Siebenunddreißigster Teil unserer Reise durch den Süden von Neuseeland vom 21. Februar bis 4. März 2010.
Sonntag, 21. Februar 2010: Bayswater Marina/Auckland – Christchurch 766 km (Luftlinie)
Oh jeh, heute müssen wir aber mal wieder richtig früh Aufstehen. Bereits um 7 Uhr klingelt der Wecker und wir quälen uns aus den Kojen. Ist denn nicht eigentlich Sonntag? Schnell wird gefrühstückt und zu allem Übel gibt es nicht einmal ein Ei. Dann werden die letzten Reste gepackt und gegen 8.15 Uhr geht es im Laufschritt zur Fähre. Wir erwischen sie zum Glück gerade noch pünktlich und sind so wenig später in Auckland City. Dort geht es dann mit dem Airbus Express, dem Shuttlebus zum Flughafen, weiter. Am Domestic Terminal purzeln wir aus dem Bus und können erstmals das tolle Self-Checkin von Air New Zealand genießen. Das geht schnell und unkompliziert. Sogar das Gepäck kann man selber wiegen und mit dem entsprechenden Aufkleber versehen. Nachdem wir das erledigt haben, vertreiben wir uns die Wartezeit mit Kaffee, Sandwich und Cupcake. Um 10.30 Uhr dürfen wir dann den Flieger nach Christchurch besteigen. Ich sitze in der Mitte zwischen einer älteren Dame und Axel. Natürlich kann ich nicht widerstehen, ab uns zu einen Blick aus dem Fenster zu werfen und komme so mit der älteren Dame ins Gespräch. Gerade rechtzeitig zur Überquerung der Cook Strait klart es auf und es bietet sich uns ein wunderschöner Anblick. Meine Sitznachbarin erzählt mir, dass sie gerade in London war und es dort sehr kalt war. Sie überlegt tatsächlich, ob sie mit ihren 81 Jahren noch einmal zurück in die alte Heimat zieht. Zwar hat sie England bereits 1954 verlassen, doch irgendwie zieht es sie dahin zurück. Ihren Kindern – immerhin auch schon 61 und 57 Jahre alt – wäre das aber wohl nicht so recht. Also, so fit wären wir auch gerne in dem Alter noch! Um kurz nach 12 Uhr landen wir schließlich bei herrlichstem Sonnenschein in Christchurch auf der Südinsel von Neuseeland. Das Gepäck ist schnell da und wir telefonieren wegen unserem Mietwagen. Man verspricht uns in zehn Minuten abzuholen und tatsächlich erscheint pünktlich jemand und bringt uns zum Autoverleiher. Für unseren diesmaligen Ausflug haben wir uns für die Variante Auto und Hotelunterkunft entschieden. Damit Axels Rücken die Reise möglichst gut übersteht, haben wir uns dafür einen Allrad-Geländewagen gemietet. So sollten eigentlich alle Straßen und Feldwege einigermaßen bequem zu bewältigen sein. Bevor es zum Hotel geht, fahren wir noch zu unserem ersten touristischen Ziel. In Christchurch steht nämlich das Internationale Antarktis Zentrum, welches eine der Top-Touristenattraktionen Neuseelands sein soll. Wir zahlen satte 55 NZD pro Person und werden darauf hingewiesen, dass gerade die Pinguine gefüttert werden. Wir erwarten im Antarktiszentrum natürlich Kaiserpinguine und sind daher etwas enttäuscht, als wir die Kleinen Blauen Pinguine aus Neuseeland relativ gelangweilt im Becken schwimmen sehen. Also bummeln wir weiter durch die Ausstellung und finden sie zwar interessant, jedoch bei Leibe nicht überragend. Einziger Höhepunkt ist eine Art riesiger Tiefkühlschrank in den wir uns hinein begeben dürfen. Hier gibt es Eis, ein Iglu und sogar einen Motorschlitten. Ein riesiges Thermometer zeigt die aktuelle Temperatur von -8° C an. Nur gut, dass wir uns eine Leihjacke überziehen durften. Dann wird es dunkel und eine Windmaschine simuliert einen richtigen Antarktischen Sturm. Nun ja, die Windanzeige schafft es gerade mal auf 25 kn Windgeschwindigkeit. Also ein schöner Segelwind, aber beileibe noch kein Sturm. Eisig kalt wird es trotzdem. Der Windchill kühlt es auf eisige -25° C ab und wir finden es bereits nach fünf Minuten an der Zeit wieder aus der Tiefkühlkammer zu verschwinden. Wir bummeln noch den Rest der Ausstellung ab und fahren dann schließlich in die Innenstadt von Christchurch zu unserem Hotel. Wir haben uns im Scenic Hotel in der Kilmore Street eingebucht. Das Zimmer steht bereits bereit und wir sind ziemlich überrascht, dass wir eine riesige Suite bekommen. Komplett mit Küche, zwei Schlafzimmern, Waschmaschine und Trockner. Schade eigentlich, dass wir noch nichts zu waschen haben. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es zu Fuß in die Innenstadt von Christchurch. Die ist nur wenige Gehminuten entfernt und wir kommen am schönen Victoria Square vorbei und können dort einige Pflanzenkunstwerke bewundern. Dann erreichen wir den Cathedral Square mit der im gotischen Stil gebauten Kathedrale. Um den Platz fährt eine altertümliche Straßenbahn, Tram genannt, mit der man eine kleine Stadtrundfahrt unternehmen kann. Wir verzichten jedoch auf eine Rundfahrt und gehen lieber zu Fuß weiter. Entlang des kleinen Flüsschens Avon geht es durch die Fußgängerzone und an zahlreichen Restaurants und Kneipen vorbei. Nachdem wir vom Stadtbummeln dann irgendwann genug haben, setzen wir uns dort zu einem gepflegten Bierchen hin. Das Bier schmeckt gut in der warmen Abendsonne und so folgt noch ein zweites Glas und zur Stärkung auch gleich noch ein leichter Salat zum Abendessen. Anschließend geht es zum Hotel zurück, wo wir uns einen gemütlichen Abend machen. Immerhin haben wir morgen eine anstrengende Fahrt quer durchs Gebirge zur Westküste vor uns. Axel nutzt die Badewanne, die leider einen Hauch zu klein ist und ich gucke ein wenig Winterolympiade im Fernsehen. Gegen 22 Uhr liegen wir dann bereits selig schlafend in den Betten.
Kleiner Ausflug in die Antarktis – leider mit der falschen Bekleidung
Montag, 22. Februar 2010: Christchurch – Arthur’s Pass – Hokitika 246 km
Heute stehen wir freiwillig bereits gegen 7.30 Uhr auf. Zu sehr sind wir auf die kommende Fahrt über die Alpen gespannt. Zunächst werden jedoch erst noch einmal kurz die Emails gecheckt und das Internet auf News durchforstet. Scheinbar hat es auf Madeira einen Sturm und Überschwemmungen gegeben. Blöd nur, dass Axels Eltern gerade dorthin unterwegs sind. Aber da sie auf einem Kreuzfahrer unterwegs sind, sollten sie von den Überschwemmungen hoffentlich nicht allzu sehr betroffen sein. Nachdem der Bürokram erledigt ist, geht es zum Frühstück ins Café des Hotels. Während Axel gesund Müsli frühstückt, halte ich mich an Rührei mit Lachs. Gegen 10 Uhr checken wir schließlich aus und machen uns auf den Weg zur Westküste. Dabei kommen wir erstaunlich gut voran, denn die Straßen ziehen sich schnurgerade entlang. So erreichen wir schnell den Rand der Berge. Dann geht es etwas geruhsamer voran, aber auch hier kommen wir unerwartet gut voran. Auf dem Weg zu Arthur’s Pass halten wir zunächst bei Castle Hill und laufen ein wenig durchs Gelände. Den hier liegenden Sandstein hat die Natur in geradezu künstlerische Formen gebracht. Nach einer halben Stunde geht es weiter in Richtung Westen. Die ersten schneebedeckte Gipfel kommen in Sicht und eine wunderschöne Landschaft breite sich um uns herum aus. Erst ist alles sehr karg, dann wird es immer bewaldeter. Gegen Mittag erreichen wir schließlich das kleine Örtchen Arthur’s Pass. Als erstes betrachten wir dort wie im Lonely Planet Reiseführer beworben die kleine Kapelle und den Blick durchs Fenster. Von dort aus schaut man nämlich direkt auf den Avalanche Wasserfall. Schöner ist es allerdings, wenn man sich ein paar Meter weiter zur Aussichtsplattform bemüht. Da mufft es nämlich nicht so sehr und man kann das Wasser plätschern hören. Weiter geht es zum örtlichen Café. Wir sind inzwischen ein wenig hungrig, doch im Arthur’s Pass Shop ist gerade eine Busladung Touris abgeliefert worden. Also gehen wir einfach in den „Wobbly Kea“ gegenüber. Dabei kommen wir auch tatsächlich an einem der lustigen Papageienvögel vorbei. Die Keas machen sich einen Spaß daraus Touristen zu necken und ihnen die Salami vom Brötchen zu klauen. Wir speisen ein Stück Kuchen und eine Salamibaguette, dann geht es auch schon wieder weiter. Nachdem wir den höchsten Punkt des Passes erreicht haben, geht es mit zahlreichen wunderschönen Ausblicken weiter. Die Berghänge glühen dabei in einem herrlichen Rot. Das Rot rührt von zahlreichen blühenden Büschen her. Amazing, wie der Kiwi so gerne sagt. Wir fahren schließlich durch ein riesiges Tal in Richtung Tasman See. Bei Kumara Junction können wir dann einen ersten Blick auf den Ozean erhaschen. Die restlichen 25 km bis nach Hokitika versuchen wir dann leider vergeblich einen schönen Haltepunkt für einen netten Strandspaziergang zu finden. So sind wir gegen 15.30 Uhr bereits an unserem heutigen Zielpunkt in Hokitika angelangt und fahren direkt zu Teichelmann’s Bed & Breakfast. Die Eigentümerin Frances begrüßt uns freundlich und erläutert uns erst einmal, wer noch so alles bei ihnen im Hause wohnt. Schließlich kommt ihr Mann Brian hinzu und wir stehen weitere zehn Minuten im Flur und bekommen zahlreiche Geschichten aus Hokitika erzählt. Nicht schlimm, denn wir haben es zum Glück ja nicht eilig. Irgendwann werden wir dann aber doch noch zu unserem Zimmer geführt. Wir haben uns in Teichi’s Garden Cottage eingemietet und wohnen tatsächlich in einer Art Gartenhaus. Ein großes Doppelbett und zu Axel’s großer Freude ein Whirlpool im Bad stehen bereit. Was tut man als Reiseleitung nicht alles für die Pflege des Skippers?! Wir bringen nur schnell das Gepäck in unser Gartenhäuschen und machen uns dann auch schon direkt wieder auf den Weg. Erst geht es zum Strand und bis zum Hokitika River. Danach geht es durch die zahlreichen Kunsthandwerksläden der Stadt. Hokitika ist nämlich die neuseeländische Hauptstadt der Jade. Entsprechend viele Geschäfte mit Schmuck und Tinnef aus besagtem Material gibt es hier. Uns fällt dagegen eine Werkstatt mit Arbeiten aus Kupfer und Holz auf. Wir sind von den Exponaten so begeistert, dass wir doch glatt einen riesigen Fisch aus Holz erstehen. Zum Glück kostet der Versand nach Auckland nur 20 NZD und in irgendeinem neuen Zuhause wird er sich schon toll an der Wand machen. Gegen 17 Uhr sind wir wieder im Hotel und machen es uns auf „unserer“ Terrasse gemütlich. Die Sonne strahlt und wir besprechen mal wieder angeregt die neue Zukunft in Deutschland. Man wird das alles spannend werden! So eine Rückkehr ist irgendwie genauso aufregend, wie die Abfahrt. Gegen 19 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg und gehen zu Fuß ums Eck zu einem indischen Restaurant. Dort essen wir mal wieder viel zu viel und viel zu scharf, aber nichts desto trotz sehr lecker. Geschafft geht es anschließend wieder zurück zum Hotel wo wir es uns den Rest des Abends im Whirlpool gemütlich machen. Gegen 23 Uhr fallen wir in die gestärkten Bettlaken und sind auch schon gleich eingeschlafen.
Wir fahren quer durch die neuseeländischen Alpen
Dienstag, 23. Februar 2010: Hokitika – Franz Josef Gletscher 142 km
Trotz des netten Ambientes haben wir eine leicht unruhige Nacht, denn gegen Mitternacht weckt uns der Radiowecker. Da hat uns wohl jemand ärgern wollen. Gegen 7.30 Uhr stehen wir dann regulär auf und machen es uns zum Frühstück bei Frances und Brian im Wohnzimmer gemütlich. Es gibt erst Müsli mit Rhabarber und eingemachten Pflaumen, anschließend Eier Benedikt. Alles sehr lecker und mit viel Liebe zubereitet. Gut gesättigt und gut gelaunt verlassen wir gegen 9.30 Uhr das nette Bed & Breakfast Hotel. Wir fahren erst ein kurzes Stück die Straße nach Norden zurück, dann geht es querab in Richtung Gebirge. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir die Hokitika Gorge, eine Art Klamm mit Gebirgsbach. Durch Gesteinsabrieb hat das Wasser hier eine milchig-blaue Farbe und sieht im Sonnenschein einfach toll aus. Wir laufen kurz durch den Wald und landen an einer Schwingbrücke. Axel fängt natürlich sofort an darauf herum zu toben, während ich mich doch etwas vorsichtiger fortbewege. Von der Brücke aus laufen wir noch ein Stück weiter durch den Wald. Alles ist sehr gut ausgebaut und erst ganz am Ende müssen wir über ein paar Steine klettern. Natürlich schieße ich angesichts des schönen Motivs an jeder Ecke ein paar Fotos, dann geht es wieder zurück zum Parkplatz. Von der Hokitika Gorge geht es weiter in Richtung Süden. Wir fahren durch nette Waldlandschaft und tatsächlich wird die Straße nun auch wieder ein wenig kurviger. Kein Problem für unseren kleinen Geländewagen. Er ist wirklich deutlich angenehmer zu fahren, als der Camper Van von der letzten Tour. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir so das Örtchen Franz Josef. Dort halten wir allerdings gar nicht erst an, sondern fahren direkt weiter bis zum Ende der Straße. Dort befindet sich ein riesiger Parkplatz und mächtiger Touristenandrang. Kein Wunder, denn von hier aus kann man relativ einfach zur Zunge des Franz Josef Gletschers laufen. Das machen natürlich auch wir und finden uns wenig später in einem unwirtlichen Geröllfeld wieder. Den Gletscher können wir bereits sehen und laufen munter darauf los. Vorbei geht es an zahlreichen Wasserfällen und noch mehr fleißigen Wandersleuten. Die Strecke zieht sich allerdings ganz schön hin und es braucht tatsächlich eine dreiviertel Stunde, bis wir endlich vor dem Gletscher stehen. Ganz an ihn heran kommen wir leider nicht, dass ist nur mit einer geführten Gruppe möglich. Allerdings steht uns der Sinn heute auch nicht sehr danach noch auf dem Eis herum zu klettern. So geht es nach ein paar Fotos zurück zum Parkplatz. Dabei kommen wir an ein paar Berggemsen vorbei, die sich den Hang auf der Suche nach Essbarem herunter arbeiten. Man fühlt sich tatsächlich ein wenig wie in den europäischen Alpen. Nach anderthalbstündiger Wanderung erreichen wir schließlich wieder unser Auto und fahren damit zu den Glenfern Villas, etwa 3,5 km außerhalb des Örtchens. Dort können wir unsere kleine Villa direkt beziehen und freuen uns mal wieder über das Platzangebot. Allerdings haben wir die Villa mit zwei Zimmern eigentlich nur aus Verlegenheit gebucht. Irgendetwas anderes war nämlich hier in der Nähe nicht mehr zu bekommen. Wir laden erst einmal das Gepäck aus und fahren wenig später noch einmal ins Örtchen zurück. Das Wandern hat hungrig gemacht und so kehren wir ziemlich schnell im Restaurant „The Landing“ ein. Axel bekommt einen Cesar’s Salad und ich vergnüge micht mit einem Hähnchensandwich. Angesichts des späten Mittagessens kaufen wir anschließend für den Abend nur noch ein paar Snacks im örtlichen Supermarkt ein. Gegen 17 Uhr sind wir dann wieder zurück im Hotel. Während Axel ein wenig Schönheitsschlaf hält, tippe ich die bisherigen Reiseerlebnisse zusammen. Außerdem werden natürlich die zahlreichen Fotos gesichtet und aussortiert. Schade, dass sich das Wetter im Laufe des Tages ein wenig verschlechtert hat. Im strahlenden Sonnenschein von gestern hätte der Gletscher bestimmt noch beeindruckender gewirkt. Abends schauen wir dann ein wenig Fernsehen und verholen uns recht zeitig in unsere Betten.
Blick auf den imposanten Franz Josef Gletscher
Mittwoch, 24. Februar 2010: Franz Josef Gletscher – Haast 238 km
Um 7 Uhr klingelt bereits der Wecker. Wir hüpfen schnell unter die Dusche und dann verlassen wir unsere kleine Villa auch schon wieder. Gegen 8 Uhr sind wir im Örtchen von Franz Josef und begeben uns erneut zu „The Landing“, um dort ein nettes Frühstück einzunehmen. Wir essen mal wieder Müsli und trinken einen „bodenlosen“ Kaffee dazu. Gegen kurz vor 9 Uhr geht es dann auf die andere Straßenseite zum Alpine Adventure Center hinüber. Dort haben wir für heute nämlich einen Hubschrauberrundflug über die Gletscher und rund den Mount Cook gebucht. Leider spielt uns das Wetter heute einen kleinen Streich. Für den Nachmittag sind starke Regenfälle mit bis zu 100 ml Niederschlag angesagt. Außerdem werden starke Winde erwartet und bereits jetzt ist es relativ windig. Beides spricht leider nicht für einen Rundflug in die Berge. Wir haben jedoch Glück und können am frühen Morgen gerade noch Starten. Nur auf den Rundflug um Mount Cook müssen wir leider verzichtet, denn der hüllt sich bereits jetzt in dichte Wolken. Wir bekommen eine kurze Sicherheitseinweisung und werden zum Hubschrauberlandeplatz geleitet. Dann kommt der Hubschrauber auch schon eingeschwebt. Schnell werden noch die Fenster geputzt und schon kann es los gehen. Vom Start merkt man nicht viel, außer das der Boden in immer größere Ferne rückt. Entlang des Regenwaldes geht es erst einmal in Richtung Fox Gletscher. Der ist um ein paar Kilometer länger als der Franz Josef Gletscher jedoch aus irgendeinem Grunde nicht ganz so bekannt. Schon bald schweben wir über die Baumgrenze und erstes Eis kommt in Sicht. Dann breitet sich majestätisch die riesige Eiszunge vor uns aus. Erfreulicherweise spielt das Wetter mit und so landet unser Pilot wenig später mitten auf dem Gletscher. Wir dürfen aussteigen und stellen fest, dass das Eis ganz schön huckelig und auch sehr rutschig ist. Schnell wird ein Erinnerungsfoto gemacht und dann fliegen wir auch schon wieder los. Der Mount Cook hüllt sich weiter in Wolken und ist immer noch nicht zu umfliegen oder gar zu fotografieren. Also geht der Flug weiter zum Franz Josef Gletscher. Aus der Vogelperspektive können wir deutlich erkennen, wie viele Spalten das Eis durchziehen und wie sich wahre Eisberge aufbauen. Schließlich fängt es leicht an zu regnen und so geht es nach einer halben Stunde wieder zum Ausgangspunkt zurück. Wir erstehen noch ein Erinnerungsfoto und dann geht es auch schon mit dem Auto weiter. Wir fahren weiter die Küste entlang nach Süden. Dabei halten wir ab und zu und erkunden ein wenig die nähere Umgebung. So auch am Knights Point, um nach Seelöwen und Walen Ausschau zu halten. Das scheitert jedoch gnadenlos an der aufgewühlten See. So ruhig die Tasman See noch vorgestern war, so ruppig zeigt sie sich heute. Beim Ship Creek gucken wir uns das Meer aus der Nähe an, entdecken jedoch auch hier weder Seehunde noch Pinguine. Den Namen hat die Ship Creek übrigens vom Wrack der Schomberg, einem Schoner der auf seiner Jungfernfahrt von Liverpool nach Melbourne im Jahre 1885 vor der australischen Küste sank. Einige Monate später wurden die Wrackteile dann hier in Neuseeland angeschwemmt. Eine ganz schön weite Reise quer über die Tasman See! Wir fahren schließlich bei immer schlechter werdendem Wetter weiter. In Haast haben wir zwar unsere Übernachtungsgelegenheit gebucht, doch erst einmal geht es durch das Örtchen hindurch und weiter nach Jackson Bay. Dieser verschlafene Fischerort lockt mit Sichtungen von Seelöwen und Pinguinen. Beide Spezies scheinen sich angesichts des Wetters jedoch in wärmere Gefilde zurück gezogen zu haben. Wir sichten jedenfalls außer Pinguinwarnschildern nicht viel. Dafür erfahren wir, warum es hier eigentlich Regenwald gibt. Es schüttet wie aus Kübeln und der Wind bläst den Regen waagerecht über die Felder. Da hatten wir heute Morgen ja noch richtig Glück! In Jackson Bay fallen wir schließlich in das einzige „Restaurant“ des Örtchens ein. Der „Craypot“ ist ein umgebauter Wohnwagen in dem hauptsächlich fetttriefende Leckereien aus der Friteuse serviert werden. Der Wohnwagen ist bereits rappelvoll und wir müssen uns zehn Minuten auf Fish ’n Chips und Whitebait Fritters gedulden. Gut gesättigt geht es eine Stunde später dann wieder zurück nach Haast. Dort beziehen wir in McGuires Lodge unser Zimmer und schauen von dort aus gebannt den Regenströmen zu. Also gibt es wohl heute keine rasante Flussfahrt auf dem Haast River mehr. Gegen 17 Uhr wagen wir uns noch einmal aus dem Haus und erkunden kurz das Örtchen. Viel gibt es allerdings nicht zu sehen. Wie auch, denn Haast hat gerade einmal 295 Einwohner (die so genannten Haastafarians). Wir stöbern durch die zwei einzigen Touri-Shops (Possum-Merino-Produkte und Jade-Knochen-Stein-Schnitzereien), gucken uns den kleinen Supermarkt an und landen schließlich im „Hard Antler“. Dort essen wir ein paar Grünlippenmuscheln zum Abendessen und sind gegen 19 Uhr schließlich wieder in unserem Hotelzimmer. Ich schreibe noch ein wenig Logbuch, während Axel es sich auf dem Bett gemütlich macht und ein wenig Fernsehen schaut. Ansonsten fällt uns bei dem ekeligen Regenwetter nicht viel ein. Das Zimmer strahlt nicht wirklich pralle Gemütlichkeit aus, doch es gibt auch keine Gelegenheit irgendwo gemütlich aus zu gehen. Als Ferienort ist Haast nun wirklich nur bedingt zu empfehlen. Gegen 23 Uhr haben wir genug von „Neuseeland sucht den Superkoch“ & Co. und schalten Fernseher und Licht aus.
Hubschrauberrundflug über den Fox Gletscher
Donnerstag, 25. Februar 2010: Haast – Wanaka 107 km
Es regnet immer noch in Strömen und prasselt auf das Wellblechdach über uns. Da fällt es schwer aufzustehen. Gegen 8 Uhr schaffen wir es dann aber doch aus den Betten heraus. Schließlich geht es zum Frühstück hinunter in den Speisesaal Der riesige Raum scheint einmal für deutlich größere Gästemengen geplant worden zu sein. Heutzutage bietet er jedoch den Charme einer herunter gekommenen Jugendherberge. Entsprechend ist leider auch die Qualität des Frühstücks. Wobei wir da wohl ein wenig unfair sind. In jeder Jugendherberge die wir bisher so besucht haben, war das Frühstück deutlich besser! Man stellt uns einen Wasserkocher mit heißem Wasser hin und deutet auf Tassen, Teebeutel und Instantkaffee. In einer anderen Ecke des Raums stehen Toaster und Toast, Müsli in Fertigpackungen und lieblos angerichtete Aprikosen aus der Dose. Nur findet sich leider nirgendwo Aufschnitt oder gar Käse. Auf den Tischen finden wir dann eine Auswahl an Marmeladen in Plastikdöschen. Und dabei ist doch heute Sonntag! Da muss es doch eigentlich ein Ei geben!!! Ordern können wir keins, denn wir sind allein im weiten Saal. Die Bedienung hat sich schnell wieder verzogen. So mümmeln wir ein paar Scheiben Toast und begeben uns schließlich nicht wirklich gut gelaunt auf die Weiterreise. Das Wetter muntert uns auch nicht weiter auf, denn es regnet weiterhin in Strömen. Kein Wunder, dass hier in Neuseeland Depressionen eine weit verbreitete Krankheit sind. Die Fahrt führt uns heute wieder in die Berge hinein. Leider sehen wir am Anfang noch nicht viel davon, doch mit jedem Höhenmeter den wir bergauf fahren, lässt der Regen nach und wir wagen es an den Thunder Creek Falls erstmalig wieder aus dem Auto. Zwar dröppelt es immer noch, aber das kann uns nicht abhalten. Fünf Minuten geht es durch den Wald, dann stehen wir vor einem beeindruckenden Wasserfall. Der Regen hat für einen satten Zufluss gesorgt und tausende Liter Wasser donnern in den Fluss. Mit dem Auto geht es weiter über zahlreiche Kurven bergauf. Wenig später müssen wir eine Brücke überqueren und können den darunter liegenden Gebirgsbach schon von weitem ins Tal donnern hören. Also, so Regen hat doch wirklich etwas Gutes für sich! Den nächsten Stopp legen wir wenig später am Fantail Fall ein. Auch hier geht es wieder ein paar Minuten durch den Wald, bevor wir vor dem nächsten beeindruckenden Wasserfall stehen. Am Ufer des darunter entlang fließenden Baches hat man zahlreiche Steintürmchen aufgebaut. Da wird Axel doch glatt kreativ und baut noch ein weiteres Steingebilde hinzu. „Steinbär“ nennt er es und vermutlich wird es die nächsten zehn Millionen Jahre dort stehen bleiben. Wir überqueren schließlich den Haast Pass und fahren von nun an wieder bergab. Der Regen lässt immer weiter nach und schließlich hört es sogar ganz auf. So wagen wir uns bei den Blue Pools zu einem längeren Marsch in die Wildnis. Die Pools sollen mit azurfarbenem, glasklarem Gletscherwasser gefüllt sein und den Anblick wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Weit ist es nicht und schon stehen wir an einer Hängebrücke, die den Makarora Fluss überquert. Ein paar Meter weiter sehen wir dann die Pools unter uns liegen, oder sollten sie besser gesagt unter uns liegen sehen. Der Regen hat hier leider dafür gesorgt, dass das Wasser braun und muddelig ist. Die angepriesenen Regenbogenforellen sind in dem schlammigen Getöse auch nicht auszumachen. Zu sehen und leider auch spürbar zu merken sind dagegen die zahlreichen Sandfliegen. Die winzigkleinen schwarzen Fliegen können ziemlich schmerzhaft zubeißen und verursachen einen arg juckenden Stich. So fliehen wir recht schnell wieder in Richtung Auto und fahren bei inzwischen doch tatsächlich wieder blauem Himmel weiter in Richtung Wanaka. Bei herrlichem Wetter geht die Fahrt weiter am Lake Wanaka entlang. Eine wunderschöne Küstenstraße schlängelt sich an den Felsen entlang und vermittelt den Eindruck an einem oberitalienischen See entlang zu fahren. Links und rechts heben sich die Berggipfel in die Höhe und der See blitzt in einem tiefdunklen Blau. Ungefähr in der Mitte des Sees knickt die Straße dann ab und führt durch ein Tal zum nächsten schönen See, dem Lake Hawea. Auch hier können wir uns von dem Panorama kaum satt sehen. Gegen 13 Uhr erreichen wir dann schließlich das kleine Örtchen Wanaka. Es liegt direkt am gleichnamigen See und ist im Vergleich zu Haast und Franz Josef eine richtige Boomtown. Überall wieseln Touristen durch die Straßen und an jeder Ecke sieht man Wohnmobile und Camper Vans stehen. Wir beziehen unser Hotel mit Seeblick und machen uns dann erst einmal auf zur Stadterkundung. Weit kommen wir nicht, denn Sonne und der Anblick von einem netten Café verleiten zu einem ersten Stopp. Nach dem kargen Frühstück gönnen wir uns einen leckeren Salat und ein süffiges Bier aus der lokalen Brauerei dazu. Dann bummeln wir weiter durch das Örtchen und erstehen hier und da ein paar Kleinigkeiten. Unter anderem kaufe ich mir ein paar warme Schafwollstiefel. Sie scheinen hier im Moment total „in“ zu sein und der nächste harte Winter kommt bestimmt. Gegen 16 Uhr sind wir schließlich wieder zurück im Hotel. Bei einem schönen Blick auf den See schreibe ich mal wieder ein wenig am Logbuch, während Axel sich Rücken schonend auf dem Bett lang legt. Abends geht es dann zum Restaurant „The Reef“, wo wir mit schönem Blick auf den See ein wenig Seafood zum Abendessen verspeisen. Gegen 21 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel und wenig später auch schon in den Betten. Von dort aus schauen wir noch ein wenig TV bevor wir gegen 23 Uhr mal wieder das Licht löschen.
Viel Regen sorgt für prall gefüllte Wasserfälle
Freitag, 26. Februar 2010: Wanaka – Queenstown 119 km
Heute schlafen wir mal wohlig bis 8 Uhr aus, dann gibt es ein Frühstück bestehend aus Lachsbageln, frisch gebrühten Kaffee und Orangensaft. Die Zutaten dazu haben wir uns am Vortag im Supermarkt gekauft, denn unser Hotel bietet ansonsten auch nur ein Frühstück zum Selbermachen an. Anschließend können wir den neuen Tag wieder kraftvoll in Angriff nehmen. Das Wetter sieht nach einem perfekten Tag aus und so beschließen wir die Strecke durch das Cardrona Tal zu nehmen. Die Strecke ist um einiges kürzer als der Weg über Cromwell, wird jedoch im Reiseführer als deutlich langwieriger beschrieben. Wir haben zum Glück Zeit und können die Fahrt über zahlreiche Kurven deutlich genießen. Die Landschaft ist weiterhin beeindruckend. Für uns sieht es hier aus wie in Montana. Wobei wir dort noch nie waren und daher eigentlich nicht wirklich so etwas behaupten können. Auf jeden Fall gibt es hohe Berge links und rechts, dazu braunes Gras soweit das Auge reicht. Und Schafe, Schafe und nochmals Schafe. Nachdem wir nun schon so lange in Neuseeland sind, haben wir sie endlich gefunden. Anfangs dachten wir schon es gäbe sie gar nicht. Eigentlich sah man auf der Nordinsel immer nur Kühe und Rinder. Hier jedoch zeigt sich, dass Neuseeland definitiv irgendwas zwischen 35 und 80 Millionen Schafe haben muss. Derzeit ist Schursaison und so drängen sich die Schafe teilweise dicht an dicht auf ihren Weiden. Manche haben das Scheren schon hinter sich und sehen ziemlich mager aus. Andere strotzen dagegen geradezu vor Wolle. Wir passieren Cardrona und das gleichnamige, 1963 eröffnete Hotel. Natürlich machen wir wie jeder brave Tourist auch ein Foto davon. Schließlich überqueren wir den Crown Range Saddle und haben einen wunderbaren Blick ins Tal vor uns. In Serpentinen geht es wieder bergab und wir wundern uns über die vielen hier entlang fahrenden Radfahrer. Ganz ungefährlich ist das sicherlich nicht, denn die Straße ist eng und an vielen Stellen völlig uneinsichtig. Im Tal angekommen, biegen wir erst einmal nach links ab und nicht nach rechts auf direktem Wege nach Queenstown. Im Tal fließt nämlich der Kawarau River und der bietet eine ganz besondere Attraktion. Nicht nur diente er im Film „Herr der Ringe“ als einer der Drehorte, nein, hier wurde auch noch das Bungee-Jumping erfunden. Nun ja, erfunden wurde es eigentlich auf Vanuatu, aber hier hat man daraus einen kommerziellen Hit gemacht. Seit 1988 springt man von der Kawarau Bridge und darf sich dabei den Kopf im Fluss kühlen lassen. Da Axel nicht schon wieder Rückenschmerzen haben will und ich unter furchtbarer Höhenangst leider, belassen wir es dabei uns den Spaß von der Ferne anzuschauen. Immerhin 43 m muss man in die Tiefe springen. Während wir noch gebannt dem Schauspiel zuschauen, ertönt plötzlich ein „I know you“ neben uns. „Yes, we know them too“ erklingt es gleich danach. Tatsächlich, da stehen vier uns mehr oder minder bekannte Gesichter neben uns. Aber wer war das noch gleich?! Irgendwie hat man im letzten Jahr einfach zu viele neue Leute kennen gelernt. Schnell finden wir jedoch heraus, das Margie und Drew von „Dosia“ neben uns stehen. Die beiden hatten wir in Tonga kennen gelernt. Gleich daneben stehen noch Alan und Reena von „Follow you, follow me“. Zwar haben wir auch sie schon einmal kurz in Auckland getroffen, doch so richtig reichte das wohl noch nicht zum Wiedererkennen aus. Alle vier reisen derzeit ebenfalls durch Neuseeland. Während Margie und Drew ihre Yacht inzwischen nach Australien verkauft haben, befindet sich Follow you, follow me“ derzeit auf einem Frachter in Richtung Mexiko. Neuseeland scheint doch für viele Leute der Scheidepunkt zu sein. Nachdem wir uns von den Vieren wieder verabschiedet haben, geht es auch schon wieder weiter. Wir fahren in das verschlafene Örtchen Arrowtown, einem ehemaligen Goldgräberstädtchen. Heute herrscht hier der Tourismus vor dem Gold, auch wenn man auch heute noch völlig überteuerte Goldplättchen erstehen kann oder gar selbst zur Pfanne greifen darf. Angeblich soll es hier ja noch viel Gold geben, nur die kommerzielle Schürfung ist inzwischen verboten worden. Wir durchstreifen Arrowtown nur kurz und machen uns dann auf den Weiterweg nach Queenstown. Dabei überqueren wir den Shotover River und können unter der Brücke unter uns ein Boot durch die Felsen glitschen sehen. Das will näher betrachtet werden und so kehren wir kurzentschlossen um. Am Shotover River wurde nämlich eine weitere Adrenalinschleuder erfunden, das Jetboating. Dabei fährt man in einem kleinen Boot mit Jetantrieb wilde durch ein enges Tal und vollführt dabei einen 360° Kreis nach dem anderen. Natürlich fährt man nicht selber, denn bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h würde man wohl sonst schnell an irgendeinem Felsen enden. Wir beschließen uns den Spaß zu gönnen und kaufen schnell zwei Tickets. Zwanzig Minuten später sitzen wir mit zwei netten Pärchen aus Santiago de Chile im Jetboat und lassen uns kreischend durch die Schlucht fahren. Was für ein Heidenspaß! Man darf nur einfach nicht daran denken, was passiert, wenn mal einer der beiden Antriebe ausfällt. Gegen 14 Uhr erreichen wir schließlich Queenstown und checken erst einmal in unserem Hotel ein. Für heute haben wir uns im Novotel direkt am See eingebucht. Das Zimmer ist mal wieder sehr nett und verfügt zu Axels großer Freude auch wieder über eine Badewanne. Das schöne Wetter lockt uns schnell wieder nach draußen und wir bummeln ein wenig an der Uferpromenade entlang. Die zahlreichen Cafés und Restaurants verströmen einen leckeren Geruch und so sitzen wir dann wenig später an einem schönen Außentisch mit Blick aufs Wasser und genießen ein leckeres Mittagessen. Gut gesättigt bummeln wir noch etwas weiter durch das Städtchen und sind erst gegen 16 Uhr wieder im Hotel. Dort gönnen wir uns erst einmal eine kleine Erholungspause bevor es gegen 19 Uhr dann noch einmal los geht. Allerdings nicht allzu weit, denn das Hotelrestaurant lockt uns mit einem leichten Salat zum Abendessen. Wenn wir wieder zu Hause sind, müssen wir wohl dringend mal ein paar Pfunde abspecken. Zurück im Hotelzimmer schauen wir noch ein wenig Fernsehen bzw. sichten die Fotos des Tages. Gegen 22.30 Uhr heißt es dann mal wieder Gute Nacht für uns.
Kawarau River
Samstag, 27. Februar 2010: Queenstown – Milford Sound – Queenstown ca. 574 km
Puh, da klingelt doch tatsächlich bereits um 6 Uhr der Wecker! Leicht verschlafen mühen wir uns aus den Betten und kehren wenig später im Restaurant zum Frühstück ein. Schnell ein paar Happen gegessen und dann sitzen wir auch schon in der Lobby und warten. Für heute haben wir nämlich einen Ausflug zum Milford Sound gebucht. Weil die Fahrt sehr anstrengend und weit ist, haben wir uns dabei für die Variante Bus, Boot und Flieger entschieden. Pünktlich um 7.15 Uhr werden wir dann auch vom BBQ Bus abgeholt. Gerade einmal zwanzig Leute passen in den Bus und wir finden noch ein Plätzchen in den hinteren Reihen. Sehr bequem ist es zwar nicht, doch umso mehr freuen wir uns, dass wir uns für die etwas teurere Rückreise per Flieger entschieden haben. Entlang des Lake Wakatipu und der Bergkette „The Remarkables“ geht es in Richtung Süden. Fahrer Dell („wie die Computerfirma“) versorgt uns dabei mit allerlei Informationen über die Region. Die Landschaft ist wirklich mal wieder beeindruckend. Hohe Berge, ein tiefblauer See, tausende Schafe, sprudelnde Bergbäche und grüne Weidelandschaften ziehen an uns vorbei. Eine erste Pause gönnt uns Dell allerdings erst in Te Anau. Das kleine Örtchen liegt am gleichnamigen See und bildet sozusagen das Eintrittstor zum Milford Sound. Zwar sind es bis zum Sund, der eigentlich ein Fjord ist, von hier aus noch satte 120 km, doch vor dem Sund kommt kein weiterer Ort mehr. Wir versorgen uns mit Snacks und Kaffee und nach einer halben Stunde Pause geht es weiter. Die Strecke wird immer schöner und wir dürfen nun auch ein paar Mal aus dem Bus aussteigen. Der erste Stopp wird an den Mirror Lakes eingelegt. In ein paar kleinen Tümpeln spiegeln sich hier wunderschön die Earl Mountains. Einzig störend sind dabei allerdings die tausend Touristen, die sich hier ebenfalls um das perfekte Foto bemühen. Neben unserem Bus sind nämlich zeitgleich noch etwa zehn andere Busse auf dem Weg zum Milford Sound. Entsprechend voll ist es an den Touristenattraktionen. Noch ein kurzer Klostopp und dann ist es auch schon Zeit fürs Mittagessen. Der BBQ Bus bietet nämlich auch noch ein schönes Barbeque im Wald mit an. Während wir einmal zum Lake Gaunt laufen dürfen, bereitet unser Fahrer alles am mittransportierten Grill vor. Gut hungrig dürfen wir uns dann auf Campingstühle niederlassen und Würstchen und Grillspieße verspeisen. Alles ist gut organisiert und das Esser ist durchaus genießbar. Gegen 13 Uhr geht es dann wieder weiter. Der nächste Stopp erfolgt relativ ungewollt am Homer Tunnel. Der Tunnel ist einspurig und wird nur alle Viertelstunde je Richtung befahren. Uns stört das gar nicht, denn die Aussicht vor dem Tunnel ist einfach grandios. Schließlich geht es durch den ziemlich roh behauenen Tunnel und wir erreichen nach 1,2 km endlich den Milford Sound. Die Landschaft wird tatsächlich noch großartiger und wir sitzen mit offenen Mündern im Bus. Es fällt schwer das Erlebnis in Worte zu fassen oder gar als Foto festzuhalten. Wir können einfach nur jedem ans Herzen legen den Milford Sound einmal selber zu besuchen. Der weite Weg lohnt auf jeden Fall! Bevor wir ans Wasser gelangen, gibt es noch einen schnellen Halt bei „The Chasm“. Hier hat sich ein Gebirgsbach durch weiches Gestein gebissen und eine tolle Kruft geformt. Die Natur hat sich mal wieder als Künstler betätigt. Um 13.45 Uhr erreichen wir dann endlich das kleine Örtchen Milford. Hier befindet sich der Anleger für zahlreiche Ausflugsboote, von denen wir eines wenig später besteigen können. Die Fahrt geht einmal den ganzen Fjord entlang bis auf die Tasman See hinaus. Vorbei kommen wir dabei an zahlreichen Wasserfällen und noch zahlreicheren Pelzrobben. Zweitere liegen faul auf den Felsen und nutzen die letzten Sonnenstrahlen. Leider ziehen nämlich von Westen her dicke Wolke auf und hängen sich an die Berggipfel. Gegen 16 Uhr sind wir wieder zurück am Anleger und werden wenig später am Flugplatz abgesetzt. Aufgrund des windigen und sich verschlechternden Wetters wurde unser Flug mit dem kleinen Flieger leider gestrichen. Zum Glück gibt es jedoch die Alternative per Helikopter nach Queenstown zurück zu gelangen. Da fackeln wir nicht lange und sitzen wenig später im Heli. Auch hier will man den Touristen etwas bieten und so gibt es auch hier eine kleine Zwischenlandung auf einem Gletscher. Die weiße Pracht ist so spät am Nachmittag ganz schön matschig und die tief hängenden Wolken sorgen für eine kühle Atmosphäre. Nach einer halben Stunde Flug werden wir dann auf einem Feld nahe Queenstown ausgesetzt. Dort sammelt uns ein Taxi auf und bringt uns wohlbehalten wieder zurück zum Hotel. Welch ein schöner Tag und wie gut, dass wir den Flieger zurück genommen haben. Ansonsten müssten wir jetzt immer noch für drei Stunden im Bus hocken. So jedoch können wir gegen 19 Uhr ohne Probleme zum Essen aufbrechen. Heute soll es zur Abwechslung mal Pizza sein. Wir werden nach wenigen Metern fündig und kehren bei Winnie’s ein. Dort gibt es Gourmetpizza mit Thai Chicken und Marinara Belag. Satt und zufrieden kehren wir anschließend wieder ins Hotel zurück. Axel schaut auch heute wieder Fernsehen, während ich die Fotos des Tages sichte. Ganze 550 Stück sind es immerhin geworden! Gegen 22 Uhr geht es dann doch ziemlich erschöpft ab in die Betten.
Wunderschöner Milford Sound
Sonntag, 28. Februar 2010: Queenstown – Invercargill 327 km
Ach, endlich mal wieder schön ausschlafen! Eigentlich jedenfalls. Bis gerade mal 7.30 Uhr halten wir es in den Betten aus, dann sind wir auch schon wach. Da man im Novotel Internetzeit nur in zwei Stunden Abständen buchen kann, mache ich als erstes mal den Laptop an und schaue meine Emails durch. Ach Du Schreck, da scheint es mal wieder ein Erdbeben gegen zu haben. Vor der Küste von Chile hat es einen gewaltigen Ruck gegen, ein Erdbeben der Stärke 8.8 auf der Richterskala. Eine Stadt liegt in Trümmern und bestimmt gibt es viel zu viel Tote. Für uns im Moment entscheidender sind jedoch die Tsunami-Meldungen, von denen sich bereits sechzehn Stück im Posteingang befinden. Die erste Tsunami-Warnung ist noch recht harmlos, denn sie betrifft nur Peru und Ecuador. Danach wird jedoch schnell das Gebiet erweitert und betrifft dann schließlich sogar uns in Neuseeland. Nicht Axel und mich direkt, denn wir sind in Queenstown nun wirklich weit ab von der Küste. Doch Hello World liegt natürlich noch brav in der Marina in Auckland und könnte bei einem Tsunami natürlich entsprechend Schaden nehmen. Zwischen ein bis drei Metern soll die erwartete Welle in Neuseeland erreichen. Wenn man bedenkt, dass Chile in etwa 5.000 sm von uns entfernt ist, kann man sich vielleicht vorstellen, welche Kräfte bei dem Erdbeben frei gesetzt worden sind. Wir durchforsten natürlich sofort das Internet nach den neusten Meldungen und finden schließlich heraus, dass der Tsunami gegen 9.56 Uhr in Auckland erwartet wird. Zu wenig Zeit, um noch selber etwas ausrichten zu können. So rufen wir unsere Freunde Jörg und Dörthe in Auckland an und bitten sie die Lage doch ein wenig im Auge zu behalten. Wir gehen leicht aufgeregt erst einmal Frühstücken. Heute bleibt ein wenig mehr Zeit und wir können das umfangreiche Frühstücksbuffet ordentlich ausschöpfen. Zum Glück gibt es hier am Sonntag auch Ei, wenn auch nur in Form von Rühr- oder Spiegelei. Aber man kann ja bekanntlich nicht immer alles haben. Zurück im Zimmer werden noch einmal Nachrichten gecheckt, dann geht es mal wieder los. Wir checken aus und fahren mit dem Auto in Richtung Süden los. Bis Te Anau folgen wir dabei der gleichen Strecke wie gestern. Einziger Unterschied ist, dass es heute in Höhe von Lumsden kräftig anfängt zu regnen. Da haben wir wohl gestern noch einmal Glück mit dem Wetter gehabt. In Te Anau biegen wir auf die Southern Scenic Route ein und fahren durch eine eigentlich wunderschöne Landschaft. Wie üblich ist es sehr abwechslungsreich, mal Hügel, mal Flachland, dann Sümpfe und Seen. Leider sehen wir von dem Ganzen jedoch nur bedingt etwas, denn das meiste verbirgt sich hinter einen dicken Regenwand. So unterbleiben dann auch jegliche Versuche auszusteigen oder gar eine kleine Wanderung zu unternehmen. Auf unserem Weg zur Küste durchfahren wir ein paar kleine Ortschaften, die jedoch alle arg trostlos wirken. Hier möchte man nicht mal tot über dem Gartenzaun hängen. Jedenfalls nicht bei Regen. Bei Sonnenschein mag das ganze hoffentlich etwas besser aussehen. Wir erreichen schließlich kurz hinter Tuatapere die Küste und werfen einen Blick auf die Foveaux Strait. Die Foveaux Strait ist übrigens die Meeresenge zwischen der Südinsel von Neuseeland und der vorgelagerten Stewart Island. Natürlich starren wir gespannt aufs Wasser, können jedoch keine abnorme Wellentätigkeit feststellen. Wenig später erreicht uns dann auch eine Nachricht von Jörg, der aus der Bayswater Marina vermeldet, dass Hello World das Spektakel scheinbar unbeschadet überstanden hat. Puh, da haben wir wohl bereits zum zweiten Mal Glück bei einem Tsunami gehabt. Bei weiterhin strömenden Regen geht es die Küste entlang und nach Invercargill hinein. Dort haben wir für die heutige Nacht ein Hotelzimmer gebucht. Bevor wir dort einziehen, wollen wir uns aber noch die südlichste Stadt Neuseelands anschauen. Vor ein paar Wochen kam Bluff zu einer gewissen Berühmtheit, als sich ein nicht weiter genannter Segler von seinem manövrierunfähigen Schiff im Südpazifik abbergen lies. Die Yacht wurde geborgen, nach Bluff geschleppt und dort fix wieder repariert. Zwar ist eben jener Segler schon wieder auf seinem Weg rund um die Welt, doch wir halten trotzdem mal schnell im Hafen Ausschau nach ihm. Man weiß ja schließlich nie… Im Hafen ist allerdings nichts von ihm zu sehen, was aber auch am weiterhin starken Regen liegen kann. Um uns einen besseren Überblick zu verschaffen, fahren wir daher auf den Bluff Hill hinauf, stehen jedoch bereits nach ein paar Höhenmetern mitten in den Wolken. Nichts zu sehen weit und breit. Da lohnt eigentlich noch nicht mal ein Erinnerungsfoto. So geht es dann unverrichteter Dinge nach Invercargill und ins Living Space Hotel. Dort nutzen wir mal wieder das Internet und bringen uns auf den neusten Stand bezüglich des Tsunamis. Viele unserer Freunde sind ebenfalls in den betroffenen Gebieten unterwegs, doch die meisten scheinen es ohne Probleme überstanden zu haben. Gegen 18.30 Uhr machen wir uns dann auf den Weg ein nettes Restaurant für den Abend zu finden. Das erweist sich in Invercargill als gar nicht so einfach, denn scheinbar klappt man hier sonntags einfach die Bürgersteige hoch. Erst nach ein wenig Herumwandern finden wir ein Hotel welches über ein geöffnetes Restaurant verfügt. Alle anderen Restaurants sind entweder geschlossen oder erinnern zu sehr an eine Imbissbude. Wir kehren ein und haben Glück mit der Auswahl. Das Essen ist gut, die Bedienung superfreundlich und auch das Glas Wein schmeckt mal wieder. Gut gesättigt geht es schließlich in unser Hotel zurück. Ich schreibe noch ein wenig am Logbuch, während Axel sein aktuelles Buch liest („The Atlantis Code“ von Charles Brokaw). Gegen 22.30 Uhr haben wir dann genug vom Tag und löschen mal wieder die Lichter.
Bei Regen sieht selbst die schönste Landschaft nicht unbedingt toll aus
Montag, 1. März 2010: Invercargill – Kaka Point/The Catlins 150 km
Es regnet die ganze Nacht hindurch und leider auch noch am Morgen. Egal, man muss das Wetter nehmen wie es ist. Da unser Hotel diesmal leider kein Frühstück bietet, suchen wir nach dem Auschecken erst einmal nach einer Frühstücksgelegenheit. Fündig werden wir bei McDonald, wo wir ein leckeres Panini mit Hähnchen und Pflaume verspeisen. Dazu einen aufmunternden Kaffee und schon kann es zu neuen Abenteuern los gehen. Wir folgen auch heute wieder der Southern Scenic Route, die uns heute durch das Gebiet der Catlins führt. Zwar ist die Landschaft nicht ganz so beeindruckend, wie in Fjordland, doch dafür besteht hier die Chance jede Menge Tiere zu sehen. Wir biegen in Fortrose von der Hauptstraße ab und bewegen uns über Nebenstraßen und Schotterpisten in Richtung Waipapa Point. Hier gibt es nicht nur einen schönen Leuchtturm, sondern auch noch die Chance auf Neuseeland Seelöwen. Wir haben Glück und treffen bereits nach wenigen Metern auf vier Seelöwen. Ein stattliches Männchen mit zwei kleineren Exemplaren. Daneben noch ein etwas abseits sitzendes Männchen, welches bei Annäherung an die andere Gruppe direkt mit Drohgebärden verscheucht wird. Die Dreiergruppe ist für uns Laien scheinbar in Paarungslaune und neckt sich was das Zeug hält. Perfekt für ein paar tolle Fotos. Die Kamera glüht und ich habe endlich mal wieder Gelegenheit mein dickes Teleobjektiv heraus zu holen. Zwar sind wir nur etwa 50 m von den Tieren entfernt, doch für Nahaufnahmen der dicken Eckzähne braucht es einfach ein bisschen mehr, als nur das Standardobjektiv. Später erfahren wir übrigens, dass es hier in der Gegend quasi keine weiblichen Seelöwen gibt. Was für uns wie Paarungsgebaren aussieht, ist in Wirklichkeit nur eine kleine Übung. Jeder kleinere Seelöwe wird einfach vom größten Männchen am Strand seinem Harem zugeordnet. Da spielt es auch keine Rolle, ob sich der Harem völlig aus anderen Männchen zusammen setzt. Nach zehn Minuten Dauerfotografieren lassen wir die Tiere erst einmal wieder in Ruhe und schauen uns den Leuchtturm an. Waipapa Point wurde übrigens nach einem der tragischsten Schiffsunterunglücke der neuseeländischen Geschichte errichtet. 1881 ging nämlich genau hier die SS Tararua mit 151 Passagieren und Crew unter. Nur zwanzig Leute überlebten das Unglück. Waipapa ist nebenbei bemerkt die Abkürzung von Waipapapa. Das wiederum bedeutet in Maori so viel wie flaches Wasser. Treffend benannt, wenn man auf das weit hinaus liegende Flach blickt. Wir laufen vom Leuchtturm zum Strand weiter und treffen dort noch einmal auf die Seelöwen. Eine ganz Schar Schaulustiger hat sich um die Tiere versammelt, hält jedoch respektvoll Abstand. Überall wird man auf Informationstafeln gebeten mindestens zwanzig Meter Abstand zu halten. Allerdings erscheint das angesichts der massigen Statur der Seelöwenmännchen doch relativ nah. So halten eigentlich alle Leute lieber ein wenig mehr Abstand. Die Hauer sind aber auch wirklich beeindruckend und so ein Seelöwen kann sich im Zweifelsfall doch recht schnell vorwärts bewegen. Am Strand erregen außerdem vor allem die vielen dicken Seetangstränge unsere Aufmerksamkeit. Sie haben teilweise unterarmdicke Stengel und scheinen nahezu unzerstörbar zu sein. Pech, wenn man so etwas mal in die Schiffsschraube bekommt. Wir machen uns schließlich auf den Weiterweg und fahren weiter zur Curio Bay. Hier gibt es laut Reiseführer einen versteinerten Wald zu betrachten. Zuerst muss man zwar genau hinschauen, doch bei genauerer Betrachtung lassen sich tatsächlich Holzstämme und Baumstümpfe in den Felsen erkennen. Grund für die Versteinerung war übrigens ein Vulkanausbruch mit anschließenden Schlammlawinen aus Asche. Weiter geht es schließlich nach Waikawa und Papatowai. Beide Örtchen laden nicht gerade zum Anhalten an und auch der weiterhin fallende Regen birgt nicht gerade nette Aussichten bei einem Stopp. So fahren wir bis zu den Purakaunui Falls, bevor wir uns wieder aus dem Auto wagen. Es ist nur ein kurzer Gang bis zum Wasserfall, der angeblich eines der am meisten fotografierten Motive in ganz Neuseeland ist. Vielleicht haben wir in den letzten Tagen einfach zu viele Wasserfälle gesehen, aber wir finden ihn eigentlich relativ unspektakulär. In unserer kleinen Broschüre über die Southern Scenic Route habe ich gelesen, dass es an der Surat Bay und der Cannibal Bay geradezu vor Seelöwen wimmeln soll. Da kann ich natürlich nicht widerstehen und so sind wir als Nächstes auf dem Weg zur Cannibal Bay. Während wir dort am Strand zunächst keine Tiere ausmachen können, erweist sich so manches Kelpbündel dann plötzlich doch noch als Seelöwe. Ganze sechs Tiere treiben sich über den Strand verteilt hier herum und ich verschieße natürlich mal wieder ein paar Meter Film. Anschließend geht es weiter in Richtung Kaka Point und Nugget Point. In Kaka Point (Axel ist ganz begeistert von diesem Namen) haben wir uns für die Nacht eingemietet, doch erst geht es zum Nugget Point. Hier steht ein schöner Leuchtturm, den wir natürlich auch auf Foto bannen müssen. Außerdem tummeln sich am Fuße der Felsen zahlreiche Pelzrobben. Gleich nebenan befindet sich die Roaring Bay und auch dort halten wir noch schnell an. Hier gibt es nämlich etwas ganz Seltenes zu sehen. In der Bucht haben einige Gelbaugenpinguine ihre Nester und sie gehören definitiv zu den Raritäten in Neuseeland. Wir sind natürlich scharf darauf ein paar davon zu sehen, doch dummerweise scheint das nicht ganz einfach zu sein. Die meiste Zeit verbringen die Pinguine nämlich draußen auf See, lediglich ein paar Stunden kommen sie nachts an Land. Der Stundenplan für diese Landgänge steht dann auch gleich am Parkplatz. Wir sind eine halbe Stunde zu früh dran, wagen aber trotzdem einen Versuch. Leider vergeblich, kein einziger Pinguin zeigt sich, dafür aber noch ein paar Robben. So geht es gegen 16 Uhr schließlich nach Kaka Point und zu unserem Bed & Breakfast Hotel „Breadalbane House“. Wir werden freundlich von Eigentümer Ken begrüßt und dürfen direkt in unsere hübsche zwei Zimmer Wohnung einziehen. Zur Begrüßung bekommen wir dann noch zwei Orangenmuffins serviert. Der Blick aus dem Wohnzimmer ist einmalig, denn wir schauen direkt aufs Meer und den Strand. Ken gibt uns noch ein paar Tipps für die Pinguinbeobachtung und einen Restauranttipp für den Abend. Zweiteres ist recht schnell erledigt, denn Kaka Point verfügt nur über ein einziges Restaurant. Das soll laut Ken aber dann auch sehr gut sein. Wir entspannen erst einmal eine Weile, bevor es gegen 18.30 Uhr wieder los geht. Wir fahren noch einmal zur Roaring Bay und begeben uns zur Pinguinbeobachtungsstation. Und tatsächlich, nach wenigen Minuten mache ich einen kleinen Kopf in der Brandung aus. Wenig später tapst ein Pinguin an Land und die Kamera glüht. Natürlich wieder mit Teleobjektiv, denn wir befinden uns etwa 100 m von dem Pinguin entfernt. Die Beobachtung der Tiere ist nur von einer kleinen Hütte aus erlaubt, denn die Tiere sind unheimlich scheu und schreckhaft. Nachdem ich etwa 150 Fotos geschossen habe, geht es wieder zurück nach Kaka Point. Im „The Point“ Restaurant ordern wir an der Bar zwei Bier und pochierten Kabeljau für Axel, sowie ein Steak für mich. Viel mehr als Imbissbudenqualität erwarten wir uns nicht und werden daher mal wieder völlig überrascht. Die Qualität des Essens ist hervorragend und von der Menge her fast nicht zu schaffen. Gegen 20 Uhr sind wir schließlich wieder in unserer Hotelwohnung. Axel schaut ein wenig Fernsehen, während ich mich um Logbuch und Fotoauswertung kümmere. Gegen 22 Uhr sind wir dann auch schon wieder ziemlich kaputt in den Betten.
Neuseeland Seelöwen, auch Hooker Seelöwen genannt
Dienstag, 2. März 2010: Kaka Point/The Catlins – Dunedin 113 km
Wir schlafen bis 8 Uhr aus und erwachen bei schönem Sonnenschein. Wie gut, dass sich das Wetter hier meistens sehr schnell wieder ändert. Bereits am Vorabend hat man uns ein Tablett mit Frühstückszutaten gebracht, die wir uns nun zu Gemüte führen. Gegen 10 Uhr verabschieden wir uns dann von unserem Gastgeber Ken. Bei Bed & Breakfast Hotels scheint es allerdings üblich zu sein, dass man sich beim Ein- oder Auschecken erst einmal ausführlich unterhält. So bekommen wir heute von Ken eine halbe Stunde lang dessen Familiengeschichte erzählt. Bis vor kurzem hat er hier in der Nähe eine Farm betrieben, die er nun jedoch an zwei seiner Söhne weiter gegeben hat. Das Holz für sein Haus stammt von dieser Farm und seine Altersrente besteht aus einem ganzen Wald an Bäumen. Die hat er vor vierzig Jahren gepflanzt und nun werden sie gefällt und verkauft. Eigentlich auch keine schlechte Altersvorsorge, oder? Wir machen uns schließlich auf den weiteren Weg in Richtung Dunedin. Dabei kommen wir mal wieder durch eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft. Große Seen wechseln sich mit Hügeln und Küstenstrichen ab. Kilometerweite Sandstrände laden zwar angesichts der Brandung wenig zum Baden ein, doch hätten wir hier wirklich gerne ein Pferd für den ausgedehnten Strandritt parat. Der Strand wird dabei teilweise von Felsen, teilweise von grasbewachsenen Dünen begrenzt. Man fühlt sich stellenweise an Sylt oder Norderney erinnert. Schließlich erreichen wir das Städtchen Dunedin. Hier haben wir uns für die Nacht im Scenic Hotel eingemietet. Bevor wir dort einchecken, geht es allerdings erst einmal zu einer Attraktion des Ortes. In Dunedin gibt es laut Guinness Buch der Rekorde nämlich die steilste Straße der Welt. Schnell haben wir sie dank Navigationsgerät gefunden und während ich noch nach einem Parkplatz Ausschau halte, fährt Axel auch schon hinauf. Hauptsache, dass mit der Gravitation klappt auch immer! Oben angekommen, muss Axel auf engstem Raum wenden und dann geht es auch schon wieder bergab. Hauptsache, die Bremsen halten!!! Natürlich geht alles glatt und wir haben das Erlebnis nach fünf Minuten abgehackt. So geht es dann zum Hotel und nach dem Einchecken zu Fuß weiter in die Innenstadt. Am so genannten und auch so geformten Octagon beschließen wir einen Mittagssnack in einem der zahlreichen Cafés einzunehmen. Anschließend wandern wir zum historischen Bahnhof und reservieren für den nächsten Tag eine Bahnfahrt mit der Taieri Gorge Railway. Dann geht es zum Hotel zurück, wo wir uns den Rest des Tages erholen und ein wenig im Internet surfen. Abends nehmen wir noch eine Kleinigkeit im Hotelrestaurant ein, vertrödeln aber ansonsten den Rest mit Lesen und Logbuchschreiben. Gegen 22 Uhr fallen uns mal wieder die Augen zu und wir begeben uns in die Betten.
Hier muss man gute Bremsen haben – die steilste Straße der Welt in Dunedin
Mittwoch, 3. März 2010: Dunedin – Pukerangi – Otago Halbinsel – Dunedin 185 km
Auch heute geht es bereits um 7.30 Uhr wieder raus aus den Betten. Irgendwie haben wir mal wieder nicht den Langschläferurlaub gebucht. Nach einem Frühstück am Hotelbuffet geht es dann mal wieder zum Bahnhof. Dort bekommen wir unser Ticket für den Taieri Gorge Railway und freuen uns über das sonnige Wetter. Während wir darauf warten, den Zug besteigen zu können, treffen wir doch tatsächlich schon wieder auf bekannte Gesichter. Marnie und Mike von „Shellette“ haben wir bereits ein paar Mal öfter getroffen und so fällt das Erkennen diesmal nicht schwer. Die Welt ist doch wirklich klein, oder? Zufälligerweise sitzen wir auch noch im Zug zusammen und so wird die Fahrt nicht nur landschaftlich schön, sondern auch sehr unterhaltsam. Die Zugfahrt führt uns entlang des Taieri Rivers in die Berge hinauf nach Pukerangi. Die Strecke ist 58 km lang und wir bewegen uns in einem gemächlichen Tempo voran. Kein Wunder, denn insgesamt müssen 254 Höhenmeter überwunden werden. Zahlreiche Tunnel und Brücken müssen durchfahren bzw. überquert werden. Neben uns beißt sich der Fluß immer tiefer ins Gestein und bietet so manchen schönen Anblick von oben. Die Bahnstrecke wurde zwischen 1879 und 1889 gebaut und man kann sich vorstellen wie schwierig und zeitaufwändig die Konstruktion und der Bau gewesen sein müssen. Natürlich hatte man damals auch keine Touristen als Kunden im Hinterkopf. Vielmehr galt es die vielen Schafe und später auch ein paar Goldklumpen zu transportieren. Wir erreichen schließlich Pukerangi, die Endstation unseres Trips. Die Lok wird umgekuppelt und dann geht es auf gleicher Strecke wieder zurück. Leider ziehen auch heute wieder einige Wolken auf und wir können nur hoffen, dass sich der Regen bis zum Abend zurück hält. Gegen 1.45 Uhr sind wir wieder in Dunedin und beschließen gemeinsam mit Marnie und Mike zu Mittag essen zu gehen. Dabei landen wir wieder am Octagon und müssen uns am Ende ganz schön sputen. Um 15 Uhr werden wir nämlich bereits zu unserem zweiten Ausflug abgeholt. Vorher geht es noch schnell zum Hotel zurück, wo wir uns flux umziehen. Es ist ziemlich kühl und windig geworden und der nächste Ausflug ist mit einigen Wanderungen an der Küste verbunden. Pünktlich sitzen wir in der Hotellobby zur Abholung bereit und werden auch tatsächlich von einem Kleinbus der Elm Wildlife Tours aufgesammelt. Gemeinsam mit etwa zwanzig anderen Touristen geht es zu Otago-Halbinsel hinüber. Otago liegt direkt gegenüber von Dunedin und so dauert die Fahrt nicht allzu lange. Sie geht vorbei am Inner Harbour und auch an ein paar Lagunen in der Mitte der Halbinsel. Wir bekommen diverse Watvögel gezeigt und entdecken auch ein paar Eisvögel in den Büschen. Nach etwa einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichen wir schließlich die erste Hauptattraktion der Tour. An der Landspitze Taiaroa Head befindet sich nämlich die einzige Festlandkolonie von Königsalbatrossen. Die gilt es zu besuchen und einen möglichst nahen Blick auf die riesigen Tiere zu ergattern. Bereits als wir aus dem Bus aussteigen, können wir einige Tiere über uns schweben sehen. Wir betreten das Royal Albatross Centre und bekommen erst einmal einiges wissenswertes über die Tiere erzählt. Seit 1914 haben sich die Tiere hier angesiedelt und werden seitdem fürsorglich umhegt und gepflegt. Normalerweise sind Königsalbatrosse nur auf dem hohen Meer oder auf den Chatham Inseln anzutreffen. Warum sich ein paar Tiere hierher verirrt haben, ist den Wissenschaftlern noch nicht ganz klar. Ob Überfüllung auf den Chatham Inseln oder ob die Rodung der Insel für eine militärische Station gute Nistbedingungen schuf sind zwei von mehreren Erklärungsansätzen. Seit den ersten Nistversuchen im Jahre 1920 hat die Größe der Kolonie auf jeden Fall allmählich zugenommen und umfasst heute etwa 150 Tiere. Wir erreichen die Kolonie als bereits die ersten Küken dieses Jahres geschlüpft sind. Von November bis Januar ist Brutzeit, dann schlüpft das Küken aus einem bis zu 500 g schweren Ei. Die Küken, die wir beobachten können, haben bereits einiges an Gewicht zugelegt und wiegen nun immerhin schon satte 10 kg. Die Pflege der Jungtiere beschäftigt die Eltern bis etwa September. Danach wird das Jungtier flügge und verbringt die nächsten drei bis sechs Jahre auf See. Nicht einmal betritt es dabei Land, sondern fliegt tausende Kilometer und schläft auf See. Die Reise führt es dabei ein paar Mal um die Antarktis herum, bis es schließlich wieder hier in Otago oder auf den Chatham Inseln landet und sich einen Partner sucht. Da der Partner bei den Königsalbatrossen für das ganze Leben gesucht wird, macht man sich entsprechend Mühe bei der Suche. So können wir einige Albatrosse beobachten, die sich beim so genannten „Gaming“ sozialisieren und kleine Parties abhalten. Dies dient zum einen zur Partnersuche, trägt ansonsten aber auch zu einem entspannten Verhältnis in der gesamten Kolonie bei. Noch eine interessante Information: für die Reise von Neuseeland nach Chile, immerhin über 5.000 sm, braucht ein Albatross gerade einmal acht Tage! Die Strecke legt er hauptsächlich schwebend zurück und bemüht nur ganz, ganz selten seine Flügel für einen Schwingenschlag. Er reist damit sehr energieeffizient und ruhig. Sein Herz schlägt im Ruhezustand 65 mal pro Minute, wenn er fliegt steigert er sich auf gerade einmal 68. Nachdem wir mit diesen ganzen Informationen versorgt worden sind, geht es den Hügel hinauf zur Beobachtungsstation. Damit wir die Vögel nicht stören, sind wir hinter Glas und werden von unserem Guide auch weiterhin mit vielen Informationen versorgt. Ich hole das große Tele heraus und schieße ein Foto nach dem anderen. Da die Scheiben getönt sind, ist es allerdings gar nicht so einfach. Blitze sind verboten und die Albatrosse bewegen sich erstaunlich schnell. Ein paar gute Fotos gelingen mir aber natürlich trotzdem. Nach einer halben Stunde verlassen wir das Albatross Centre wieder und fahren mit dem Bus quer über die Halbinsel. Durch privates Gelände geht es zu Steilklippe an der Ostküste. Inzwischen ist es bereits 18.30 Uhr und es wird zunehmend kühler und windiger. An unserem Zielpunkt angekommen, laufen wir über Schafsweiden zu einem Strand hinab. Dort betreten wir einen abgetrennten Bereich, der das Nistgebiet einiger Gelbaugen-Pinguine darstellt. Bereits nach wenigen Metern sehen wir dann auch schon das erste Exemplar. Ein dicker Pinguin sitzt in einem Gebüsch neben dem Weg. Er sieht ziemlich zersaust aus, denn er befindet sich gerade in der Mauser. Während die Pinguine ihre Federn wechseln, bleiben sie geschlagene 5-6 Wochen an einem Ort hocken. Dabei reduziert sich ihr Gewicht von etwa 10 kg auf bis zu 2 kg. Der Pinguin, den wir hier sehen, sieht noch wohl gerundet aus und hat wohl gerade erst mit der Mauser angefangen. Entlang des Weges treffen wir auf weitere Pinguine und können auch die Nisthöhlen von ein paar Kleinen Blauen Pinguinen begutachten. Am Strand angekommen, treffen wir dann auf weitere Bewohner des Strandabschnitts. Ein paar männliche Seelöwen liegen am Strand und ruhen sich aus. Unser Guide erklärt uns, dass die Tiere hier im Moment recht mager seien. Für uns sehen sie nach wie vor sehr massig aus, doch man kann das an der faltigen Haut erkennen. Sie haben nämlich gerade eine anstrengende Reise zur Antarktis hinter sich, wo sie sich mit den dort lebenden Weibchen gepaart haben. Nur ein paar Weibchen verirren sich ab und zu nach Neuseeland, doch auch hier wurden schon ein paar Jungtiere geboren und groß gezogen. Wir schleichen uns schließlich an den Seelöwen vorbei und zu einem kleinen Beobachtungsstand. Von dort aus haben wir eine perfekte Sicht auf die gerade eintrudelnden Gelbaugen-Pinguine. Sie verbringen den Tag auf See und kommen erst abends für die Nacht an Land. Am Strand wird sich erst einmal ausgiebig geputzt und ein wenig sozialisiert. Dann geht es zum Nest in den Büschen am Hang, wo man sich mit dem jeweiligen Lebenspartner trifft. Auch Gelbaugen-Pinguine suchen sich ihren Partner für das ganze Leben. Begrüßt wird sich mit einem Schnabelkuss. Am Nest angekommen, singen sich die Pinguine dann auch noch ein Lied vor. Ist das nicht herzig?! Wir stapfen nach einer halben Stunde den Hang wieder hinauf und ich bereue mal wieder, dass ich etwa zehn Kilo Kameraequipment mit mir herum schleppe. Aber für die schönen Fotos lohnt es sich natürlich jedes Mal. Oben am Hügel angekommen, geht es auch gleich schon wieder bergab. Hier ist das Gelände deutlich felsiger und bietet einigen hunderten Pelzrobben ein ideales Heim. Die Jungtiere sind bereits einige Wochen oder Monate alt und spielen laut quietschend in den kleine Pools, die sich auf den Felsen überall gebildet haben. Einige Alttiere können wir dabei beobachten, wie sie sich durch die Brandung hindurch aufs offene Meer arbeiten. Gar nicht so ungefährlich, doch natürlich haben die Robben einige Übung darin und so passiert auch nichts. Schließlich beginnt es zu dämmern und wir machen uns auf den Weg bergauf zu unserem Bus. Trotz Kälte und Wind kommen wir ziemlich durchgeschwitzt oben an. Genug der Bergsteigerei und ab ins Hotel. Dort kommen wir gegen 21.30 Uhr an und sind zu erschöpft um noch an Abendessen zu denken. Wir machen es uns stattdessen im Hotelzimmer gemütlich und lassen den Tag dort Revue passieren. Gegen 23 Uhr fallen uns dann langsam aber sicher die Augen zu.
Auge in Auge mit zwei Gelbaugen-Pinguinen
Donnerstag, 4. März 2010: Dunedin – Bayswater Marina/Auckland 1.068 km
Auch heute klingelt der Wecker wieder früh um 7 Uhr. Wir gehen frühstücken, packen unsere Sachen und machen uns schließlich auf den Weg zum Flughafen. Der liegt 30 km außerhalb und ist vergleichsweise klein. Auch hier dürfen wir wieder selbst einchecken und sind entsprechend schnell am Abfluggate. Es bleibt noch Zeit für einen Kaffee, dann sitzen wir auch schon wieder im Flieger. Das Wetter zeigt sich heute mal wieder besonders freundlich und so können wir auf dem Weg nach Auckland noch einmal Neuseeland in seiner ganzen Pracht von oben genießen. Selbst der Mount Cook ist heute völlig Wolkenfrei und gut zu sehen. Gegen 12.30 Uhr landen wir schließlich wieder in Auckland. Mit dem Flughafenbus geht es zum Fährterminal und von dort aus weiter mit der Fähre nach Bayswater hinüber. Am Marinaoffice wartet bereits unser Holzfisch aus Hokitika auf uns und außerdem Freikarten für die Auckland Boatshow in der nächsten Woche. Wenig später sind wir wieder an Bord und freuen uns, dass alles so aussieht wie bei unserer Abreise. Zwar ist es innen stickig und warm, doch dagegen können wir schnell ordentlich durchlüften. Wir packen erst einmal aus und freuen uns wieder freies Internet zu haben. So werden schnell alle Nachrichten gecheckt und Emails beantwortet. Während es Axel sich mit einem Buch im Cockpit gemütlich macht, schreibe ich am Logbuch und bereite die Fotos für die Veröffentlichung vor. Nachmittags fahren wir dann noch schnell zum Einkaufen und füllen unseren Kühlschrank wieder ein wenig auf. Der Rest des Tages vergeht geruhsam und wird nur durch ein Abendessen bestehend aus Brot mit Aufschnitt unterbrochen. Anschließend sitzen wir noch eine Weile im Cockpit zusammen und freuen uns wieder an Bord zu sein. Die letzten Tage waren auf jeden Fall einer unserer schönsten „Urlaube“ und wir haben viel dabei gesehen und erlebt. Neuseeland ist definitiv eine Reise wert und ein paar Teile bleiben für uns noch zu erkunden. Nun heißt es in den nächsten Wochen allerdings erst einmal Hello World für die Reise auf dem Frachter vorzubereiten. Vielleicht bleibt am Ende ja noch ein wenig Zeit für Ausflüge nach Rotorua, Lake Taupo, Wellington oder gar Nelson. Und wenn nicht, haben wir wenigstens noch einen Grund irgendwann mal wieder hierher zu Segeln!
Zu Hause ist es doch am gemütlichsten!