Digitalisierungswelle

Tja, wenn man sich entschieden hat, sein Haus gegen eine Katamaran einzutauschen, bedeutet dies als erstes Eines: Ausmisten, Entrümpeln, Verschenken und sich von liebgewonnenen Sachen trennen. Da wir zwischen Entscheidung und Auszug zum Glück relativ viel Zeit haben, können wir das Ganze systematisch und bisher ohne allzu großes Chaos angehen.

Gestartet sind wir mit Dingen, die den normalen Alltag nicht beeinflussen, sprich, die sowieso einfach nur irgendwo im Schrank ihr Dasein fristen und sich gut digitalisieren lassen.

Fotos

Im Laufe der Jahre haben sich bei uns – wie vermutlich bei jedem von Euch – hunderte, wenn nicht gar tausende Fotos angesammelt. Alte Fotoalben mit Kinderfotos, die ersten Aufnahme mit der eigenen Kamera bis hin zu den letzten Reiseerinnerungen. Da wir diese Berge an Papier nicht an Bord mitnehmen können und uns gegen das Einlagern von Fotos entschlossen haben, ging es an die Aufgabe Fotos zu digitalisieren, damit wir auch weiterhin alte Erinnerungen anschauen können.

Der erste Versuch der Digitalisierungswelle startete mit einem Fotoscanner. Allerdings war der Prozess mühsam, zeitaufwendig und qualitativ nicht sehr überzeugend. Dann stießen wir auf die App Photomyne, mit der man mit seinem Smartphone schnell und einfach mehrere Fotos abfotografieren konnte. Die App übernimmt (relativ) zuverlässig den Zuschnitt der einzelnen Bilder und die digitalen Fotos werden automatisch in der Cloud gespeichert.

Unsere gesammelten Fotoerinnerungen liegen nun doppelt gesichert in der Cloud und auf unserer Festplatte und sind für uns an jedem Ort der Welt abrufbar. Schön sortiert in Alben und mit Informationen zu den Personen und Orten versehen, so dass keine Erinnerung verloren geht. Die Digitalisierungsaktion hat zudem viel Spaß gemacht, da die meisten Fotos mehr oder minder seit Jahrzehnten nicht mehr angeschaut worden waren und wir uns nun alle Fotos mal wieder anschauen und in Erinnerungen schwelgen konnten.

Reisetagebücher + Poesiealben

Es war schon herrlich, mal wieder in den alten Poesiealben vom kleinen Axel zu stöbern! Oder meine Reiseerinnerungen an das Zeltlager auf Korsika, Klassenfahrten nach Berlin oder die ersten Segeltouren mit Clipper zu lesen. Damit auch diese Erinnerungen nicht verloren gehen, haben wir sie ebenfalls mit der App von Photmyne erfasst und digital verfügbar gemacht.

Kochbücher

Als leidenschaftliche Köche sind wir mindestens ebenso leidenschaftliche Kochbuchsammler. Wie bei den Fotos stand aufgrund des hohen Gewichts von Papier schnell fest, dass unsere Kochbuchsammlung nicht mit an Bord kommt. Aber natürlich sind uns Rezepte wichtig – auch auf See! Also galt es auch hierbei die Kochbücher und die darin enthaltenen Rezepte zu digitalisieren.

Nach einigen Anläufen landeten wir hierfür bei der App RecipeChef, die einem ein einfaches Abfotografieren der Rezepte bietet, die Texte erfasst und umwandelt und in ein digitales Kochbuch einspeist. Neben Zutaten und Zubereitungshinweisen können auch weitere Details erfasst werden und eigene Kategorien festgelegt werden. Zudem kann man das Rezept um Fotos ergänzen, die entweder ebenfalls aus dem Buch abfotografiert werden oder beim Kochen von den eigenen Gerichten entstehen. Last, but not least gibt es eine Vielzahl von Suchmöglichkeiten, so dass mit der Digitalisierung nun endlich auch das lästige Durchwühlen von dutzenden Heften und Büchern auf der Suche nach dem „einen“ gesuchten Rezept entfällt.

Aufbewahrt haben wir am Ende lediglich nur etwa zehn Bücher, die mit an Bord sollen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Kochbücher, sondern um allgemeine Lebensmittelkunde oder Bücher zu exotischen Zutaten.

Akten

Auch wenn wir in unserer beruflichen Tätigkeit heutzutage sehr digital arbeiten, fanden sich doch noch erschreckend viele Aktenordner mit einer Unzahl von Papieren, Belegen, Bescheiden und Bilanzen bei uns. Vieles davon hätte natürlich bereits seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten vernichtet werden können. Aber, einmal in einer Ecke abgestellt, bleibt halt vieles doch einfach liegen. Alle Akten, die nicht der gültigen Aufbewahrungspflicht mehr unterliegen, wurden daher von uns Step by Step vernichtet und geschreddert. Alle anderen Belege entweder gescannt und digital abgelegt oder für eine Einlagerung vorgesehen.

Nicht nur die Papiermenge war dabei erschreckend, sondern auch der Staub, der sich über die Jahre angesammelt hat. Selbst wenn man sich nicht gerade wie wir Flächenmäßig verkleinern möchte, sollte man daher wirklich öfter mal alte Akten entsorgen!