Wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile habe?! Was lange währt, wird endlich gut?! Auch wenn sich auf unserer Webseite die News gerade jagen, sind für uns von der ersten Entscheidung bis heute viele Jahre und Monate ins Land gezogen. Aber….! Nach unzählingen Überlegungen, Recherchen, durchblätterten Prospekten, geklickten Webseiten, YouTube-Videos und Kontakten zu Brokern und Yachteignern sind wir nun endlich fündig geworden!
Hoffen wir jedenfalls 🙂
Anfang März 2024 stiegen wir in den Flieger nach London. Nach einer ziemlich holprigen Landung und Schlingerkurs auf der Landebahn ging es mit dem Leihauto weiter auf dem Motorway Richtung Westen. Vorbei an Bristol und Exeter bis ganz nach Falmouth im wunderschönen Cornwall. Das Wetter? Nun ja. In England war man uns anscheinend wettertechnisch weit voraus, denn es herrschte feinstes Aprilwetter. Von Sonnenschein über Regen und Schnee, alles dabei.
Diverse Baustellen und Staus machten den Weg nicht einfacher und die letzten Kilometer im Stockdusteren bei Regen auf der falschen Seite fahrend durch die engen Straßen von Cornwall waren dann doch eine Herausforderung. Aber, dank Axels Fahrkünsten, erreichten wir wohlbehalten uns Hotel Merchant Manor in Falmouth. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es fast auf geradem Wege ins hoteleigene Restaurant und nach einem kühlen Bier sah die Welt schon wieder rosiger aus.
Am nächsten Morgen erwartete uns strahlender Sonnenschein! Und ein Frühstück mit Ausblick aufs Meer! Gut gestärkt mit Egg Benedikt und Rührei mit frischem Lachs ging es am späten Vormittag in die Port Pendennis Marina von Falmouth, wo bereits Yachtmakler Lee auf uns wartete. Und natürlich die Hauptsache des heutigen Tages: Aliseo.
Aliseo ist eine Lagoon 450 S, wobei S für SporTop steht. Sie hat im Vergleich zur Lagoon 450 F (Flybridge) nur einen erhöhten Steuerstand, der jedoch schön geschützt und überdacht ist. Wir gehen an Bord und landen im gut geschützten Cockpit, welches rundherum dicht gemacht werden kann. Das ist auch gut so, denn das Wetter hat sich wieder auf April eingestellt und es schüttet binnen Sekunden wie aus Kübeln, während kurzes Zeit später wieder die Sonne scheint. Dazu weht ein flotter Wind und wir sind froh drinnen zu sein. Wir begutachten also erst einmal alles im Inneren und finden Aliseo genauso vor, wie wir sie uns nach den ersten Bildern im Exposé vorgestellt haben. Gut gepflegt, gut ausgerüstet und ziemlich robust gebaut. Gegen Mittag kommt noch Eigner Steve dazu und beantwortet und unsere Detailfragen. Ein paar Dinge passen zwar noch nicht ganz so, wie Axel und ich sie uns vorstellen, aber nach unserem „bereinigten“ Preisberechnungen ist Aliseo immer noch ein sehr gutes Boot für einen sehr guten Preis.
Nachdem alle Fragen geklärt sind, besprechen wir das weiterer Vorgehen. Der Zeitplan ist dabei nicht ganz einfach, denn wir wollen erst noch ein offizielles Gutachten über den Zustand machen lassen, bevor wir einen Kaufvertrag unterschreiben. Allerdings fliegt Eigner Steve in Kürze auf unbestimmte Zeit nach Neuseeland. Und eine Einweisung vom Voreigner ins Schiff hätten wir natürlich auch gerne. Die nächsten Wochen werden also sportlich und wir hoffen, dass alles so klappt, wie wir es uns vorstellen.
Nachdem wir uns von Steve und Lee wieder verabschiedet haben, nutzen wir das inzwischen wieder sonnigere Wetter für einen kleinen Ausflug entlang der Küste. Erst geht es zum Pendennis Castle und dann weiter in Richtung Westen bis zum kleinen Örtchen Marazion. Von hier aus erheischen wir einen schönen Blick auf St. Michael’s Mount, der Schwesterinsel zum französischen Mont-Saint-Michel.
Nach einem weiteren netten Abendessen und Übernachtung in unserem Hotel, geht es am nächsten Tag wieder zurück gen Osten. Wir nehmen diesmal eine andere Route und fahren über Exeter, Dorchester und Southampton bis nach Windsor. Dort habe ich uns vis-a-vis von Schloss Windsor im Hotel Macdonald eingemietet. Wir nutzen das zwischenzeitlich sehr schöne und deutlich mildere Sonnenwetter und erkunden die Gegend. Den Besuch in Schloss Windsor sparen wir uns allerdings angesichts der Menschenmassen lieber und nehmen stattdessen ein schönes Guiness im Pup gegenüber vom Schloss ein.
Am nächsten Tag geht es nur noch ein kurzes Stück bis zum Flughafen Stansted und nach einem ruhigen Flug sind wir am Nachmittag wieder wohlbehalten in Deutschland zurück.
Nun heißt es Dinge organisieren, Termine festziehen und ganz doll Daumen drücken, dass alles klappt und wir in ein paar Tagen oder Wochen Aliseo – und nein, den Namen würden wir nicht behalten – unser Eigen nennen können!