Tja, was soll ich sagen? Das Wetter will mal wieder nicht so, wie wir es gerne hätten. Nachdem es gestern Abend aufbrieste und drastisch abkühlte, denke ich morgens im Cockpit tatsächlich über die Verwendung einer langen Hose und Socken nach! Es ist frisch, sehr frisch. Frühstück gib es daher im Salon und der Blick auf den Wetterbericht lässt uns mal wieder spontan umplanen. Windstärke 4 in Böen 5 aus Südwest scheinen uns nicht ideal für die Einfahrt in den Rio Guadalquivir, wo wir vermutlich bei Ankunft auch noch Wind gegen Strom einkalkulieren müssten. Nö, so schlecht ist es in Mazagon nicht, als dass wir uns das antun müssen. Also werden statt den Segeln mal wieder die Fahrräder ausgepackt und wir machen eine kleine Radtour. Diesmal geht es links aus dem Hafen raus und in Richtung Huelva. Ob es dem bereits eingetretenen Fitness-Plus zuzurechnen ist? Der Hügel am Hafen hinauf in die Stadt schaffe ich jedenfalls heute ohne Absteigen zu müssen. Ins Schwitzen gerate ich trotz der kühlen Temperaturen, mag aber auch an der dicken Strickjacke liegen. Wir fahren die Haupstraße entlang an endlosen Pinienwäldern und den Containerterminals vom Yilport Huelva entlang bis zu den Lagunas de la Mujer. Dort stehen wir erwartungsvoll ein paar Minuten in einer Vogelbeobachtungsstation, sehen allerdings weit und breit keinen einzigen Vogel. Trotzdem schön dort, auch wenn die Plastik-Gewächshäuser am Lagunenrand etwas das Idyll trüben. Zurück geht es die gleiche Strecken, allerdings mit Umweg zum Carrefour Express, den Axel gestern noch auf Google Maps gefunden hat. Der Markt ist recht klein, aber ein paar Leckereien finden wir natürlich mal wieder. Zurück an Bord geben wir uns der spanischen Siesta hin und freuen uns, dass die Temperaturen wieder wärmer geworden sind. Nach einem Glas Wein im Frontcockpit kommt am Abend der gestern erstandene Fisch auf den Grill. Dazu gibt es leckeren Salat, Baguette und in wenig Olivenöl. Lecker!!!
Vielleicht gibt es auch in Spanien so etwas wie die Eisheiligen? Es ist nachts jedenfalls recht kühl, unter 10° C. Morgens sind wir geneigt die Heizung anzustellen. Machen wir aber nicht! Da sind wir eigen. Gegen 11 Uhr ist es dann endlich so warm, dass wir uns nach draußen wagen. Da es immer noch recht frisch und unbeständig zum Ankern ist, entscheiden wir uns ohne Zwischenstopp im Rio Guadalquivir nach Rota zu segeln. Ankern können wir hoffentlich bei einer anderen Gelegenheit, bei der die Temperaturen dann vielleicht irgendwann auch mal Baden und SUP-Paddeln erlauben. Einen Liegeplatz in Rota haben wir erst ab Montag reserviert, also bleiben wir noch einen Tag in Mazagon. Gibt Schlimmeres. Wir radeln nach einem späten Sonntagsfrühstück noch einmal in Richtung Düne von Mazagon, landen am Ende aber in einer Sackgasse. Die Düne können wir nicht einmal sehen, eine Steilküste versperrt den Blick und den Zugang. So geht es unverrichteter Dinge wieder zurück zum Kat und dann im Anschluß zum Mittagessen ins Restaurant Las Dunas. Wir genießen eine leckere Paella mit Tintenfisch und Gambas und kugeln mehr als satt zur Siesta wieder zurück an Bord. Den Nachmittag vertrödeln wir mit Nichtstun und Ukulel-Üben. Derweil weht ein frischer Wind mit Stärke 4-5 durch den Hafen und lässt La Ola auf den Wellen tanzen. Nein, nicht schlimm, aber da wir als einzige am Steg liegen und durch die Hafenausfahrt bis ganz nach El Rompido blicken können, hat der Wind, der eben genau aus dieser Richtung kommt, eine ganz schöne Anlaufstrecke. Und so eben auch die Wellen, die von nichts gebremst werden. Bei richtig viel Wind würden wir hier definitiv nicht liegen wollen. Abends gibt es noch ein wenig Baguette mit Schinken und Käse. Den Tatort – wenn auch aus Bremen – schenken wir uns heute ausnahmsweise mal und machen stattdessen Reisepläne. In der Bucht von Cádiz gibt es viel zu sehen und wir haben schön viel Zeit, um alles zu erkunden.
Mazagon – Rota 41,7 sm
Nun aber! Der Wecker isr für 7 Uhr gestellt, aber Lucky vermiest ihm mal wieder den Einsatz. Bereits um 6:30 Uhr verlangt er laut miauend, dass wir endlich aufstehen und ihm Frückstück servieren. Gemacht, getan und schon geht es – fast – los. Erst einmal muss Axel noch unsere Zugangskarten für die Stegtore zurückgeben und den Deposit zurückerhalten. Ausgecheckt haben wir bereits am Vortag, aber die Karten brauchten wir noch. Also radelt Axel zum Marina Office, doch leider ist weit und breit niemand zu sehen. Die Rezeption macht erst um 9 Uhr auf, der eigentlich anwesende Marinero ist nicht auffindbar. Gut, dann nicht. Behalten wir die Karten halt für den nächsten Besuch. Um 8: 30 Uhr lösen wir die Leinen und La Ola legt fast von alleine ab. Der Wind hat wie vorhergesagt nachgelassen und so geht es unter Motor den Rio Odiel hinaus und Richtung Südosten auf den Atlantik hinaus. Der zeigt sich ruhig und wir können die zahlreichen Fischerfähnchen gut sehen und umfahren. Gegen Mittag erreichen wir den Rio Guadalquivir, dessen Mündung klar an der Farbveränderung des Wassers zu erkennen ist. Wenig später kommt ein wenig Wind auf und wir können tatsächlich mal wieder Segeln! Da wir es nicht eilig haben, lassen wir uns einfach von der Genua ziehen und erreichen so am Nachmittag den Hafen von Rota. Da wir bereits reserviert und alle Formalitäten vorher erledigt haben, können wir einfach an den uns zugewiesenen Liegeplatz fahren und festmachen. Mal nicht in einer Box, sondern am Kopfsteg. Geht auch, ist aber nicht ganz so bequem an und von Bord zu kommen. Nach einer kurzen Verschnaufspause geht es zu einem ersten Rundgang durch Rota. Wir haben bereits viel Positives von dem Ort gehört und werden nicht enttäuscht. Ehrlich gesagt sind wir spontan verliebt in Rota. Hübsche Häuser, überall Blumen an den Hauswänden, nette Gassen, zahlreiche nette, kleine Geschäfte. Und alles sauber und adrett. Da wir mal wieder viel zu früh dran sind, haben die meisten Läden, Tapas-Bars und Restaurants zwar noch nicht geöfnet, aber wir wollen ja ein paar Tage bleiben, so dass wir sicherlich noch ausreichend Gelegenheit haben alles auch in geöffnetem Zustand zu begutachten. Zurück an Bord gibt es einen leckeren Aperol Spritz als Sundowner und ein paar Snacks zum Abendessen. Wir planen das Programm für die nächsten Tage und genießen den Rest des Abends an Bord.
Am nächsten Morgen wird mein morgendlicher Kaffee im Cockpit von Flamenco-Musik begleitet. Neben uns liegen die Fischer, die von der Arbeit auf dem Meer zurückkommen und die Radiomusik fröhlich singend begleiten. Dazu bimmeln immer wieder Kirchenglocken. Ein wenig wie in einer Doku von MareTV und Spanien-Feeling pur! Der Morgen beginnt ansonsten erneut mit frischen Temperaturen und leicht bedeckten Himmel. Aber man spürt, dass es schnell wärmer werden wird und die Sonne sich gegen die Wolken durchsetzen wird. Es steht also wieder ein schöner Tag bevor. Wir packen die Räder aus und radeln durch Rota. Sehr zu meiner Freude gibt es in Rota einen Carrefour Supermarkt. Den steuern wir an und stocken unsere Vorräte ein wenig auf. Danach geht es zurück an Bord, wo wir uns den Tag mit Arbeit, Saubermachen und Wäschewaschen vertreiben. Abends gibt es Hähnchenburger La Ola Style mit Salat. Leider ist es ziemlich windig und kühl, so dass wir uns einen abendlichen Gang durch die Stadt lieber aufsparen. Irgendwann muss ja auch mal die Zeit kommen, wo man abends noch bei 25° C draußen sitzen kann, oder?! Ja gut, hätten wir in Bremen bleiben sollen. Dort sitzt man scheinends abends noch bis spät draußen und genießt den frühen Sommer.
14. Mai – Bärengeburtstag! Das muss natürlich gefeiert werden. Wir starten mit leckerem Frühstück mit Ei, frisch gepressten Orangensaft und Sonne im Cockpit. Also eigentlich wie immer… Endlich ist es morgens auch mal ein wenig wärmer. Nach dem Frühstück widmet sich Axel seinen Geburtstagsnachrichten und nimmt den einen oder anderen Anruf entgegen. Gegen Mittag geht es dann mit unseren Rädern los. Wir fahren durch die Stadt in Richtung Norden und erreichen den Camino Natural, einen Fahrradweg durch die Landschaft. Leider ein wenig eintönig, da links und rechts nicht viel zu sehen ist. Wobei, es soll hier Chamäleone geben! Die sind allerdings bekanntermaßen gut getarnt oder vielleicht auch gerade irgendwo anders. Wir sehen jedenfalls keine. Wir folgen dem Radweg bis zu einer steilen roten Brücke, biegen vor Brückenüberquerung jedoch nach links in Richtung Meer ab. Bei Punta Candor halten wir und machen einen kurzen Abstecher zu Fuß in die Dünen. Von hier hat man einen guten Blick auf die Corrales de Rota, uralten steinernen Fischfangbecken, die beim aktuellen Niedrigwasser gut zu sehen sind. Weiter geht es wieder in Richtung Süden und am Strand von Rota entlang. Ob es dem Wind und den kühlen Temperaturen geschuldet ist? Wir wissen es nicht, aber der Strand ist wie leergefegt. Und dabei ist es ein so schöner und langer Sandstrand! Bevor es zurück an Bord geht, kehren wir im Restaurante El Embarcadero beim Leuchtturm ein und genießen ein schönes Geburtstagsessen. Axel bekommt Muscheln in Tomatensud, gegrillten Thunfisch und Schokokuchen mit Vanilleeis. Ich genieße Jacobsmuschel mit Krebscreme, Tintenfisch-Carbonara und Tiramisu mit Erdbeeren, wobei sich die Erdbeeren dezent verstecken und nicht aufzufinden sind. Egal, lecker war es trotzdem! Zurück an Bord pflegen wir ein wenig die Siesta-Tradition und erholen ein wenig. Am Abend gibt es dann noch ein Glas Champagner zur Feier des Tages und dann ist der Geburtstag auch schon wieder vorbei.
Den nächsten Tag nutzen wir für eine kleine Einkaufstour. Erst geht es zu Fuß zum Fischhändler ums Eck. Die Auswahl ist riesig und wir bekommen einen schönen Wolfsbarsch. Dann geht es mit den Rädern zur Stadtgrenze und zum örtlichen Lidl. Dort gibt es die aus unserer Sicht besten Brötchen und natürlich auch noch ein paar andere Leckereien. Per Fahrrad kommt man in Rota übrigens sehr gut voran. Es gibt zahlreiche Radwege und Radfahrer haben an Straßenüberquerungen Vorfahrt, die auch meist gewährt wird. Mein e-Antrieb funktioniert zwar leider immer noch nicht, aber dafür komme ich die Hügel inzwischen recht gut auch so hinauf. War vielleicht ganz gut, dass ich nun nur noch per Muskelkraft vorankomme. Auch heute nimmt der Wind ab mittag wieder ordentlich zu und es klappert, pfeift und wackelt. Aber der Wetterbericht verspricht Besserung. Ab dem Wochenende soll endlich der Sommer kommen und der Wind nachlassen. Vielleicht können wir dann endlich mal abends eines der zahllosen Tapas-Restaurants in der Stadt besuchen? Ohne zu frieren? Wäre ja fein! Heute sitzen wir erst einmal noch im geschlossenen Cockpit und verziehen uns nach dem Abendessen sogar in den Salon. Der Wind pfeift immer noch ordentlich und es ist unangenehm frisch draußen.
Der Freitag startet ruhig und gemütlich. Und noch ein wenig wärmer. Wie schön! Wir haben heute nicht viel zu tun, lediglich ein Stündchen Arbeit am Nachmittag und dann kommen endlich mal wieder Besucher an Bord. Über Dirk und Nicola von der Saga sind wir in Kontakt mit Sonja und Stefan von der Segelyacht Dawn gekommen, die hier gerade ihr Boot ausrüsten und für Langfahrt herrichten. Am Abend kommen sie zum Sundowner und Grillen zu uns und wir klönen bis Mitternacht. Wie schön, endlich mal wieder nette Segler zu treffen. Seit Portugal sind die sozialen Kontakte mangels Stegnachbarn doch sehr gering gewesen. Auch hier in Rota liegen wir als einziges deutsches bzw. sogar nicht-spanisches Boot am Steg und der Kontakt zu den Nachbarn bleibt bei einem freundlichen „Buenas Dias“ stecken. Da wir die einzigen an Bord Lebenden am Steg sind, ist es abends wie ausgestorben. Mag daran liegen, dass die meisten anderen Boote am Steg kleine Motorboote sind und auch die wenigen Segelyachten deutlich unter 10 m lang sind. Und auf die anderen Stege, wo noch weitere deutsche Yachten liegen, kommt man leider nicht drauf. Zu dumm!
Nach dem langen gestrigen Abend schlafen wir erst einmal ausgiebig aus. Dann gibt es ein schönes Cockpitfrühstück und die Vorfreude auf einen sonnigen Sommertag. Die Temperaturen sind weiter gestiegen und sollen jetzt auch erst einmal sommerlich warm bleiben. Wir radeln nach dem Frühstück mal wieder los. Es geht die Strandpromenade entlang, wo gerade das Militär eine kleine Parade mit Marschmusik aufführt. Rota hat nämlich einen sehr großen Militärstützpunkt mit zahlreichen großen Schiffen und auch Fliegern. Die Badesaison scheint auch endlich eröffnet zu sein, denn der sonst so menschenleere Strand füllt sich Minute um Minute mit immer mehr Menschen. Ein paar ganz Mutige sind sogar im Wasser zu sehen! Wir radeln bis zum Ende der Promenade weiter und dann ein wenig entlang der Dünenlandschaft mit schönen Pinienwälder. Zwischendurch biegen wir immer mal wieder zum Strand ab und blicken auf das Meer und die Stadt Cádiz am Horizont. Dort wollen wir in der nächsten Woche hin. Erst einmal mit der Fähre von Rota und später vielleicht auch noch mit La Ola in die dortige Marina. Am Ende der Radtour gibt es im Restaurante El Timon ein leckeres Mittagessen bestehend aus Iberico Schinken, Gambas in Knoblauchöl und Thunfisch-Carpaccio. Und superleckere Oliven dazu. Die schmecken hier unbeschreiblich mild und würzig. Da müssen wir auf jeden Fall noch welche von auf einem Markt einkaufen. Zurück an Bord halten wir Siesta und vertrödeln den Rest des Tages. Abends steht mit dem ESC aus Basel ein langer Abend vor dem TV an. Natürlich liegen wir wie jedes Jahr mit unseren Tipps völlig falsch und wundern uns bei einigen Liedern schon sehr über den Musikgeschmack des Voting-Publikums.
Nachdem es gestern vorm TV recht spät geworden ist, schlafen wir am Sonntag schön lange aus. Erst das ausdauernde Bimmeln der Kirchenglocken lockt uns aus den Kojen. Beim Cockpitfrühstück müssen wir dann unseren Tagesablauf erst einmal umplanen. Eigentlich wollten wir das angesagte sonnige und windstille Wetter nutzen, um erstens La Ola vom Staub und Sand der letzen Tage zu befreien und zweitens endlich mal unsere Beschattungssegel auszuprobieren. Die liegen bisher nämlich völlig unangetastet in der Backskiste. Dummerweise weht es allerdings mal wieder ordentlich und so verschieben wir diese Aufgaben. Stattdessen tauen wir heute mal unseren Tiefkühler und den Cockpitkühlschrank ab. Dabei wird auch gleichzeitig eine Inventur gemacht und was Passendes fürs Abendessen finden wir auch. Leider vereisen die Geräte recht schnell und verfügen auch nicht über automatische Enteisungsfunktionen wie normale Haushaltsgeräte. Vereisung bedeutet weniger Kühlleistung, weniger Kühlleistung bedeutet höherer Stromverbrauch. Den gilt es zu vermeiden, auch wenn wir hier in der Marina natürlich eigentlich ausreichend Strom zur Verfügung haben. Aber irgendwann wollen wir ja auch mal wieder Ankern.
Der nächste Tag ist wieder weniger windig und so kommt das ursprünglich für gestern vorgesehene Tagesprogramm zum Einsatz. Erst einmal geht es aber mit den Fahrrädern zum Einkaufen. Diesmal fahren wir zum Mercadona und können auf dem Weg tatsächlich einen Papageien – genauer gesagt einen Mönchssittich – in den Bäumen entdecken. Die sind hier als sogenannte Neozoon aus Südamerika eingewandert – vermutlich irgendwann irgendwo ausgebüchst – und dann heimisch in freier Natur geworden. Zurück an Bord gibt es einen kleinen Mittagsnack. Sushi für Axel und Crevetten für mich. Beides in sehr guter Qualität im Supermarkt erhältlich. Dann geht es nach einer kurzen Pause an die Arbeit. Wir kramen die Sonnensegel aus der Vorschiffsbackskiste. Liegen natürlich wieder ganz unten. Also kommen auch Code-Zero, Hackenporsche und Ersatzkatzenklo raus aufs Vorschiff. Dann heißt es Sonnensegel auseinandertüdeln und gucken wofür welches Segel gedacht ist. Gar nicht so einfach, wenn keine Beschriftung dran ist. Am Ende tüfteln wir aber raus, dass wir Sonnensegel fürs Vorschiff, sowie für das Achtercockpit haben. Probeweise setzen wir die Beschattungs fürs Vorschiff und freuen uns über die gut verarbeiteten und angenehm luftig beschattenden Sonnensegel. Bisher brauchen wir sie allerdings wettertechnisch weiterhin nicht, so wandert alles wieder fein in die Backskiste zurück. Anschließend bewaffnen wir uns mit Schlauch und Schrubber und rücken dem Dreck an Deck zu Leibe. Da kommt mal wieder ganz schön braune Brühe runter und auch die Vögel haben das Deck ausgiebig „verziert“. Am Ende strahlt La Ola wieder im Sonnenlicht und wir freuen uns über unser Tagwerk.
Ausflug nach Cádiz
Am 20. Mai heißt es früh aufstehen für uns. Wir wollen in die historische Stadt Cádiz und nehmen dafür bereits um 8:35 Uhr die Fähre. Für Axel ist das zwar viiiiieeel zu früh, aber ich möchte gerne vor den anderen Touristen und vor der Siesta möglichst viel von Cádiz durchwandern. Zudem ist es um die Uhrzeit auch. och angenehmer von den Temperaturen. Pünktlich stehen wir am Fahranleger, erstehen zwei Tickets für Euro 5,45 pro Person und sind erstaunlicherweise die einzigen Fährgäste an Bord. So lassen wiruns vom öffentlichen Nahverkehr ganz privat in etwa einer halben Stunde nach Cádiz schippern und sind froh, dass wir so früh vor Ort sind. Ganze drei Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen und entsprechend voll wird die Stadt wohl werden. Wir wandern am Rathaus vorbei in Richtung Teatro Romano de Cádiz, sparen uns allerdings den Besuch, obwohl der sogar kostenfrei gewesen wäre. Entlang der Avenida Campo del Sur laufen wir immer am Wasser entlang rund um die Altstadt von Cádiz und entdecken schöne Ort und nette Ecken. So lädt beispielsweise der Parque Genovés mit seinem Botanischen Garten zu einem schattigen Bummel ein. Sehr beeindruckend finden wir auch die ca. 500 Jahre alten Würgefeigenbäume. Und natürlich bietet Cádiz auch architektonisch einiges zum Angucken und Bestaunen. Sei es die Kathedrale, das Castillo de San Sebastián oder das Balneario Nuestra señora de la Palma y del Real. Nach dem Rundgang um die Stadt geht es schließlich in die Stadt hinein. Auch hier finden wir manch nette Ecke und genießen am Plaza da Mina einen frischen Orangensaft und ein Bocadillo. Weiter geht es in die Gassen der Altstadt, die inzwischen immer, immer voller geworden sind. So voll, dass es uns zu eng wird. Wir statten noch schnell dem Mercado der Abastos einen Besuch ab, bevor es zurück nach Rota gehen soll. Der Markt gefällt uns sehr gut. Innerhalb eines historischen Gemäuers mit Säulengängen gibt es einen moderneren überdachten Teil. Es gibt es eine riesige Auswahl an frischem Fisch, Gemüse, Obst und so manche kleine, aber recht überfüllte Tapas-Bar. Und wir können ein paar Oliven erstehen. Anschließend geht es zurück zum Fähranleger, wo man uns allerdings erklärt, dass die nächste Fähre erst um 15:15 Uhr fährt und nicht um 13:30 Uhr. Die fährt nur am Wochenende! Schöner Mist, aber man hätte den Fahrplan ja auch richtig lesen können. Also wandern wir noch ein wenig weiter durch die Stadt und erkunden die Baluarte y Murallas de San Carlos, wandern die historischen Kanonen entlang und landen schließlich im Jardines de Alameda Apodaca, wo wir im Schatten des mächtigen Ficus Centenarios einen Aperol Spritz genießen. Dann geht es wieder zurück zum Hafen und schließlich mit der Fähre zurück nach Rota. Puh, ganz schön anstrengend, so ein Urlaubstag! Insgesamt haben wir heute 14 km hinter uns gebracht, 24k Schritte. Also legen wir schnell die Füße hoch und entspannen erst einmal bei einem Vanille-Eis mit Erdbeeren. Abends werden noch die neuen Oliven getestet und für gut, aber noch nicht sehr gut befunden. Dann ist der schöne Tag auch schon fast wieder Geschichte.