Nachdem wir nun endlich einen Katamaran gefunden haben, muss der Umzug an Bord geplant werden. Natürlich hätten wir gerne kurze Wege, also haben wir als erstes in der Marina Europahafen in Bremen angefragt. Direkte Antwort, für Sommer 2024 ist nix mehr frei und auch die nächsten Jahre haben wir keine Chance. Mmh.
Im Prinzip brauchen wir natürlich gar keinen Dauerliegeplatz für die Saison. Aber im Vergleich sind Gästeplätze viel teurer, so dass sich ein Saisonplatz eigentlich rechnet. Hilft aber nichts, wenn kein Platz zur Verfügung steht.
Also weitergesucht und nächste Möglichkeiten in Bremerhaven gefunden. Doch sowohl Nordsee-Yachting als auch ImJaich Marina haben keinen Platz für uns. Wilhelmshaven? Auch nix. Hooksiel? Da kommen ja direkt alte Heimatgefühle auf! Nur leider ist auch hier kein Liegeplatz für uns frei. Cuxhaven? Noch gut erreichbar, auch mit dem Zug. Bei der Segler-Vereinigung waren wir auch mit Hello World schon ein paar Mal zu Gast, aber auch die City-Marina wäre uns recht.
Plan B
Da wir sowieso ein paar Arbeiten noch machen wollen, steht auch noch Plan B als Alternative zur Verfügung. Wir würden den Katamaran erst einmal an Land stellen und alle Umbauarbeiten tätigen. In der Zeit würden wir dann auch unseren Haushalt umziehen und das Boot so weit wie möglich beladen. Dann vielleicht noch ein paar Törns nach Helgoland und irgendwann im Juli/August würden wir dann Richtung Englischer Kanal, Spanien und Portugal lossegeln. Da wir die Werft Hooksiel gut vom letzten Mal kennen, bietet sich diese natürlich wunderbar an. Dummerweise stellen wir allerdings fest, dass wir leider nicht wirklich durch die Schleuse passen. Bei Inselmann in Bremerhaven würden wir zwar durch die Schleuse locker durchpassen, aber reicht die Kranbreite? Auch hier fragen wir natürlich schnell nach und bekommen die Antwort, dass es ab 7 m Breite bereits eng wird und mehr als 7,50 m überhaupt nicht gehen. Nun denn, damit kommt Plan B wohl erst einmal nicht zum Tragen.
Tor zur Welt
Nach vielen Anfragen erreicht uns dann ein Angebot aus Hamburg-Harburg. Gleich neben dem Winterliegeplatz von Clipper DJS, auf deren Traditionsseglern ich vor langer, langer, wirklich sehr langer Zeit einmal meine ersten Segeltörns gemacht habe. Von der Distanz vergleichbar mit Bremerhaven und da wir Verwandte und Freunde in Harburg und Hamburg haben, vielleicht gar keine so schlechte Alternative? Dummerweise müsste man einmal ganz die Elbe rauf, was gelegentliche Wochenendtörns nach Helgoland quasi ausschließen würde. Andererseits könnte man so nochmal ein paar Annehmlichkeiten in der großen Stadt genießen. Was uns nicht gefällt sind die notwendigen Brücken- und Schleusenpassagen, die es zu bewältigen gilt und auch die teilweise sehr negativen Rezenssionen im Internet geben uns mehr als zu denken.
Geheimtipp an der Elbe
Zum Glück gibt es in der Seglercommunity immer einen verlässlicher Ratgeber und so erhalten wir schließlich von unserem Freund Johannes Erdmann den Tipp, uns doch mal das Altländer Yachtzentrum in Grünendeich an der Elbe anzuschauen. Er kann Hafen und Werft empfehlen und war dort vor ein paar Jahren mit seiner Fountaine Pajot an Land. Katamarane werden dort nicht gekrant, sondern können am Slip trockenfallen und werden dann mit einem Hubwagen und Trecker an Land gezogen. Klingt gut für uns und so fragen wir natürlich auch dort umgehend an. Einen Liegeplatz im Wasser kann man uns auch dort leider nicht anbieten, aber man würde wohl versuchen, uns dort über den Slip an Land zu holen. Ganz sicher ist man allerdings nicht, ob das auch klappen würde. Wenn nicht, müssten wir halt nach einer Tide wieder weg. Auf jeden Fall könnten wir in Grünendeich dann das noch benötigte Seewasserventil für die Klimaanlage einbauen. Da sollte eine Tide absolut ausreichen!
Alte Liebe
Schlussendlich finden wir dann doch noch einen Unterschlupf für „La Ola“. Die City-Marina in Cuxhaven bietet uns für ein paar Monate einen schönen Liegeplatz mitten im alten Zentrum von Cuxhaven an. Hier müssen wir zwar auch eine Brücke bewältigen, aber eine lange Elbfahrt bleibt uns erspart. Und wir können vielleicht schon mal den einen oder anderen Wochenendtrip nach Helgoland unternehmen. Für einen Blick auf die „Alte Liebe“ und den „Semaphor“ müssen wir uns nur kurz die Füße vertreten, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gibt es ebenfalls in fußläufiger Entfernung. Und da Cuxhaven ja immer eine Reise wert ist, freuen wir uns bereits jetzt, wenn uns an dem einen oder anderen Tag mal jemand im Hafen besucht und uns von der Arbeit abhält oder auch dabei unterstützt!