Sicherheit & Medizin an Bord

„Medizin an Bord“-Seminar in Hamburg

Zur Vorbereitung auf unseren großen Törn haben wir vom 10.-11. Februar 2007 am Seminar der Kreuzer Abteilung „Medizin an Bord“ teilgenommen. In zwei Tagen wurde anschaulich vermittelt, wo die Grenzen der medizinischen Versorgung an Bord liegen und wie man sich im Zweifelsfall mit Bordmitteln doch noch helfen kann. Neben dem theoretischen Wissen wurde uns auch die Praxis von Wundnähen, Blutzucker- und Blutdruckmessen, Zugängen für Infusionen legen und Herz-Lungen-Wiederbelebung gezeigt. Die Operation am offenen Schweineherzen hatte allerdings nur fortbildenden Charakter und wird für den Bordgebrauch nicht empfohlen.

Sicherheitstraining in Neustadt/Holstein

Mit dem Sicherheitstraining bei der Bundeswehr in Neustadt/Holstein stand ein weiteres Seminar zu Vorbereitung auf unseren großen Törn an. Vom 16. bis 17. Februar 2007 hatten wir die einmalige Gelegenheit solche Ereignisse wie Wassereinbruch, Feuer an Bord und Einsteigen in die Rettungsinsel einmal „live“ zu erleben. Am Freitagmittag ging es nach einer kurzen Einweisung los. In zwei Gruppen aufgeteilt, zogen die Teilnehmer los. Im Wassertank wurde der Einbruch von Wasser an Bord simuliert. Mehrere Lecks waren gleichzeitig zu stopfen um das „Schiff“ am Sinken zu hindern. Keine leichte Aufgabe! Trotz vorher zurecht gesägter Teile, einer Vielzahl von griffbereiten Hilfsmitteln und ausreichend helfenden Händen, gelang es zunächst nicht, das Schiff am Sinken zu hindern. War doch in der Hektik einfach vergessen worden die Bilgepumpe anzuschalten. Mit jeder weiteren Übung und entsprechender Erfahrung mehr gelang es am Ende aber doch das Nass im Schiffsinneren auf einem erträglichen Niveau zu halten. Weiter ging es zur Brandabwehr. Die nötige Theorie vermittelte ein kurzes Video aus den 70er Jahren. Angesichts des Alters der dazu eingesetzten Fernseher aber auch nicht weiter tragisch. Die wichtigsten Verhaltensregeln konnten jedenfalls vermittelt werden. Danach ging es in die Brandhalle. Dort zündelten mehrere Freiwillige von der Feuerwehr einen Brand nach dem anderen für uns. Mit Pulver, CO2 und Wasser wurden verschiedenste Feuer erfolgreich gelöscht. Am zweiten Tag stand das Training im Schwimmbad an. Im gut geheizten Wellenbad wurde der Einstieg in die Rettungsinsel von der Yacht aus, sowie das Verharren in eben jener bei hohem Seegang geübt. Raus ging es aus der Insel über eine 3 m hohe Wand, die mit Hilfe eines Netzes zu erklimmen war. Unser so simuliertes Rettungsschiff fing dann leider auch an „zu brennen“ und musste durch einen Sprung ins Wasser wieder verlassen werden. Mit inzwischen aktivierten Rettungswesten mussten dann erneut die Rettungsinseln aufgesucht werden. Gar nicht so einfach mit einem dicken Auftriebskörper vor der Brust. Zurück an Land durfte dann eigenes Ölzeug und Rettungsmittel angelegt werden. Jeder konnte ausprobieren, ob die eigene Weste auch wirklich in der Lage ist, sich selbst mit angelegter Kleidung zu drehen. Während meine Rettungsweste zwar ordnungsgemäß auslöste und mich von der Brustlage in die ohnmachtsichere Rückenlage drehte, schlug mir leider die Batterie der Sicherheitsleuchte mit voller Wucht gegen meine linke Augenbraue. Es entwickelte sich in kurzer Zeit ein dickes Ei und die Übung war für mich erstmal zu Ende. Zum Glück gab es sofort ein paar Eiswürfel zur Kühlung. Währenddessen übten die anderen noch ein wenig Abbergen mit Rettungsschlinge und -korb. Sogar ein Helikoptereinsatz wurde simuliert. Beim Mittagessen im Offizierheim hatte ich dann das große Glück, dass sich unter den Teilnehmern Heilpraktikerin Inge befand. Sie versorgte mich liebevoll mit Arnika-Globoli und versuchte die Schwellung an meinem Kopf mit geübten Griffen zu lindern. Und was soll ich sagen: Es half!!! Nachmittags war ich wieder einigermaßen fit und konnte mit den anderen noch ein paar Schießübungen durchführen. Am Wasser wurden Signalfackeln, Nico-Signalraketen und Comet Signalgeber ausprobiert. Aufgrund des starken landeinwärts wehenden Windes konnten leider keine Fallschirmsignalraketen ausprobiert werden. Nach abschließendem Kaffee und Kuchen und der Austeilung der Teilnehmerzertifikate ging es für uns wieder zurück nach Hause. Den eigentlich geplanten Überraschungsbesuch bei Andreas Geburtstagsfeier ließen wir dann angesichts meines inzwischen doch recht farbenprächtigen und zugeschwollenen Auges dann leider ausfallen.