Fischhändler hat doch tatsächlich Jungfrauhummer vorrätig. Die werden auch gleich erstanden, um am nächsten Tag verzehrt zu werden.
Mittwoch, 3. August 2005: Hundested – Helsingör 32,4 sm
Auch heute ist der Wind uns wieder hold. Wir können unter Spi in den Sund einlaufen. Leider dreht der Wind und wir müssen auf Genua umstellen. Egal, bis kurz vor Helsingör reicht es und wir bekommen auch noch einen erstklassigen Liegeplatz im Hafen (längsseits, ruhige Nachbarn, keine Nebenlieger). Wir bummeln gemütlich durch den Ort, shoppen hier und shoppen da, landen schließlich in Hamlet’s Schloss. Unterdessen starten die verrückten Dänen ihre wöchentliche Mittwochsabendsregatta. Wir genießen den Logenplatz vorm Schloss und können abends lecker Jungfrauhummer an Bord genießen.
Donnerstag, 4. August 2005: Helsingör – Kopenhagen 23,8 sm
Kopenhagen, wir kommen! Das kurze Stück segeln wir auf einer Arschbacke ab und sind bereits um 15 Uhr in Kopenhagen. Länger braucht es allerdings, einen geeigneten Liegplatz zu finden. Wir laufen erst Christianshavn an, doch der schmale Kanal ist bereits prall gefüllt. Am Ende finden wir am Anfang (welch ein Wortspiel) doch noch einen Platz. Neben den Hausbooten legen wir mit nur einem Heckpfahl und Seitenwind an und holen uns prompt die erste Macke im frisch lackierten Rumpf. Nicht nur das ärgert uns gewaltig. Der Wind legt auch noch zu und wir sind bereits nach 5 Minuten damit beschäftigt uns Taktiken für’s Ablegen auszudenken. Eine davon setzen wir schließlich um und machen uns ohne weitere Schäden auf die Suche nach einem neuen Liegeplatz. Nyhavn erweist sich als zu schwellig, so dass wir schließlich vorm Hotel Admiralen landen. Auch wenn die Kaimauer verflucht hoch ist, schaffen wir es schon beim ersten Versuch Blue Noot dort zu vertäuen. Strom gibt es leider nicht, dafür jedoch ein illustres Publikum, welches an unserem Cockpit entlang flaniert. Wir flanieren ebenfalls und zwar entlang der langen Linie zur kleinen Meerjungfrau. Völlig erschöpft von dem langen Marsch (Segler sind schließlich keine Fußgänger) genießen wir anschließend unsere Jungfrauhummer an Bord.
Freitag, 5. August 2005: Hafentag Kopenhagen 0 sm
Für heute ist Shoppen angesagt. Wir sind Willens jede Menge Kohle für völlig unnütze Sachen auszugeben. Bei Bodum erstehen wir dann auch direkt eine tolle Salatschüssel und eine Edelstahl-Karaffe für unseren Tütenwein. Im Designer-Möbelhaus gibt es noch tolle Öllämpchen zu erstehen und auch der Red-Green-Laden erhält seinen Anteil am Umsatz. Den Nachmittag verbringen wir dann in unserem Cockpitzelt an Bord, denn das Wetter hat sich mal wieder entschlossen, die Erde ein wenig zu wässern. Es schüttet wie aus Kübeln. Mit Schirm bewaffnet geht es abends dann zum Nyhavn zum Essen. Wir wählen das erst-beste Restaurant und landen direkt einen Volltreffer. Supi lecker und gar nicht mal so teuer. Jedenfalls, wenn man mal vom Weinpreis absieht.
Samstag, 6. August 2005: Kopenhagen – Klintholm 53,1 sm
Jetzt sind wir aber mal wirklich früh unterwegs. Wir wollen einen langen Schlag nach Klintholm segeln, da wir uns für keinen dazwischen liegenden Hafen so richtig entscheiden können. Mit einem schönen Nordwest geht es den Sund entlang. Wir überqueren erstmalig den passenden Tunnel zur Sundbrücke und haben bis mittags auch Glück mit dem Wetter. Die umherziehenden Schauer verschonen uns und ziehen immer einige Meilen entfernt an uns vorbei. Das Wetterglück endet jedoch irgendwann. Der Wind lässt völlig nach und der verbleibende Schwell bringt Blue Noot derart ekelig zum Schaukeln, dass wir schließlich den Motor anwerfen. Irgendwoher kommen dann plötzlich Millionen von Eintagswespchen her, die sich in jeder noch so kleinen Ritze an Bord festsetzen. Da ist man doch tatsächlich irgendwann froh, dass wir doch noch einen Schauer abbekommen, der zumindestens kurzzeitig Abhilfe schafft. Mit der folgenden Flaute kommen aber auch unsere kleinen Freunde wieder und wir motoren wild um uns schlagen auf die Klippen von Mön zu. Die weißen Kreidefelsen querab entschließt sich der Wettergott dann zu einer erneuten Kapriole. Der Wind kommt plötzlich genau von vorne und dreht auch noch auf 7 Bft. auf. Blue Noot brummt gegen eine völlig wirre See gegenan, da wir irgendwie keine Lust verspüren 5 sm vor dem Hafen und bei dem Wetter auch noch die Segel rauszuholen. Um 17:30 Uhr haben wir es dann endlich geschafft und liegen sicher neben einer norwegischen Motiva im Hafen von Klintholm. Puh!
Sonntag, 7. August 2005: Hafentag Klinholm 0 sm
Unsere Nachbarn wollen früh los, Ziel Russland. Naja, da wundert es nicht, das zur Stärkung erstmal ein Pott Kaffee und ein Gamle Dansk verfrühstückt werden. Wir legen uns nach dem Ablegen mit Blue Noot wieder an den Steg und beschließen im Anblick des gräsigen Wetters mal wieder einen Hafentag einzulegen. Außerdem muss das Schiff schließlich dringend von Eintagsfliegen gereinigt werden. Nicht ganz unschuldig an der Entscheidung mal nicht segeln zu gehen, ist sicherlich auch die örtliche Räucherei, bei der wir mittags leckeren Hering nach Bornholmer Art verspeisen. Am späten Nachmittag läuft dann doch tatsächlich noch ein bekanntes Schiff in den Hafen ein. Die dicke Sun Odyssee und ihre Crew Manni und Biene vom Liegeplatz gegenüber haben wir jahrelang nur mal so auf dem Steg getroffen. Jetzt ist endlich Gelegenheit auch mal einen netten Abend gemeinsam zu verbringen. Bei scharfem Chili-con-Carne und dem einen oder anderen Bierchen wird es ein lustiger und recht langer Abend. Nicht zuletzt deswegen, weil Manni eine interessante Geschichte nach der anderen aus seinem Kapitänsleben zu berichten weiß.
Montag, 8. August 2005: Klintholm – Agersö 62,9 sm
Unser Tagesziel steht zwar noch nicht richtig fest, aber das Wetter scheint sich wieder beruhigt zu haben (denken wir jedenfalls noch am Morgen) und so machen wir uns auf den Weg durch den Grönsund. Gestartet bei schönem Sonnenschein und milden Winden, zieht das Wetter schon bald wieder alle Register. Von Flaute, Hagelschauer, Sonne, Starkwind bis hin zu Grau-in-grau ist heute mal wieder alles dabei. Wir segeln und motoren im munteren Wechsel und landen schließlich nach 10 Stunden auf See auf der kleinen Insel Agersö. Freundlicherweise hat uns wohl jemand ein Sahnplätzchen direkt am Hafeneingang freigehalten, so dass wir innerhalb von 5 Minuten fest und sicher vertäut sind.
Dienstag, 9. August 2005: Agersö – Nyborg 18,8 sm
Der morgendliche Spaziergang zeigt ein nettes Örtchen mit einem hervorragend ausgestatteten Hafen. Nur der Weg zum Bäcker ist etwas lang, aber dafür gibt es einen Brötchenservice am Hafen (nur leider hätten wir dafür etwas früher anlegen müssen). Nachdem sich der Himmel heute mal für Sonne entscheidet, machen wir uns auf den Weg nach Nyborg. Da die Strecke nicht allzu weit ist, machen wir uns auch nichts aus dem einschlafenden Wind und dümpeln gemütlich über den großen Belt. Axel nutzt die Gelegenheit und poliert das Deck, während ich mich ganz meinem Buch widme. Nachmittags legen wir dann im Stadthafen von Nyborg direkt vor der Kneipe an. Eine gute Gelegenheit mal wieder abends essen zu gehen. Eigentlich hätte das Essen nur noch ins Cockpit geliefert werden müssen.
Mittwoch, 10. August 2005: Nyborg – Svendborg 24,9 sm
Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes. Es ist mal wieder Starkwind angesagt. Egal, das kurze Stück an Langeland entlang, schaffen wir alle Mal. Wir starten bei West 3-4 nur unter Genua und müssen auf unserem Weg nach Süden das Segel schließlich immer weiter weg drehen. Es bläst wie Sau. Blue Noot stört das Ganze nicht und wir segeln mit zum Eingang des Svendborg Sunds. Dort bei dem Wetter hineinzukreuzen ersparen wir uns dann doch lieber. Man glaubt es kaum, auch diesmal gibt es wieder ein Sahneplätzchen für uns im Hafen. Wir erwischen einen netten Platz am Schwimmsteg und diesmal klappt sogar alles beim Anlegen (vielleicht weil ich diesmal gar nicht erst den Fehler mache eine Leine aus der Hand zu geben?). Kurze Zeit später tauchen dann auch Manni und Biene auf, die sich natürlich freuen bei uns an Backbordseite längsseits gehen zu dürfen. Auch dieser Abend endet dann wieder bei netten Gesprächen mit den Beiden im Cockpit.
Donnerstag, 11. August 2005: Svendborg – Aerösköbing 13,3 sm
Doch, der Wind kann noch mehr. Es bläst mit 6-7 Bft. und manche Böe kommt sogar mit 8-9 daher. Wir kämpfen uns unter Motor den Svenborg Sund hinauf und setzen vor der Rinne nach Aerösköbing schließlich ein Fitzelchen Genua. Mühsam kämpfen wir uns Meter um Meter vor und sind mal wieder erstaunt, wie viele Boote bei solchem Wetter noch unterwegs sind. Während Blue Noot schon zu kämpfen hat, mühen sich einige kleinere Boote richtiggehend ab. Wenn dann auch noch zwei Kleinkinder im Cockpit sitzen, fragt man sich, ob dass nun wirklich sein muss. Das manch eine Yacht (und Crew) bei diesem Wetter überfordert ist, zeigt auch die Pan-Meldung einer Yacht vor Bagenkop. Bei dem 7m Boot mit Eltern und zwei Kindern an Bord ist das Vorstag gebrochen und nun weiß man nicht mehr so recht weiter. Aber, der DGzRS ist schon auf dem Weg und leistet mal wieder Hilfe. Wir jedenfalls sind froh, als wir endlich in Aerösköbing angekommen sind und finden auch mal wieder einen netten Liegeplatz am Steg. Und, erstaunlicherweise liegen auch Manni und Biene wieder im Hafen. Doch heute bleibt es beim Nachmittagskaffee. Irgendwie war es gestern wohl doch später als gedacht.
Freitag, 12. August 2005: Aerösköbing – Höruphav 37,3 sm
Aerösköbing ist ja eigentlich ein wirklich nettes Örtchen. Das einzig Dumme: wenn es aus West weht, gaukelt einem der Hafen himmlische Ruhe vor. Kaum ist man aus der Fahrrinne raus, geht es dann aber richtig zur Sache. So auch heute. Wir haben uns entschieden den Weg nach Westen anzutreten, den wir wollen uns am Samstag mit Astrid und Reinhold von der Sinfonie Sylt treffen. Nach zwei Tagen Starkwind hat man sich ja auch schon irgendwie an die Schräglage und das Wellenhüpfen gewöhnt. Also, Genua ein Fitzelchen raus und ab geht die Luzy. Wir halten tapfer durch und sind nach etwas über 6 Stunden fest in Höruphav. Leider stellen wir beim Herausnehmen der Fender fest, dass unsere Luke nicht fest verschlossen war. Die Segellast ist jedenfalls voll mit Wasser und die Fender ploppen Axel beim Öffnen der Luke richtiggehend entgegen. Kein Problem, mit der Pütz ist das Wasser schnell entsorgt und der Schaden hält sich in Grenzen. Zu dumm nur, dass über einen Kabelkanal auch ein Teil des Wassers den Weg in unsere Vorschiffskabine gefunden hat. So sind nun unsere Matratzen und die Bettdecken etwas feucht und wir müssen nach dem Anlegen erstmal alles trocken legen. Mit Hilfe der Heizung gelingt es uns zum Glück alles noch vor dem zu Bett gehen zu trocknen. Eine Lehre ziehen wir jedenfalls daraus: Immer die Luke gut verschließen!
Samstag, 13. August 2005: Höruphav – Sottrupskov 11,0 sm
Der Samstag bringt mal wieder Wolken satt. Freundlicherweise wurde dafür der Wind abgestellt. So können wir gemütlich nach Sonderborg segeln und die Brücke zum Alssund passieren. Schon von weitem sehen wir den Mast von Sinfonie Sylt, die uns heute endlich mal wieder längsseits nimmt. Wie immer mit Astrid und Reinhold wird es ein netter Abend.
Sonntag, 14. August 2005: Sottrupskov – Flensburg 22,9 sm
Unser letzter Urlaubstag! Schade, dass auch heute das Wetter keine Wucht ist. Erst bedeckt, dann auch noch Regen und das ganze bei abflauenden Winden. Am Ende bleibt uns nichts anderes übrig als zu motoren. Um 16:30 Uhr sind wir dann wieder fest in Flensburg und haben glücklich unsere erste Seeland Umrundung hinter uns gebracht. Unsere Pläne während des Urlaubs viel zu Anker, viel zu Grillen und herrliche Bäder in der Ostsee zu genießen, haben sich leider diesmal überhaupt nicht erfüllt. Wer will schon bei strömendem Regen, Starkwind und 16° C Wassertemperatur solche Dinge tun. Egal, jedenfalls haben wir in diesem Sommer viel Geld für das nächste Starkwindtraining gespart und wissen, dass uns Blue Noot auch in den mieslichsten Situationen nicht in Stich lässt.