Blauwassertour 2009 – Teil 24

Vierundzwanzigster Teil unserer Reise über die Vorbereitungen für unsere Pazifiküberquerung vom 26. Januar bis 10. Februar 2009.

Montag, 26. Januar 2009: Panama City 0 sm

Nachdem Bärbel uns verlassen hat, beginnt für uns nun wieder der Ernst des Lebens. So stehen wir also bereits um 7.30 Uhr und bereiten uns erst einmal ein leckeres Frühstück im Cockpit. Heute ist es mal wieder schön sonnig und schon ziemlich warm. Nach dem Frühstück mache ich mich heute an die Inventur in unserem Badezimmer, denn wer will schon mitten in der Südsee ohne Duschgel da stehen. Erstaunlicherweise scheinen allerdings noch alle Pflegemittel reichlich vorhanden zu sein. Aber wir hatten ja auch im letzten Jahr bereits ordentlich gebunkert. Anschließend schreibe ich mal wieder Logbuch, während Axel ausprobiert, ob unsere Heizung eigentlich noch funktioniert. Das gute Stück springt tadellos an und heizt ordentlich das Schiff durch. Auf Letzteres hätten wir natürlich gut und gerne verzichten können. Doch sollten wir doch noch nach Neuseeland segeln, werden wir die Heizung sicherlich wieder brauchen können. Anschließend besucht Axel noch schnell unseren bordeigenen Friseursalon und macht sich schließlich frisch gestylt auf den Weg zur Marina um heraus zu finden, ob es mit unserem Krantermin nun klappt. Ich bleibe an Bord zurück und räume noch ein wenig auf. Auch die Putzmittel sollen zur Abwechslung mal gecheckt und eventuell ergänzt werden. Axel kommt schließlich nach einer dreiviertel Stunde wieder und verkündet, dass wir heute tatsächlich nicht gekrant werden. Dafür aber ganz bestimmt morgen, sagt jedenfalls Chefmarinero Cesar. Na, mal abwarten. Im Hotel hat Axel auch direkt Bescheid gesagt, dass wir nun erst einen Tag später einziehen werden. Zum Glück scheint das kein großes Problem, nur dass man ab Freitag ausgebucht ist, könnte schwierig werden. Aber vielleicht gehen die Arbeiten ja auch schnell voran und wir sind vorher schon wieder im Wasser. Hoffen kann man ja mal! Wir entschließen uns spontan noch weiter an unseren Tiefkühlvorräten zu arbeiten und laden als Beihilfe John und Linda von „Nakia“ zum abendlichen Grillen ein. Wir unterhalten uns wie üblich über unsere nächsten Reisepläne und verbringen einen netten Abend mit den Beiden. Gegen 21.30 Uhr ist mal wieder Schicht im Schacht und die Gäste fahren zu ihrem Boot zurück. Wir räumen noch schnell ein wenig auf und verschwinden dann mal wieder früh in den Kojen.

Alles wird ausgeräumt, gezählt und wieder eingepackt

Dienstag, 27. Januar 2009: Panama City 1,6 sm

Da wir nicht vor nachmittags gekrant werden sollen, können wir heute noch mal in Ruhe ausschlafen. Nach dem Frühstück geht es dann erst einmal mit dem Dinghy an Land. Wir schnappen uns ein Taxi und fahren zuerst zur Freeway-Laundry. Die Gelegenheit ist günstig und so bringen wir neben unserer dreckigen Wäsche diesmal auch unsere Kopfkissen und Bettdecken zur Reinigung. Anschließend geht es zur Aalbrook Mall und dem dortigen Do-it Center. Wir kaufen noch ein wenig Material für die Arbeiten am Schiff und erstehen außerdem ein wenig Sprühlack für meine Muschelkreationen. Zurück an Bord wird alles weg gepackt und das Schiff startklar gemacht. Axel fährt noch einmal an Land und geht sicherheitshalber bei der Marina vorbei. Dort erfährt er, dass wir jetzt statt 14.30 Uhr schon um 13.30 Uhr da sein sollen. Ansonsten sei alles in Ordnung und wir würden wie geplant gekrant werden. Nachdem Axel zurück ist, packen wir daher unsere restlichen Tiefkühlvorräte und fahren sie zu „Carina“ hinüber. Fast alles passt in deren Gefrierfach und wird die nächsten Tage dort gut aufbewahrt werden. Ein paar Koteletts bringen wir noch bei „Nakia“ vorbei und am Ende bleibt nur mit ein wenig Schweinebraten und Hähnchenbrustfilet zurück. Wir beschließen das Zeug im noch kühlen Kühlschrank auftauen zu lassen und am nächsten Tag als Aufschnitt zu braten. Wegschmeißen wäre ja zu Schade und am Ankerplatz nach hungrigen Mäulern rumzufragen, haben wir auch keine Lust. Um 13 Uhr geht dann der Anker auf und wir fahren ums Eck zur Marina. Dort bittet man uns erst einmal am Tanksteg festzumachen, denn noch sein nicht genügend Wasser vorhanden damit wir in den Lift fahren könnten. Also hätten wir wohl doch erst um 14.30 Uhr da sein müssen. Wir vertrödeln die Wartezeit und können schließlich zum Lift fahren. Die Einfahrt klappt hervorragend und wir werden mit einem kleinen Panga von Bord befördert. Bevor Hello World in die Lüfte gehoben wird, kontrolliert noch einmal ein Taucher den Sitz der Gurte. Allerdings erst einmal nur im achteren Bereich. Vorne übersieht er leider, dass einer der Gurte direkt auf unserem Geber für den vorausschauenden Echolot sitzt. Das ist überhaupt nicht gut, denn der Geber könnte durchaus von den Gurten in den Rumpf gedrückt werden und dabei kaputt gehen. Zum Glück fällt uns das vorher auf und der Taucher muss noch einmal ins Wasser, um auch am Vorschiff die Gurte zu kontrollieren. Schließlich wird Hello World angehoben und kommt nach nicht mal einem Jahr wieder mal aus dem Wasser. Das ist immer ein sehr spannender Moment und Axel darf man in diesem Augenblick eigentlich nicht schief von der Seite anquatschen. Ohne Probleme wird sie jedoch an ihren neuen Platz gerollt und dort aufgebockt. Während wir noch dem Manöver zuschauen, kommt schon ein Arbeiter der Werft an und fragt, ob er die Arbeiten für uns erledigen soll. Pro Tag verlangt er für seinen Trupp 150 $ und bereits vier Leute stehen hinter ihm parat. Die Arbeiter sind so zu sagen freie Mitarbeiter der Werft. Eigene Leute für Arbeiten wir Schleifen und Streichen hat die Flamenco Marina leider nicht. Wir sagen Ramon zu und sind baff erstaunt, als sich Sekunden später sein Trupp schon an die Arbeit begibt. Hello World wird fein säuberlich gereinigt und geschrubbt. Nicht nur das Unterwasserschiff wird von Seepocken und bewuchs gereinigt, nein, auch der Rumpf wird ordentlich mit Seifenwasser gewaschen. Wir stellen Ramon und seinen Leuten unsere Farbe hin und bekommen erklärt, dass er noch gerne den Rumpf vor dem Streichen mit Verdünner abwaschen würde. Dadurch würde die Farbe besser halten und wir hätten mehr von dem Spaß. Wir sind natürlich einverstanden und überlassen Hello World schließlich erst einmal seinen fachkundigen Händen. Gegen 17 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zu unserem Hotelzimmer. Zum Glück haben wir ein Zimmer nur fünf Minuten zu Fuß entfernt gefunden. Die Zimmer inklusive Frühstück sind mit 130 US-$ zwar recht teuer für panamesische Verhältnisse, doch der kurze Weg ist einfach unheimlich komfortabel. Wir bekommen im Amador Ocean View außerdem eine Junior-Suite statt einem Standardzimmer, weil angeblich alle Standardzimmer belegt seien. Die Junior-Suite stellt sich als eine riesige 2-Zimmer-Wohnung heraus, die allerdings ziemlich spärlich möbliert ist. Auch ein paar Bilder an den Wänden würden nicht sicher nicht schaden. Unser neues Heim hat man auf eisige 20°C heruntergekühlt und wir schalten fröstelnd erst einmal die Klimaanlage aus und lassen ein wenig Wärme durch die Balkontür herein. Von unserem Zimmer haben wir einen netten Blick auf La Playita und die Ankerlieger. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, nutzen direkt einmal die Gelegenheit für eine ausgiebige Dusche. Es ist doch ziemlich angenehm mal wieder ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen Duschen zu können. Anschließend laufen wir zu einem der vielen Restaurants im Gebäudekomplex. Wir entscheiden uns für ein Steakhaus wo wir Hamburger und Filet Mignon verspeisen. Das Essen ist ganz gut, aber nicht wirklich spektakulär. In einem derartig touristischen Gebiet ist wohl aber vielleicht auch nicht viel mehr zu erwarten. Nach dem Essen geht es zurück ins Hotelzimmer wo wir nach langer Zeit mal wieder Fernsehen gucken. Gegen 21.30 Uhr Licht geht allerdings auch hier mal wieder das Licht für uns aus.

Mittwoch, 28. Januar 2009: Panama City 0 sm

Wir stehen bereits früh um 6.30 Uhr auf und gehen nach einer angenehmen, langen Dusche zum Frühstück am kleinen Hotelpool. Dort werde ich leider erst einmal von ein paar Noseeums zerstochen, die es sich scheinbar in der Tischdecke gemütlich gemacht haben. Das Frühstück ist eher karg und so geht es nach einer halben Stunde zu unserem Schiff. Dort wird erfreulicherweise schon mächtig gearbeitet. Hello World ist bereits mit Verdünner gereinigt und mit Primer gestrichen worden. An der Steuerbordseite ist außerdem schon zur Hälfte Antifouling aufgetragen worden. Wir sind einigermaßen begeistert von dem Fortschritt der Arbeiten und erfahren von Ramon, dass sie bereits um fünf Uhr morgens angefangen hätten. Da wäre es noch so schön kühl. Während Axel an Bord bleibt und die Arbeiten überwacht, begebe ich mich um kurz nach Neun in Richtung La Playita. Auf dem Weg dorthin werde ich von Taxifahrer Diosi aufgegabelt und die kurze Strecke umsonst befördert. Gemeinsam warten wir schließlich auf Leslie von „Carina“ mit der ich mich heute zum Nähmaschineeinkaufen verabredet habe. Um 9.30 Uhr geht es dann los. Wir fahren zuerst zum Singer-Store, wo wir jedoch erfahren müssen, dass unser Ansprechpartner Isaac heute Vormittag beim Arzt ist. Mist! Sobald er wieder im Laden ist, will man uns jedoch anrufen, so dass wir vielleicht doch noch heute unsere Nähmaschine bekommen können. Wir lassen unsere Telefonnummern da und machen uns auf die Weiterfahrt. Neben einer Nähmaschine brauche ich ja schließlich auch noch das entsprechende Nähmaterial. Ein paar Sachen haben wir bereits aus den USA bestellt, doch es fehlen noch ein paar Dinge. Bei El Tapiz im Stadtteil Ancon erstehe ich zunächst einige Quadratmeter an grauem und blauem Canvas-Stoff. Aus diesem wollen wir demnächst ein paar Dinge wie Winschenschoner und Überzieher für unsere Kanister nähen. Außerdem kaufe ich noch ein paar Meter schwarzes Gurtband, welches eigentlich immer an Bord benötigt wird. Weiter geht es zum Leatherstore. Dort erstehe ich Reißverschlüsse, weiteres Gurtband, Druckknöpfe, Vinyl und natürlich auch ein wenig Leder. Also alles, was man sonst noch so für ein gutes Nähprojekt braucht. Fehlt nur noch die Nähmaschine. Da sich der Singer Store bisher nicht gemeldet hat, fahren Leslie und ich erst einmal wieder zum Ankerplatz bzw. zur Marina zurück. Ich bin erstaunt, wie weit die Arbeiten bereits voran geschritten sind, denn Hello World erstrahlt bereits komplett in neuer Farbe und auch der Rumpf ist schon zur Hälfte frisch poliert. Axel packt außerdem gerade unseren neuen Ersatz-Wassermachermotor aus. Nun sollten wir im Pazifik eigentlich keine Wasserprobleme mehr bekommen. Außerdem haben wir zwei neue Membranen bekommen, so dass wir demnächst auch wieder völlig salzfreies Wasser haben werden. Wir verstauen den neuen Motor im Vorschiff und ich brate noch schnell den Schweinebraten und das Hähnchen im Drucktopf an. Dann lasse das Zeug einfach unter Druck abkühlen, so dass bis morgen früh eigentlich nichts damit passieren sollte. Gegen 14 Uhr begeben wir uns schließlich für ein spätes Mittagessen zu Bennigan’s. Dort erreicht uns wenig später der Anruf von Isaac, dass er nun im Laden sei und wir beschließen noch einmal zum Singer-Store zu fahren. Axel möchte sich die Nähmaschine nun auch endlich einmal anschauen und Leslie ist auch wieder dabei. Im Laden angekommen wird dann „unsere“ Maschine geholt und ein Techniker fängt an uns die Funktionen zu erläutern. Wir haben ein paar Stoffproben von unserem Segel mitgebracht und schaffen es mit der Maschine immerhin sechs Lagen Segeltuch zu nähen. Mehr geht leider nicht. Der Techniker erklärt uns, dass dies ein Problem des Motors sei. Wir könnten aber für einen geringen Aufpreis auch einen stärkeren Motor bekommen. Da wir natürlich gerne auch die Randbereiche unseres Segel nähen würden, entscheiden wir uns schnell den stärkeren Motor zu nehmen. Allerdings können wir deswegen unsere Nähmaschine leider nicht direkt mitnehmen. Der Motor muss erst noch angepasst werden, doch spätestens Dienstag sollten wir die Maschine dann aber endlich in den Händen halten. Gut so, denn bevor wir Panama City verlassen, wollen wir eigentlich noch ein wenig an unserem Großsegel herum nähen und ein paar Reparaturen durchführen. Mit leeren Händen geht es also zurück zum Ankerplatz bzw. zum Hotel. Wir duschen schnell und machen uns dann auf dem Weg zum Abendessen. Heute haben wir uns mal ein griechisches Restaurant ausgesucht. Wir essen Tzatziki mit Schafskäse und Oliven als Vorspeise und Nudeln mit Meeresfrüchten bzw. Langustinos als Hauptgericht. Alles sehr lecker und wir müssen das Argument mit der touristischen Qualität wohl doch zurück nehmen. Wohl genährt geht es zurück ins Hotelzimmer. Wir schauen noch ein wenig TV und quälen uns durch eine spanische Discovery Channel Sendung und America’s Next Top Model, bevor um 21.30 Uhr mal wieder das Licht ausgeht.

Donnerstag, 29. Januar 2009: Panama City 1,7 sm

Da Hello World ja schon so gut wie fertig ist, schlafen wir heute etwas länger aus. Dann geht es wieder zum Frühstück an den Pool, wo wir diesmal zum Glück von Noseeums verschont werden. Anschließend checken wir aus und laufen die kurze Strecke zur Marina. Hello World wurde bereits am frühen Morgen fertig gestrichen und poliert. Alles sieht sehr gut aus und wir könnten eigentlich bereits wieder ins Wasser. Aber da wir für den Kran Hochwasser brauchen, hat Hello World noch ein wenig Trockenzeit. Während ich den Schweinebraten und das Hähnchen von gestern zu Aufschnitt verarbeite, vakuumiere und dem Kühlschrank zuführe, bereitet Axel alles für den Einbau der neuen Membranen in unseren Wassermacher vor. Am Ende dreht er dazu vorsichtig die Verschlusskappen auf den Membranbehälter. In der Gebrauchsanweisung steht, dass man nicht zu viel Druck ausüben darf und so nimmt er dafür keinen Schraubenschlüssel sondern nur die Hände. Das scheint allerdings bereits zu viel zu sein, denn mit einem Knack bricht die Kappe plötzlich entzwei. So ein Mist! Da sich das Teil nicht reparieren lässt, bestellen wir flux bei EchoTech eine neue Verschlusskappe. Wenn wir Glück haben, sollten wir sie Ende nächster Woche bekommen. Wie es aussieht, warten wir damit also mal wieder auf ein Ersatzteil und können nicht wie geplant Mitte nächster Woche endlich weiter Segeln. Aber die Zeit lässt sich sicherlich gut nutzen. Ich starte derweil mit der Inventur unserer Lebensmittel. Alle Konserven, Gläser, Tüten und Pakete werden auf Haltbarkeit kontrolliert, ordentlich aufgelistet und ggf. in eine umfangreiche Einkaufsliste übertragen. Die gilt es nun in den nächsten Tagen abzuarbeiten. Mit einer Einkaufstour werden wir allerdings wohl nicht auskommen. Da dürften mehrere Touren fällig werden. Gegen 13 Uhr gehen wir mal wieder zum Mittagessen zu Bennigan’s und essen dort leckeren Salat. Als wir eine Stunde später zurück beim Schiff sind, wartet man schon auf uns. Wir bezahlen im Marinaoffice für unseren Landaufenthalt und Hello World wird wieder in die Krangurte gehängt. Gegen 16 Uhr schwimmt sie schließlich wieder in ihrem angestammten Element. Auch Ramon und seine Kumpels werden entlohnt und wir bezahlen für die gesamten Arbeiten 550 US-$. Das ist kein schlechter Preis und die Arbeiten scheinen außerdem auch noch gut gemacht zu sein. Wir verholen Hello World zunächst an die Tankstelle und tanken das Schiff ordentlich voll. Insgesamt gehen 120 Gallonen, also umgerechnet knapp 500 l in die Tanks und unsere Kanister. Drei Kanister befüllen wir außerdem mit Benzin für unseren Außenborder. In der nächsten Zeit werden wir voraussichtlich viel mit dem Schlauchboot unterwegs sein, so dass wir lieber ein wenig mehr Benzin mitnehmen wollen. Dann geht es mit Hello World an einen anderen Steg, wo wir noch schnell das Deck sauber machen. Wir schrubben den Dreck der vergangenen Tage herunter und füllen außerdem noch unseren Wassertank auf. Da wir wegen der kaputten Endkappe unsere Membranen nicht einbauen können, sind wir in den nächsten Tagen wieder auf die Versorgung mit Wasser von außerhalb angewiesen. Schade nur, dass wir inzwischen Trockenzeit haben und nicht mehr so schön unsere Tanks mit Regenwasser füllen können. Gegen 18.30 Uhr geht es schließlich in der Dämmerung zurück zum Ankerplatz vor La Playita. Wir legen uns diesmal recht weit nach außen, da wir in der einsetzenden Dunkelheit nicht quer durchs Ankerfeld fahren wollen. Axel funkt noch schnell mit Günter, den wir in den letzten Tagen aufgrund unseres Landaufenthalts ein wenig vernachlässigen mussten. Anschließend sitzen wir noch ein wenig im Cockpit und planen den Ablauf der nächsten Tage. Gegen 21 Uhr fallen wir dann mal wieder ziemlich erschöpft in die Kojen.

Kritischer Blick – hoffentlich geht beim Einwassern alles gut

Freitag, 30. Januar 2009: Panama City 0 sm

Heute geht es wieder etwas früher aus den Kojen, denn wir haben einiges an Arbeit vor uns. Nach einem schnellen Frühstück fangen wir auch schon an. Ich räume alle Dosen aus unserem Backbordschapp im Salon aus und mache auch hier wieder Inventur. Dabei stellt sich heraus, dass Champignons durchaus noch ausreichend vorhanden sind. Allerdings tut sich eine Riesenlücke bei Mais und Kidneybohnen auf. Wie gehabt wird alles aufgelistet, in die immer länger werdende Einkaufsliste übertragen und schließlich wieder eingeräumt. Auf diese Weise arbeite ich mich langsam auf die Steuerbordseite hinüber. Axel fährt derweil mit dem Dinghy an Land und holt per Taxi unsere Wäsche ab. Gegen Mittag kommen Geoff und Geraldine von „Blue Dawn“ kurz bei uns vorbei. Die beiden haben Probleme mit ihrer deutschen Yachtversicherung und bitten uns um Hilfe. Wir schreiben der Versicherung natürlich gerne eine Email und werden dafür zu Drinks am Abend eingeladen. Da Geraldine Französin ist, bietet man uns außerdem Hilfe beim Einklarieren in Französisch Polynesien an. Das ist nicht schlecht, denn Erstens ist unser Französisch doch leider eher rudimentär und Zweitens sind die Franzosen untereinander auch viel freundlicher als zu Ausländern. Auch bei den Zollkontrollen sollen sie angeblich bei Franzosen etwas weniger aufmerksam sein. Wenig später kommen außerdem kommen noch Michael und Susanne von „Namaste“ vorbei und erkundigen sich nach unseren Erfahrungen mit der Werft. So vergeht der Tag mal wieder schneller als gedacht und wir machen uns gegen 17.30 Uhr auf den Weg zu „Blue Dawn“. „Blue Dawn“ hat uns bereits vor ein paar Wochen den Rang als größtes Schiff am Ankerplatz abgenommen, denn es handelt sich um eine schöne, 75 Fuß lange Trintella. Geoff und Geraldine sind schon seit über 10 Jahren darauf unterwegs und bereits auf ihrer zweiten Weltumsegelung. Wir unterhalten uns gut bei Wein und Snacks und bekommen noch ein paar Tipps für die Südsee. Gegen 21.30 Uhr geht es dann zurück zu Hello World wo wir auch direkt in unsere Kojen fallen.

Samstag, 31. Januar 2009: Panama City 0 sm

Ich stehe bereits um 6.30 Uhr auf und schreibe mal wieder am Logbuch. Irgendwie bleibt das bei den vielen Arbeiten an Bord im Moment ein wenig hintenan. Axel bleibt noch bis 8 Uhr liegen und steht erst zu einem schnellen Frühstück im Cockpit auf. Anschließend begeben wir uns mals wieder mit dem Dinghy an Land. Heute wollen wir mit unserem Lieblingstaxifahrer Diosi zum großen PriceSmart Supermarkt fahren. Vorher geht es aber erst noch zu Happy Copy wo wir ein paar Kopien für „Carina“ und uns abholen. Dann weiter zu unserem Postfach wo bereits neue Dinghyräder auf uns warten. Für unser altes Dinghy hatten wir ja bereits Dinghyräder, die an das Neue leider nicht mehr zu befestigen waren. Solange man zu Zweit in dem Dinghy unterwegs ist, gibt es auch keine großen Probleme das Teil auch ohne Räder an Land zu ziehen. Eine andere Sache ist es jedoch, wenn ich alleine damit unterwegs bin. Das Dinghy den Strand hochziehen ist für mich alleine nämlich nicht wirklich möglich. Mit den neuen Rädern soll das jedoch wieder anders werden. Dann geht es endlich zu PriceSmart. Dort kaufen wir hauptsächlich Getränke und Fleisch ein. Diosis Taxi wird ziemlich voll beladen und ich quetsche mich neben Dinghyräder, Colapaletten und Rinderfilet auf die Rückbank. Auf dem Rückweg nach La Playita fängt es dann zu allem Überfluss an zu regnen. Also laden wir die Sachen bei strömenden Regen aus und warten am Anleger erst einmal auf Wetterbesserung. Nach zehn Minuten ist der Spaß zum Glück vorbei und wir schaffen alles den Steg hinunter zum Anleger. Natürlich haben wir uns just den Moment ausgesucht wo gerade absolutes Niedrigwasser ist. Entsprechend steil ist der Weg zum Dinghysteg. Während wir noch dabei sind alle Sachen ins Dinghy zu laden, kommt gerade zur rechten Zeit John von „Nakia“ vorbei und bietet uns Hilfe an. Wir nehmen dankend an und verstauen den Rest in seinem Dinghy, denn Bubbles befindet sich bereits kurz vorm Sinken. Während Axel fährt mit Bubbles losfährt, komme ich mit John nach. Dummerweise rutscht Axel beim Anlegen auf unserer Badeleiter aus und ratscht sich das Schienbein ziemlich böse auf. Bevor ausgeladen werden kann, muss daher erst einmal eine schnelle Bepflasterung stattfinden. Nachdem alle Sachen an Deck sind, gönnen wir uns erst einmal eine kleine Pause und essen das mitgebrachte Grillhähnchen zum Mittag. Dann geht es unter Deck mit den Arbeiten weiter. Alles Fleisch wird fein portioniert und in einzelnen Portionen eingeschweißt. Mit dem heutigen Einkauf haben wir ungefähr Fleisch für 60 Tage an Bord. Das reicht zwar nicht ganz bis Neuseeland oder Australien, aber wir hoffen ja auch zwischendurch noch einen Fisch fangen zu können. In Französisch Polynesien nachkaufen wollen wir lieber nicht, denn dort erwarten uns doppelt so teure Preise wie in Europa. Abends knabbern wir nur ein paar Erdnüsse, funken mit Günter und fallen geschafft früh um Neun in die Kojen.

Sonntag, 1. Februar 2009: Panama City 0 sm

Heute vor genau 36 Jahren fand in Kiel ein denkwürdiges Ereignis statt! Na gut, vielleicht nicht ganz so denkwürdig für den Rest der Nation, aber immerhin wurde ich damals geboren. Somit ist heute mein Geburtstag und entsprechend lange darf ich im Bett liegen bleiben und werde mit einem leckeren Sektfrühstück beglückt. Geschenke gibt’s leider keine mehr, denn die habe ich ja bereits vor ein paar Tagen auspacken dürfen. Nach dem Frühstück nehmen wir mal wieder am Pan Pacific Net teil und Rob und Teresa senden mir Geburtstagsgrüße auf diesem Wege. Anschließend beginnt mal wieder die Arbeit. Die Einkäufe des gestrigen Tages müssen noch weiter verarbeitete werden. Dafür benötigen wir allerdings erst einmal unsere restlichen Tiefkühlsachen. „Carina“ will sie gleichfalls wieder los werden, um Platz für eigenen Proviant zu schaffen und so bringen Leslie und Philip die Sachen kurzerhand bei uns vorbei. Nun kann es los gehen. Ich habe mir nämlich vorgenommen den heutigen Tag mit Kochen zu verbringen. Das ist zwar nicht gerade das Tollste am Geburtstag, aber dennoch wichtig und irgendwann muss es ja mal gemacht werden. Für die kommende Pazifikpassage soll nämlich mal wieder vorgekocht werden, damit wir auf See nicht so viel Arbeit damit haben. Also wandern erst die Zutaten für eine große Portion Chili in unseren Drucktopf. Während das Chili kocht, bereite ich nebenbei noch ein paar Bagels zu. Zwei davon essen wir direkt mit einer leckeren Lachs-Thunfisch-Pastete zu Mittag. Der Rest wandert in den Tiefkühler. Anschließend wird Möhreneintopf bereitet, dann noch ein wenig Gulasch und Hühnerfrikassee und schon ist das Tagwerk fast getan. Fehlt nur noch ein wenig Bolognesesauce für Spaghetti. Ach ja und auch ein paar Vollkornbrötchen und Baguette entstehen bis zum Abend. Gegen 19 Uhr ist endlich alles fertig und wir setzen uns mit einem Glas Wein im Cockpit hin. Während Axel eines der frischen Brötchen verspeist, labe ich mich an den ausgekratzten Resten vom Frikassee. Ein herrliches Geburtstagsessen! Irgendwie war das im letzten Jahr doch etwas netter und romantischer. Wir sitzen noch eine Weile im Cockpit und liegen schließlich gegen 22 Uhr mal wieder in den Kojen.

Montag, 2. Februar 2009: Panama City 0 sm

Nach dem anstrengenden gestrigen Tag schlafen wir heute bis kurz vor 8 Uhr aus. Nach dem Frühstück befüllen wir dann unseren Tiefkühler mit den gestern gekochten Sachen. Wir bekommen noch alles unter, allerdings ist nicht mehr viel Platz vorhanden. Lebensmittel für drei Monate nehmen halt doch eine ganze Menge Platz ein. Der Vormittag vergeht dann mal wieder rasend schnell mit irgendwelchen Aufräumarbeiten. So langsam ist Hello World dann hoffentlich auch abreisebereit. Alle unnützen Dinge sind in den Müll gelandet oder an andere Yachten verschenkt worden, alle abgelaufenen Konserven entsorgt und alle wichtigen Dinge für den schnellen Zugriff verstaut worden. Fehlen noch ein paar Einkäufe und dann kann es auch los gehen. Wir sind schon mächtig gespannt, was uns in den nächsten Wochen so erwartet. Von Rob und Teresa, die bereits vor ein paar Tagen in Richtung Costa Rica aufgebrochen sind, haben wir gehört, dass es in West-Panama wunderschön sein soll. Auch von netten Tauchplätzen war die Rede. Also gilt es eigentlich möglichst schnell dorthin zu kommen. Auf den Schwell und das Geschaukle, das dreckige Wasser und den immer voller werdenden Ankerplatz von La Playita haben wir jedenfalls nicht mehr so wirklich Lust. Auch die Reise zur Cocos Insel reizt uns bereits sehr. Cocos ist für seinen Reichtum an Hammerhaien und große Rochenschwärme bekannt und insbesondere ich bin gespannt, wie sich hunderte Haie so unter Wasser anfühlen. Vermutlich werde ich meine Flasche bei dem Anblick hektisch in zehn Minuten leer atmen. Nachdem wir den Vormittag arbeitsam verbracht haben, trödeln wir am Nachmittag einfach nur ein wenig vor uns hin. Gegen 16 Uhr geht es dann mit dem Dinghy an Land und weiter mit einem Taxi zum Balboa Yacht Club. Dort verschwindet Axel in Richtung Dock, um sich ein paar Teakholzklötze als Adapter für unsere neuen Dinghyräder machen zu lassen. Ich stapfe dagegen die Treppenstufen in Richtung Restaurant hoch und treffe direkt auf Leslie und Philip von „Carina“. Die Beiden brechen gerade auf und ich bekomme ihren Platz mit Steckdose. Während ich eine Weile im Internet surfe, Emails abrufe und jede Menge Geburtstagsmails beantworte, trudeln auch noch andere Segler ein. Montags ist nämlich im Balboa Yacht Club Bookexchange angesagt, spricht die Segler tauschen untereinander ihre Bücher aus. Nichts ist schließlich wichtiger als immer genügend Lesematerial an Bord zu haben. Ich erstehe auf diese Weise drei neue Bücher und werde drei durchgelesene Exemplare los. Schließlich kommt auch Axel vom Dock wieder und hält zwei dicke Teakholzblöcke für gerade einmal acht Dollar in seinen Händen. Wir setzen uns schließlich mit Dan und Lorraine von „Zephyrus“ und Marianne von „Galivant“ zusammen und essen gemeinsam eine Kleinigkeit zu Abend. Gegen 21 Uhr machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Playita und liegen eine halbe Stunde später auch schon wieder in unseren Kojen.

Dienstag, 3. Februar 2009: Panama City 0 sm

Morgens früh geht es nach dem Frühstück erst einmal zu „Blue Dawn“ hinüber. Leider haben wir auf unsere Email an ihre Versicherung noch nichts gehört, so dass wir heute erst einmal dort anrufen wollen. Gesagt, getan und bei der Versicherung verspricht sich am nächsten Tag mit einer Lösung zurück zu melden. Anschließend geht es mit dem Dinghy an Land wo wir ein Taxi zum Singer Store nehmen. Heute ist nämlich endlich der Tag an dem wir unsere modifizierte Nähmaschine bekommen sollen. Dort angekommen ist die Enttäuschung allerdings erst einmal groß. Der stärkere Motor musste umgepolt werden und hat dadurch an Kraft verloren. Nun schafft er nicht einmal die Menge Stoff, die selbst der kleinere Motor nähen konnte. Also entschließen wir uns doch lieber für die Variante mit kleinerem Motor. Der ist wiederum jedoch nur mit 110 V erhältlich. Das ist jedoch kein größeres Problem und wir verlassen den Singer Store schließlich mit unserer brandneuen Singer 20U73. Auf dem Rückweg halten wir noch bei Electronica China und kaufen dort einen Transformer. So etwas würde in Europe zwar nicht durch die Sicherheitsauflagen vom TÜV kommen, doch für uns an Bord wird er erst einmal seine Dienste tun. Anschließend geht es zurück nach La Playita. Wir sind natürlich gespannt auf die neue Maschine und machen uns direkt an die Arbeit. Als erstes haben wir uns ein Winschcover vorgenommen. Nachdem wir uns ein paar Mal vermessen und verrechnen, kommt am Ende eine Abdeckung für unsere backbordseitige Winsch im Cockpit dabei heraus. Für den Anfang gar nicht schlecht. Unser erstes Nähprodukt wollen wir natürlich gerne sofort bei Leslie und Philip vorführen, doch die Beiden sind leider nicht an Bord. Dafür entdecken wir im Ankerfeld ein quietschgelbes Stahlboot aus Deutschland. Da hat sich doch glatt die „Anemos“ durch den Kanal geschlichen. Wir fahren kurz bei Tanja und Frank mit ihren beiden Kindern Joshua und Vincent vorbei und sagen Hallo. Kaum zu glauben, dass wir uns jetzt hier wiedertreffen. „Anemos“ lag lange Zeit auch in Hooksiel in der Werft und ist nur kurz nach uns gestartet. Allerdings haben wir davon erst in Portugal erfahren. Dort haben wir die Vier nämlich schon einmal kurz in Leixoes getroffen, nur für ein nettes gemeinsames Bierchen fehlte uns damals die Zeit. Seitdem haben wir uns immer wieder regelmäßig per Email unterhalten und freuen uns natürlich nun umso mehr, dass wir uns jetzt hoffentlich auch einmal persönlich zusammen setzen können. Heute ist allerdings erst einmal ein Besuch bei Sabine und Hans von der „Black Pearl“ angesagt. Die Beiden kommen aus Österreich und nehmen wie wir am Pacific Island Netz teil. Wir genießen Sundowner im Cockpit und dazu leckere Snacks. Bis gegen 22 Uhr sitzen wir zusammen und klönen. Wie immer werden Reisepläne und Erfahrungen abgeglichen. Schließlich fahren wir zu Hello World zurück, wo wir auch gleich in unsere Kojen fallen.

Kaum ist die Nähmaschine an Bord wird auch schon los genäht

Mittwoch, 4. Februar 2009: Panama City 0 sm

Auch heute kommt nach dem Frühstück gleich wieder die Nähmaschine zum Einsatz. Wir wollen uns an ein paar Abdeckungen für unsere Dieselkanister machen. Die Kanister stehen an Deck in der vollen Sonne und sollen mit den Abdeckungen gegen UV-Schäden geschützt werden. Bevor wir los nähen können, ist jedoch mal wieder Abmessen angesagt. Dummerweise sind wir dabei bei den Nahtzugaben doch etwas zu großzügig und erhalten am Ende einen wunderhübschen Sack für unsere Nähsachen, jedoch halt keinen Kanisterbezug. Egal, die Tasche können wir ja auch gut gebrauchen und Übung macht bekanntlich den Meister. Bevor wir uns an weitere Nähaufgaben begeben, wenden wir uns jedoch erst einmal anderen Dingen zu. Mit dem Dinghy geht es mal wieder an Land, wo wir mit Diosi und seinem Taxi zur El Dorado Mall fahren. Hier gibt es zum einen einen gut ausgestatteten Rey Supermarkt, zum anderen haben wir aber auch von einem Asialaden gehört, der sich dort befinden soll. Also machen wir uns erst einmal auf die Suche nach Hongs Market und werden auch glatt fündig. Wir erstehen so lange vermisste Dinge wie thailändische Currypaste und Nori-Blätter. Dann geht es zum Rey weiter. Wir füllen jede Menge Konservendosen in unseren Einkaufswagen und bekommen dabei Unterstützung von Diosi, der sich die Wartezeit mit dem Schieben unseres Einkaufswagens vertreibt. Nachdem wir alle benötigten Konserven eingekauft haben, geht es gegen 15 Uhr wieder zurück nach La Playita. Dort verstauen wir alle Sachen in unserem Dinghy und fahren zu Hello World zurück. Dummerweise hat sich in unserer Abwesenheit ein ordentlicher Schwell aufgebaut, der die Schiffe auf dem Ankerplatz tanzen lässt. Wir nehmen daher nicht unseren üblichen Einstieg am Heck, sondern landen lieber über die Seite an. Dort können wir etwas einfacher unsere Taschen und Tüten an Bord hieven. Anschließend werden die neuen Dosen fein säuberlich geordnet, in unseren Stauplan übertragen und weg gepackt. So langsam nähern sich unsere Schapps und Schränke einem guten Füllstand. Nachdem alles verstaut ist, geht es auch schon an die Vorbereitungen für den heutigen Abend. Wir haben gleich mal Nägel mit Köpfen gemacht und die Crew der „Anemos“ zum Essen eingeladen. Wie so oft wollen wir mal wieder grillen und bereite dafür einen leckeren mexikanischen Salat und Tzatziki zu. Gegen 18.30 Uhr kommen dann die Gäste. Während die beiden Jungs nach dem Essen unter Deck verschwinden und „Ice Age“ auf DVD anschauen, unterhalten wir uns prächtig mit Tanja und Frank. Gegen 21.30 Uhr verlassen uns unsere Gäste dann wieder und wir freuen uns schon auf ein paar weitere nette gemeinsame Abende in der Südsee.

Donnerstag, 5. Februar 2009: Panama City 0 sm

Ich stehe bereits um 7 Uhr auf und mache mich erst einmal an den Abwasch vom gestrigen Tag. Irgendwann kommt Axel dazu und übernimmt das lästige Abtrocknen. Dann gibt es erst mal ein wenig Müsli zum Frühstück. Das Wetter heute ziemlich ungemütlich. Der Himmel zeigt sich in einem hässlichen Grau und es weht eine steife Brise. Nach dem Frühstück machen wir uns mal wieder an weitere Näharbeiten. Nachdem unsere Kanisterabdeckung gestern viel zu groß geworden ist, nähen wir heute mal ein wenig kleiner. Allerdings schaffen wir es doch tatsächlich wieder uns zu verrechnen und erhalten so eine zu kleine Abdeckung. Doch alle guten Dinge sind bekanntlich Drei und beim dritten Versuch schaffen wir es endlich die perfekte Abdeckung zu nähen. Während Axel dann an Land fährt, um nach einer Internetverbindung zu schauen, bin ich weiter fleißig an der Nähmaschine und nähe fünf weitere Cover. Axel kommt zurück, als ich gerade am Saum des vierten Covers angelangt bin und hat heute leider keine Internetverbindung finden können. Scheinbar waren alle freien Wifis in unserer Gegend gerade nicht verfügbar. Das ist einigermaßen blöd, denn wir müssten eigentlich eine wichtige Email abholen und eine Rechnung für unsere noch verbleibenden Wassermacherteile an den Zoll weiterleiten. Dumm auch, dass ich es beim vierten Saum doch tatsächlich schaffe meine Nähmaschine kaputt zu machen. Na gut vielleicht nicht ganz kaputt, aber doch so, dass sie sich nicht mehr benutzen lässt. Ich rufe bei Isaac vom Singer Laden an und frage was das Problem sein könnte. Er meint, dass nur ein paar Fäden sich verfangen haben und er könnte es in fünf Minuten reparieren. Also organisieren wir schnell ein Taxi für den nächsten Morgen, denn natürlich wollen wir die Maschine so schnell wie möglich wieder im Einsatz haben. Während wir noch damit beschäftigt sind, kommen Frank und Gisela von „Shared Dreams“ vorbei. Die Beiden haben es nun auch endlich nach Panama City geschafft und wir klönen eine Weile. Nachdem wir wieder alleine an Bord sind, machen wir uns auch schon mal wieder an die Zubereitung unseres Abendessens. Heute gibt es mal Hähnchen Tikka Masala aus dem Wok. Um 19 Uhr nimmt Axel mal wieder an Günters Netz teil, welches inzwischen immer mehr Boote umfasst. Anschließend sitzen wir noch eine Weile im Cockpit und unterhalten uns über die Planung für die nächsten Tage. Mit etwas Glück können wir am Samstag oder spätestens am nächsten Montag unsere restlichen Ersatzteile in den Händen halten. Dann könnten wir uns schon mal in Richtung Las Perlas und West-Panama aufmachen, bevor es Ende des Monats dann zur Isla Cocos geht. Mal schauen, was am Ende tatsächlich daraus wird.

Das Projekt Kanisterhülle nähert sich der Vollendung

Freitag, 6. Februar 2009: Panama City 0 sm

Heute geht es nach dem Frühstück mal wieder mit dem Dinghy an Land. Wir haben Diosi bestellt, der auch bereits pünktlich um 9.30 Uhr am Anleger auf uns wartet. Bevor es los geht, erkundige ich mich jedoch noch schnell im Marinaoffice, ob es in Ordnung ist, wenn ich ein paar Sachen von MegaDepot anliefern lasse. Die Managerin Carmen ist sehr freundlich und gibt mir sogar ihre Telefonnummer, damit die Lieferanten kurz vor Ankunft bei ihr anrufen können. Sie würde uns dann über Funk Bescheid geben. Soweit wäre der Teil schon mal zufriedenstellend erledigt. Jetzt muss es mir nur noch gelingen, die Leute von MegaDepot auch wirklich zum Liefern zu bekommen. Beim letztes Mal hat das ja leider nicht so gut geklappt. Auch die hilfreiche Reaktion der Marinamanagerin ist sehr erfreulich, denn in den letzten Tagen gab es leider zwischen den Seglern und der Marina einige Ungereimtheiten. Viele der Segler zahlen anscheinend nicht die fünf Dollar Dinghygebühr und schmeißen vor allem auch einfach ihre alten Autoreifen, die sie für die Kanalpassage brauchten, einfach in den Müll. Eigentlich müssten sie für die Entsorgung einen Dollar (!) pro Reifen bezahlen, doch selbst dieser lächerlich kleine Betrag ist den meisten Leuten scheinbar schon zu viel. Wir steigen in unser Taxi und fahren zunächst zu MegaDepot. Eigentlich stehen noch ein paar andere Erledigungen zuerst auf unserer Liste, doch Diosi besteht darauf, dass wir zuerst zu MegaDepot fahren. Grund dafür sind mal wieder die Demonstrationen bei der Uni. Hier wird bereits seit Wochen, wenn nicht gar Monaten für mehr Rente demonstriert. Dazu wird regelmäßig die Hauptverkehrsstraße gesperrt und der Verkehr bricht zusammen. Doch wir haben dank Diosi heute Glück und kommen ohne Probleme noch durch die Engstelle hindurch. Bei MegaDepot angekommen, fragen wir erst einmal nach, ob eine Anlieferung möglich ist. Wie gehabt fällt die Antwort positiv aus und es ist diesmal sogar eine Mitarbeiterin da, die wenigstens ein klein wenig Englisch spricht. Also stapeln wir mal wieder Dosenpaletten, Wasserflaschen und Konserven in unsere Einkaufswagen. Drei Stück befüllen wir insgesamt. Diosi bekommt schon einen leichten Schock beim Anblick der vielen Sachen und ist ziemlich erleichtert als wir ihm erklären, dass die Sachen angeliefert werden sollen. Nach 1 1/2 Stunden sind wir fertig und zahlen an der Kasse über 1000 Dollar. Beim Bezahlen gibt es ein kleines Problem mit der Kreditkarte, denn bei solch einem hohen Betrag löst die Sicherheitssperre aus. Wir müssen den Betrag erst telefonisch frei schalten, damit nicht aus Versehen jemand unsere Kreditkarte missbraucht. Anschließend schreiben wir die Adresse der Marina auf und lassen auch unsere und die Telefonnummer der Marina da. Dann geht es weiter zum Singer Store. Mit im Gepäck haben wir nämlich unsere kaputte Nähmaschine. Tatsächlich schafft es Isaac die Maschine dann in weniger als fünf Minuten zu reparieren. Scheinbar hatte sich wie vermutet ein Stück Garn in der Rotationsnadel verfangen. Ein kräftiger Dreh am Rad war alles, was benötigt wurde, um die Nadel wieder frei zu bekommen. Da waren wir wohl gestern einfach zu schüchtern. Wir erstehen noch ein paar Nadel für uns und für „Blue Dawn“ und dann geht es auch schon weiter. Als nächster Stopp steht noch einmal der Stoffladen „El Tapiz“ auf unserer Liste. Hier hatte ich bereits vor ein paar Tagen schönen Stoff und auch ein wenig Gurtband erstanden. Den Stoff hatte Diosi mir damals zum Auto getragen, doch scheinbar hatte ich die Tüte mit dem Gurtband einfach liegen lassen. Auf jeden Fall konnte sie bei uns später nicht mehr angefunden werden. Freundlicherweise haben die Mitarbeiter von „El Tapiz“ die Tüte im Laden gefunden und beiseite gepackt. So kann ich sie heute einfach mitnehmen und brauche nicht noch einmal neues Gurtband kaufen. Außerdem geht es auch noch einmal zum Lederladen, wo wir noch weiteres Material erstehen. Anschließend bitten wir Diosi noch uns zum Rey Supermarkt zu fahren. Wir kaufen ein wenig frische Lebensmittel ein und kommen schließlich gegen 13 Uhr wieder in La Playita an. Da wir zwar viel eingekauft, aber wenig mitgebracht haben, sind die Sachen an Bord schnell verstaut. Ich probiere natürlich direkt aus, ob meine Nähmaschine tatsächlich noch funktioniert und will meine drei verbleibenden Kanisterüberzüge fertig nähen. Das ist jedoch schwieriger als gedacht. Zu Testzwecken hat man nämlich im Singer Store ein paar Nahten mit sehr dünnem Garn genäht und dafür alles an unserer Maschine verstellt. Eine geschlagene halbe Stunde dauert es, bis wir schließlich wieder alles auf unsere Material- und Garnstärke eingestellt haben. Dann allerdings sind die Restarbeiten schnell erledigt und unsere Kanister bekommen alle ihre neuen Hüllen. Da wir für den Abend mal wieder Gäste eingeladen haben, machen wir uns anschließend an die Vorbereitungen für ein paar Snacks. So können wir Geraldine und Geoff gegen 18.30 Uhr nicht nur ein Glas Wein, sondern auch Hähnchen-Saltimbocca, Schafskäse, Oliven, Guacamole und frisch aufgebackenes Baguette servieren. Insbesondere das Baguette kommt dabei gut an. Das wiederum freut mich natürlich wieder besonders, insbesondere, weil das Lob ja schließlich von einer Französin kommt. Wir unterhalten uns nett mit den Beiden, die uns schließlich gegen 20.30 Uhr wieder verlassen. Wir sitzen noch eine Weile im Cockpit und verschwinden gegen 21.30 Uhr schließlich auch in unseren Kojen.

Samstag, 7. Februar 2009: Panama City 0 sm

Während wir im Cockpit sitzen und Frühstücken erreicht uns über die morgendliche UKW-Funkrunde eine Hiobsbotschaft. Scheinbar hat sich die Situation zwischen Seglern und Marina derart zugespitzt, dass man den Seglern nun die Benutzung des Anlegestegs verbietet. Wie üblich wird unter den Seglern heftig diskutiert, was nun zu machen sei. Ohne Anleger besteht schließlich kaum eine Möglichkeit an Land zu gelangen. Natürlich könnte man um die kleine Insel herum in die Flamenco Marina fahren. Doch bei den heftigen Winden der letzten Tage ist das eine nicht ganz ungefährliche, vor allem aber unbedingt eine feuchte Angelegenheit. Während wir uns noch fragen, wie wir denn nun unsere zu erwartende Lieferung zum Schiff bekommen sollen, klingelt auch schon das Telefon. Überpünktlich kündigt sich der Lieferwagen von MegaDepot an. Wir machen schnell das Dinghy klar und fahren damit zur Marina. Irgendwie wird sich da hoffentlich ja etwas regeln lassen. Als wir am Anleger ankommen ist von MegaDepot weit und breit noch nichts zu sehen. Also gehen wir erst einmal ins Marinabüro und fragen, was nun mit dem Anlegen ist. Erfreulicherweise erinnert man sich, dass man uns ja gestern zugesagt hat, dass wir unsere Sachen hier anliefern können. Na, da haben wir ja noch einmal Glück gehabt. Wir bezahlen wie immer brav unsere fünf Dollar und warten draußen auf den Lieferwagen. Der erscheint auch tatsächlich fünf Minuten später und man bringt uns die Sachen auch noch den Steg hinunter zum Dinghy. Angesichts der Massen an Paletten organisiert Axel noch schnell Hilfe von Frank von „Shared Dreams“ und auch Hans und Sabine von der „Black Pearl“ helfen uns beim Transport. So sind die Sachen schnell bei uns an Bord, wo wir erst einmal unser unterbrochenes Frühstück fortsetzen. Dann geht es ans Verstauen der Sachen. Über 50 Weinflaschen und zehn Paletten Getränkedosen verschwinden nach und nach in Hello World. So langsam ist die Kapazität dann aber auch ausgelastet. Während ich hin und her räume, weg staue und aufräume, fährt Axel noch einmal an Land. Mit dem Taxi fährt er zunächst zur Freeway Laundry, wo wir noch einmal einen Berg Wäsche waschen lassen. Dann kann er noch unser heiß erwartetes Paket von EchoTech abholen, in dem sich die neuen Endkappen für unsere Watermakermembranen befinden. Zurück an Bord werden die Kappen dann natürlich auch direkt eingebaut. Ohne sie diesmal zu fest anzuziehen und zu zerbrechen! Für alle Fälle haben wir uns aber auch direkt ein paar Ersatzkappen mitschicken lassen, die EchoTech kulanterweise auch noch um drei kostenlose Exemplare ergänzt hat. Natürlich wird der Watermaker dann auch direkt in Betrieb genommen, denn schließlich wollen wir feststellen, ob nun alles ordentlich funktioniert. Und erfreulicherweise tut es das auch. Die neuen Membranen arbeiten hervorragend und liefern Wasser mit einem Salzgehalt von 150 ppm, also reinstes Süßwasser. Wir füllen auch direkt unsere Tanks ein wenig und verwandeln währenddessen unseren Salon mal wieder in ein Nähstudio. Um 16.30 Uhr kommen nämlich Leslie und Philip bei uns vorbei und geben uns eine Einführungslehrstunde in das Fach Nähen. Außerdem ist auch noch Roger von „Seafury“ dabei, der sich vor ein paar Tagen ebenfalls eine Singer Nähmaschine gekauft hat. Wir erfahren einiges Lehrreiches und bekommen ein paar Tipps und Tricks gezeigt. Nun steht auch größeren Nähprojekten, wie der noch anstehenden Reparatur unseres Segels, eigentlich nichts mehr im Wege. Während Roger wieder auf sein Boot verschwindet, bekochen wir Leslie und Philip im Anschluss zum Dank mit einem leckeren asiatischen Essen aus dem Wok. Dabei unterhalten wir uns mal wieder sehr nett und so ist es tatsächlich bereits 22.30 Uhr als uns die Beiden wieder in Richtung „Carina“ verlassen. Wir räumen nur noch schnell auf und fallen dann auch direkt in unsere Kojen.

Inventur – Wein für ein halbes Jahr

Sonntag, 8. Februar 2009: Panama City 0 sm

Der Sonntag startet entspannt mit einem leckeren Sonntagsfrühstück. Wir backen uns leckere Körnerbrötchen aus der Bordbäckerei auf und genießen unser übliches Sonntagsei. Anschließend eröffnen wir mal wieder unser Nähstudio. Ich fertige zunächst ein Cover für unsere große Backbordschotwinsch, die diesmal auf Anhieb perfekt passt. Anschließend geht es an eine Tasche für unsere Wasserkanister. Bereits zwei Kanister sind uns durch zu hohe UV-Strahlung einfach kaputt gebrochen. Das soll natürlich nicht noch einmal passieren, vor allem weil die gefüllten Kanister auch einen Teil unseres Notproviants darstellen. Wäre ja dumm, wenn man in der Rettungsinsel sitzt und feststellen muss, dass die Kanister leider leer, weil nicht mehr dicht sind. Die Tasche wird etwas aufwendiger als unsere Cover für die Dieselkanister, da sie nicht nur über den Kanister gestülpt werden, sondern auch einen Deckel bekommen soll. Zum ersten Mal verarbeiten wir daher Kantenschoner, Klettband und Gurtband für einen Trageriemen. Das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Dann gibt es erst einmal Baguette mit Thunfisch-Lachs-Pastete als kleinen Mittagssnack. Anschließend begibt sich auch Axel erstmalig an die Nähmaschine. Er will nun auch er endlich mal ein wenig nähen. Als erstes Projekt hat er sich eine Tasche für seine Schraubenschlüssel vorgenommen. Innerhalb von nur einer Stunde entsteht eine schicke Werkzeugrolle und wir können nun beide stolz auf unsere Nähkünste sein. Nachdem wir uns so den Tag vertrieben haben, geht es mal wieder ans Aufräumen. Die Nähmaschine kommt zurück in ihren Kasten und alle Fadenreste und Stoffschnipsel werden entsorgt. Gegen 17.00 Uhr erklären wir den Arbeitstag für beendet und setzen uns mit einem netten Sundowner im Cockpit hin. Dann geht es mit dem Dinghy zu „Shared Dreams“, wo uns Gisela heute mal mit leckeren Reibekuchen verwöhnt. Natürlich ist die derzeitige Situation am Dinghydock ein heißes Gesprächsthema. Gisela gehört zu der Gruppe von Seglern, die es freundlicherweise auf sich genommen haben mit dem Eigentümer der kleinen Marina in Kontakt zu treten. Für den morgigen Vormittag ist ein Gesprächstermin anberaumt und wir sind natürlich gespannt, was dabei raus kommt. Eigentlich müssten wir nämlich nur noch einmal für letzte Einkäufe und zum Auschecken an Land. Zurück an Bord beschließen wir dann diese Tätigkeiten auf Dienstag zu verschieben und den Montag stattdessen für die verbleibenden Näharbeiten zu nutzen. Wer weiß, vielleicht lässt ja auch mal der Wind ein wenig nach, so dass wir endlich unser Segel herunternehmen können um es zu reparieren. Und hoffentlich hat sich bis Dienstag ja auch die Situation am Dinghydock wieder verbessert.

Axel hat sich eine Werkzeugtasche genäht

Montag, 9. Februar 2009: Panama City 0 sm

Was wir gestern beschlossen haben, wird heute direkt nach dem Frühstück umgesetzt. Die dicke Rolle blaues Canvas kommt aus dem Vorschiff und wir schneiden Stücke für vier Winschcover, eine Wasserkanistertasche, eine Abdeckung für die Nähmaschine und ein neues Cover für unseren Cockpittisch. Die dicke Rolle wird dabei immer dünner und dünner. Nur gut, dass ich so viel davon gekauft habe. Dann geht es ans Nähen. Zuerst kommt das Nähmaschinencover dran. Die Nähmaschine hat zwar einen Kasten, doch der ist aus Plastik und mehr oder minder hässlich. Da die Nähmaschine ihren festen Standplatz unter unserem Niedergang bekommen soll, ist sie dort jedoch nicht nur deutlich sichtbar, sondern auch dem herunterrieselnden Dreck ausgesetzt. Eine Haube macht also deutlich Sinn. Als Nächstes ist eine neue Abdeckung für unseren Cockpittisch fällig. Die alte Abdeckung ist mit der Zeit ziemlich ramponiert worden und eigentlich müsse eine ganz Neue her. Doch dafür fehlen uns sowohl Kenntnisse, als auch Materialien. Also gibt es erst einmal eine Zwischenlösung. Wir machen einfach ein Cover, welches wir über die alte Abdeckung drüber ziehen können. Gesagt, getan und schon erstrahlt unser Tisch in neuem Glanz. Dann kommen die Winschcover an die Reihe. Im Gegensatz zu den anderen Stücken muss hier eine runde Fläche vernäht werden. Das ist nicht ganz einfach und da wir keine Stecknadeln haben, kommt hierbei unsere Heftmaschine zum Einsatz. So lassen sich die Nähte gut fixieren und wir können einfach an der Rundung entlang nähen. Mittags unterbrechen wir die Arbeiten und gönnen uns ein wenig Krautsalat und hart gekochte Eier zum Mittagessen. Dann wird weiter gearbeitet. Nachdem alle Winschcover fertig sind, kommt noch die Tasche für unseren zweiten Wasserkanister an die Reihe. Das braucht seine Weile und so ist es bereits 16.30 Uhr bis wir endlich mit allem fertig sind. Zur Belohnung gibt es einen leckeren Cuba Libre im Cockpit und wir belobhudeln uns ein wenig selbst, über unsere Fortschritte bei unseren Nähprojekten. Die Nähmaschine haben wir jetzt aber erst einmal ordentlich verstaut und in die neue Hülle gehüllt. Da der Wind immer noch nicht nachgelassen hat, können wir unser Segel wohl erst in den Las Perlas herunter nehmen und dort alle Reparaturen durchführen. Sundowner und Loberei nehmen uns so in Beschlag, dass wir doch tatsächlich erst einmal an Günters Pazifik Netz teilnehmen bevor es was zu Essen gibt. Wir machen uns ein paar überbackene Tacos und sitzen bis kurz nach 21 Uhr noch im Cockpit. Dabei können wir einen dicken Vollmond über der Flamenco Signal Station, sowie ein ziemlich langes Feuerwerk über der Marina bewundern.

Feuerwerk über Flamenco

Mittwoch, 10. Februar 2009: Panama City 0 sm

Ich stehe bereits um kurz vor 7 Uhr auf und schreibe noch ein wenig Logbuch. Heute ist unser letzter Tag in Panama City und ich möchte eigentlich noch unbedingt diese Seiten ins Internet stellen. Dumm nur, dass seit Tagen schon die freien Internetverbindungen scheinbar nicht mehr funktionieren. Und um zum Balboa Yacht Club zu fahren, fehlte uns in den letzten Tagen einfach die Muße und Zeit. Aber vielleicht klappt es ja doch noch. Ansonsten muss ich mich halt auf die Internetverbindung auf der Isla Contadora stürzen. Schließlich steht auch Axel auf und wir frühstücken schnell, bevor es bereits um 8.30 Uhr in Richtung Land geht. Zwar ist der Dinghysteg offiziell immer noch für uns Segler gesperrt, doch wir wollen einfach mal nett nachfragen, ob wir vielleicht doch dort anlegen dürfen. Schließlich haben wir ja immer gut bezahlt und die Leute im Office kennen uns. Also fragen wir höflich nach und dürfen auch tatsächlich bleiben. Dann heißt es ein wenig auf unseren Taxifahrer zu warten. Diosi ist leider schon vergeben und so haben wir nach langer Zeit mal wieder Israel angerufen. Der kommt schließlich auch um 9 Uhr, erklärt uns jedoch, dass auch er keine Zeit hat. Ob auch sein Bruder Felipe uns fahren könnte. Wir haben nichts dagegen und so kommt Felipe fünf Minuten später angerauscht. Als Erstes geht es heute zum Hafenkapitän. Hier erhalten wir gegen eine geringe Gebühr von 8,20 US-$ unsere Internationale Zarpe mit Ziel Marquesas. Weiter geht es zum RibaSmith Supermarkt auf der Transistmica. Die Demonstrationen scheinen zum Glück abgeschlossen zu sein und so kommen wir auch heute wieder gut an der Universität vorbei. Während ich bei RibaSmith noch ein paar frische Lebensmittel einkaufe, geht Axel noch zum benachbarten Panama Auto und kauft ein paar Meter Spritschlauch. Der Schlauch, den wir für unseren umgebauten Dieseltank in Ecuador gekauft haben, scheint nämlich nicht wirklich spritgerecht zu sein. Auf der gesamten Länge hat sich ein leicht öliger Film gebildet und wir wollen den Schlauch nun bei nächster Gelegenheit lieber austauschen. Allerdings müssen wir dafür erst einmal unseren achteren Tank leer machen, so dass die Reparatur wohl voraussichtlich erst auf Galapagos stattfinden wird. Nachdem alle Einkäufe erledigt sind, machen wir uns wieder auf den Rückweg in Richtung Balboa. Dort fahren wir zunächst bei der Freeway Laundry vorbei und holen unsere Wäsche ab. Dann geht es zum Balboa Yacht Club und dem dort ansässigen Immigration Officer. Wir bekommen einen Ausreisestempel in unsere Pässe und dürfen nun offiziell das Land verlassen. Gegen 13 Uhr kommen wir wieder in La Playita an und schaffen unsere Einkäufe zum Schiff. Nachdem dort alles verstaut ist, verabreden wir uns noch mit Gisela und Frank von „Shared Dreams“ sowie Dan und Lorraine von „Zephyrus“ für den Abend. Wir fahren noch einmal zum Balboa Yacht Club, surfen ein wenig im Internet und unterhalten uns mit unseren Freunden. Schade, dass wir uns von den Vieren nun erst einmal wieder trennen müssen. Aber während wir in Richtung Westen aufbrechen, geht es für „Shared Dreams“ und „Zephyrus“ in den nächsten Wochen durch den Kanal und in die Karibik. Wir hoffen aber doch, dass wir uns irgendwann einmal in Deutschland oder anderswo auf der Welt wiedersehen werden. Gegen 21 Uhr geht es wieder zurück nach La Playita, wo wir dann auch einigermaßen schnell mal wieder in den Kojen verschwinden.