Deja Vu?! Wieso schon wieder ein Hafenbericht aus Vilamoura?!
Tja, irgendwie lässt uns Vilamoura nicht los. Die Wettervorhersage verheißt nichts Gutes und wir entscheiden uns noch ein wenig zu bleiben. Nicht schlimm, denn so bleibt Zeit für ein Treffen mit Dirk und Nicola von der Saga in Albufeira, einer Weinprobe im Hotel Tivoli in Vilamoura, Radtouren an den Praia Falesia, Vale do Lobo und Ohlos de Agua, sowie weiteren Bootsprojekte. Die gehen uns (vermutlich) nie aus! So wappnen wir uns – angesichts der starken Regenfälle in den letzten Wochen – gegen die bald zu erwartende Mückenplagen und bringen Moskitonetz in unserer Kabine an. Für unsere Sicherheit bringen wir eine Überwachungskamera – liebevoll von uns Nr. 5 getauft – im Cockpit an. Für frisches Obst und Genüse bauen wir uns ein Netz unter die Solarpanele. Eine zusätzliche Steckdose im Salon. Steckdosen sind an Bord leider etwas wenig verbaut worden und entsprechen nicht dem heutigen Ladegewohnheiten elektronisches Equipment, welches wir zu Hauf mitführen. Und – auch die Sehnsucht nach etwas Grün an Bord wird endlich gestillt! Axel druckt – was auch sonst – Halterungen für einen kleinen Kräutergarten im Wintergarten. So gibt es demnächst reichlich frische Kräuter und eine kleine Geranie hat sich auch dazu gemogelt. Natürlich nur für den Mückenschutz! Die Zitronen-Geranie soll nämlich durch ihren Geruch die Mücken vertreiben. Die bunten Töpfe haben ein Wasser-Reservoir eingebaut, so dass tägliches Gießen entfällt. Zudem sind die Töpfe so designt, dass das Wasser auch auf See nicht überschwappen kann.
Mit dem Start der Osterferien wird es in Vilamoura wieder deutlich voller und auch deutlich lauter. Die Karaoke-Bars haben wieder geöffnet und die Musik wummert bis nachts um 3 Uhr. Puh! Die Ausflugsboote fahren gröhlende Menschenmassen durch den Hafen und leicht bekleidete, dafür aber deutlich betrunkenere Touristen beleben den Marina-Alltag. Doppel-Puh!!! Unser Freund Jens von der Marieke, der zuvor in Portimao in der Werft an Land war, nutzt eine kleine Wetterpause und flüchtet nach Lissabon. Wir verabschieden ihn vorher bei einem gemeinsamen Mittagessen und hoffen, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen werden. Allerdings hat Jens einen anderen Fahrplan, denn für ihn geht es wieder zurück nach Deutschland, während wir inzwischen überlegen, ob der Weg nach Norden für uns noch Sinn macht. Vielleicht bleiben wir auch einfach an der Algarve, bevor es im Juli nach Huelva geht?
Immerhin sorgt das österliche Regenwetter dafür, dass die Wummermusik in der Nacht nicht zu laut wird. Die Türen der Pubs bleiben dann doch lieber geschlossen. Wir nutzen das Wetter und genießen – nicht ganz Jahreszeitengerecht – Grünkohl mit Kassler und Mettenden. Auch mal lecker! Allerdings würden wir gerne lieber schnell wieder auf Grillkost und Salat wechseln.
Da in Vilamoura und Quarteira zu Ostern einige Aktivitäten stattfinden und das Wetter immer noch keine Beruhigung und Besserung verspricht, entscheiden wir uns noch bis nach Ostern in der Marina zu bleiben. Wir starten das lange Wochenende mit einem Besuch am Mittwoch auf dem Markt in Quarteira. Das Angebot an frischem, lokalen Obst und Gemüse ist einfach toll! Die Preise ebenso! Vom Fischmarkt gibt es ein dickes Stück frischesten Thunfisch und schon kann die Salatsaison wieder eingeleitet werden. Es gibt Salat Niçoise mit gegrilltem Thunfisch. Soooo lecker!!!! Am Gründonnerstag geht es zum Shoppen ebenfalls noch einmal nach Quarteira. Nach Besuch des kleinen, aber für uns nicht sehr ergiebigen Kunsthandwerkermarktes in der Fußgängerzone, können wir bei Borges & Martin unsere Kohlensäureflasche für den Sodastream Wassersprudler ersetzen. Im Anschluss geht es zu unserem Lieblingshähnchengrill Aki-Bom. Mit leckerem Hähnchen Piri-Piri sitzen wir dann wenig später wieder genüßlich Schlemmend bei uns im Cockpit. An Karfreitag steht ein Besuch des Mercado da Vila an. Dazu müssen wir nur kurz ums Eck laufen und schon stehen wir vor einer handvoll Marktständen. Ähnlich wie tags zuvor in Quarteira, gibt es auch hier allerhand Schnickschnack und Leckereien zu kaufen. Allerdings nicht wirklich etwas, was wir brauchen könnten. Am Samstag geht es mal wieder zum Golfen. Nach langer Zeit mal wieder Mini-Golf! In Vilamoura gibt es angeblich Europas besten Minigolfplatz und den müssen wir natürlich vor unserer Abreise noch testen. Wir spielen 18-Loch auf dem Via Apia Platz und sind sehr angetan von der Anlage. Trotz Hole-in-One von mir, gewinnt am Ende Axel und muss mich dafür zum Essen einladen. Wir gehen zu unserem Lieblingschinesen Tai-Tai und bekommen wie immer leckeres Essen serviert. Der Ostersonntag verläuft ruhig und gemächlich. Wir versenden Ostergrüße und ein Strandspaziergang bringt ein wenig Bewegung. Abends wir lecker gegrillt und dann ist der Ostersonntag auch schon wieder vorbei. Da Montag in Portugal kein Feiertag ist, geht es zum Start der Woche noch einmal auf eine Provsionierungsrunde. Zudem werden die Wassertanks einmal ordentlich durchgespült und dann mit Frischwasser aufgefüllt. Derweil wird das Wetter immer besser und die Vorhersage lässt hoffen, dass sich die Wetterlage nun endlich stabilisiert und wir ab Mitte der Woche ruhiges und wärmeres Wetter bekommen. Endlich! Am Dienstag kaufen wir daher noch einmal frisches Gemüse und Obst vom Markt, waschen Wäsche und gönnen auch La Ola mal wieder eine Wäsche. Nun sind wir gerüstet und es kann endlich losgehen.
Und dann ist es tatsächlich soweit: Nach inzwischen fast 6 Monaten Winterpause geht es endlich wieder los! Wir haben die Zeit in Vilamoura sehr genossen und viel an Bord erledigen können. Von der wunderschönen Algarve konnten wir viele Orte besuchen und auch das Hinterland ausgiebig erkundigen. Die Region gefällt uns sehr gut und wir können uns sogar vorstellen, dass wir hier irgendwann einmal landansässig werden, wenn uns die Segelei nicht mehr gefällt. Aber nun geht es erst einmal wieder auf See weiter.